iPhone 14 oder iPhone 14 Pro?
Das Display
Beide Modelle warten mit hervorragenden HDR-Displays auf, die den kompletten P3-Farbraum abdecken. Die Farben leuchten, die Kontraste sind herausragend und jeglicher Medienkonsum wird zum Genuss. An den Displays gibt es nichts auszusetzen.
Der grösste Unterschied liegt bei der maximalen Helligkeit. Das iPhone 14 liefert 800 Nits typische Helligkeit und 1200 Nits Spitzenhelligkeit bei HDR-Inhalten. Das Pro-Modell liefert hingegen 1000 Nits typische Helligkeit, 1600 Nits bei HDR-Inhalten und im Freien sagenhafte 2000 Nits, was das Ablesen im Sonnenlicht deutlich einfacher macht. Aber auch hier gilt: Im ganz normalen Alltag und in Innenräumen ist ein Unterschied nur im direkten Vergleich und beim angestrengten Hinstarren auszumachen.
2000 Nits machen im direkten Sonnenschein den Unterschied
Quelle: PCtipp.ch
Und hier dasselbe mit einem eher dunklen Bild eines Sonnenuntergangs
Quelle: PCtipp.ch
Empfehlung: 2000 Nits im Freien sind Rekord und im hellen Sonnenlicht eine sehr angenehme Erleichterung. Doch was die Darstellung der Farben und die Qualität allgemein betrifft, schenken sich die beiden Modelle nichts.
Dynamic Island
Doch allen den technischen Feinheiten zum Trotz zieht eine Eigenschaft des iPhone 14 Pro viel Aufmerksamkeit auf sich: die «Dynamic Island», also die dynamische Insel. Diese Neuerung geniesst auch deshalb einen hohen Stellenwert, weil sie so unglaublich typisch für Apple ist: Wie kaschiert man eine Schwachstelle? Indem man sie zu einer Funktion umbaut, die bei Anderen den puren Neid erweckt.
So geschehen bei der «dynamischen Insel» der beiden Pro-Modelle. Dabei wird die neue, pillenförmige Aussparung für die Kamera und die Sensoren von einer schwarzen Fläche umgeben. Sie verhält sich normalerweise brav und unauffällig, wirft sich aber bei der erstbesten Gelegenheit höchst dynamisch in Pose. Dieses Video von Apple sagt eigentlich alles innerhalb weniger Sekunden:
Die Dynamic Island agiert mit der Apple-typischen Detailversessenheit, indem bei der Musikwiedergabe der Pegel auf der rechten Seite farblich an das Mini-Cover angepasst wird – um nur ein Beispiel zu nennen. Ein Tippen auf die Anzeige wechselt zum aktiven Player. Und so weiter.
Empfehlung. Die «Dynamic Island» ist ein Hingucker – aber auf den Kern reduziert, handelt es sich dabei «nur» um eine neue, erstaunlich flexible Anzeige, die gleichzeitig ein Bedienelement ist. Sie bietet hingegen keine technischen Möglichkeiten, die dem iPhone 14 vorenthalten werden.
Das Always-On-Display
Das iPhone 14 Pro kommt als erstes Apple-Mobilgerät mit einem «Always-On-Display», will heissen: Das Display zeigt bei stark reduzierter Helligkeit immer noch die Uhrzeit, das Hintergrund-Bild, die Widgets und mehr – aber nur, wenn das iPhone nicht mit dem Gesicht nach unten auf dem Tisch liegt. Weitere Massnahmen verhindern, dass die Batterie nach kurzer Zeit leergelutscht ist. So wird die Wiederholfrequenz auf 1 Hz reduziert, was gerade noch reicht, um einen Sekundenzeiger nachzuführen. Der neue Tiefeneffekt auf dem Sperrbildschirm von iOS 16 wird ausserdem deaktiviert, damit nichts den Blick auf die Uhrzeit trübt.
Es ist praktisch, stets die Uhrzeit im Blick zu haben, doch das geht auch zulasten der Batterie. Als diese Zeilen geschrieben wurden, zeigt Apple in den Betaversionen von iOS 16.2 weitere Möglichkeiten, um die Darstellung weiter abzuspecken. Auf der anderen Seite ist die Batterielaufzeit des iPhone 14 geradezu sensationell und geht weit über das hinaus, was das iPhone 14 Pro mit aktiviertem Always-On-Display liefert.
Was dem iPhone 14 leider fehlt, ist das Pro-Motion-Display mit 120 Hz. Allerdings muss auch gesagt, werden, dass diese Technologie auf einem iPad Pro einen wesentlich grösseren Unterschied macht als auf dem relativ kleinen iPhone-Display. Ich würde diesen Punkt also nicht zu stark gewichten.
Empfehlung. Das Always-On-Display des iPhone 14 Pro kann praktisch sein, aber ich bevorzuge mein Display abgeschaltet; das Gerät geniesst jetzt schon zu viel Aufmerksamkeit. Wenn ausserdem die Batterielaufzeit eine Rolle spielt, dann gewinnt hier ganz klar das iPhone 14.
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