Kaufberatung: Kameras für Einsteiger

Objektive über alles

Objektive werden manchmal fast wie Zubehör behandelt. Das verkennt jedoch deren Wichtigkeit. Die Qualität des Objektivs trägt massgebend zur Bildqualität bei und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Oftmals werden teure Kameras mit billigen Objektiven als Kit angeboten, um den Gesamtpreis attraktiv tief zu halten – auch in der Hoffnung, dass der Besitzer später sein Einsteigerobjektiv durch ein besseres, teureres Modell ersetzt. Günstige Einsteigerobjektive haben absolut ihren Platz bei Einsteigerkameras, allerdings vor allem dann, wenn das Budget oberste Priorität hat.
Bild 4: Eine starke Kamera (hier die Nikon Z50) sollten Sie auch mit einem wirklich guten Objektiv kombinieren
Quelle: Nikon
Ein 100-Franken-Objektiv auf eine 1500-Franken-Kamera zu packen, ist hingegen nicht sinnvoll. Eine 800-Franken-Kamera mit einem 800-Franken-Objektiv vom gleichen Typ liefert garantiert bessere Bildqualität. Zudem: Der Kamera-Body wird rascher alt. Die Technologie in den Kamera-Bodys entwickelt sich schneller als bei den Objektiven.
Bessere ISO-Werte, schnellere Verschlusszeiten oder mehr Rechenleistung werden jeden Monat irgendwo neu entwickelt. Auch Objektive werden stetig verbessert, allerdings in einem langsameren Tempo. Eine Kamera von 2010 ist heute schon ordentlich angestaubt, auch wenn sie damals hochklassig war. Ein Objektiv von 2010 ist hingegen höchstwahrscheinlich genauso gut wie die neuen Modelle, Bild 4.
Eine günstige Methode für bessere Bildqualität gibt es auch: Festbrennweiten. Das sind Objektive, die keine Zoom-Funktion anbieten. Gezoomt wird hier mit den Füssen – Sie gehen einfach näher ans Motiv heran. Diese Objektive sind technisch gesehen simpler als Zooms und daher auch deutlich günstiger.
Bild 5: Eine gute Festbrennweite schlägt bezüglich der Qualität jedes Zoom. Im Bild ein Objektiv mit Festbrennweite
Quelle: Fujifilm
Festbrennweiten sind zudem lichtstärker als Zooms der gleichen Preisklasse. Das hilft bei wenig Licht und beim beliebten Verschwimmen des Hintergrunds, Bild 5. Ausnahmen gibt es natürlich auch hier. Spezifisch geht es um spezielle Bedürfnisse. Wenn Sie beispielsweise eine besonders schnelle Serienbildfunktion für Action-Aufnahmen brauchen. Diese gibt es eher selten bei günstigen Kamera-Bodys. Gute Bildqualität bei hohen ISO-Werten können ebenfalls ein Grund für eine teurere Kamera sein, lassen sich aber auch durch ein lichtstarkes Objektiv zu einem gewissen Grad kompensieren, Bild 6.
Bild 6: Ohne starkes Objektiv nützt auch der grösste Sensor nichts. Im Bild die Canon EOS RP mit Vollformatsensor
Quelle: Canon



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