Tipps & Tricks
30.05.2012, 06:49 Uhr
10 Tipps: mit dem Handy fotografieren
Das Mobiltelefon wird immer häufiger zum Kameraersatz. Mithilfe der folgenden zehn einfachen Tipps gelingen Ihnen mit dem Smartphone deutlich bessere Fotos.
Die Kameramodule in den Smartphones werden zunehmend zur Konkurrenz für die Kompaktkameras. Früher mitleidig belächelt, sind die heutigen Modelle so ausgereift, dass sie unterwegs und in den Ferien die erste Geige spielen (lassen Sie sich auf der Seite www.iphone-art.net ein wenig inspirieren). Folgende zehn Tipps sind einfach umzusetzen und helfen Ihnen, beim nächsten Ausflug mit besseren Handy-Fotos nach Hause zu kommen.
1. Putzen Sie die Linse
Eine saubere Linse sollte selbstverständlich sein, aber zu oft wird dieses Detail übersehen. Wenn das Smartphone zwischen Fusseln in der Tasche herumgetragen wird oder mit Fingerabdrücken übersät ist, leidet auch die Qualität der Fotos. Stellen Sie vor der Aufnahme sicher, dass die Linse staub- und fettfrei ist.
2. Gehen Sie näher ran
Fast alle Kameramodule sind Weitwinkelobjektive und darauf ausgelegt, möglichst vielen Situationen gerecht zu werden. Leider führt das häufig zu Fotos aus einer belanglosen Nullachtfünfzehn-Perspektive. Gehen Sie deshalb näher an das Motiv heran, um das Geschehen eindrücklicher festzuhalten.
Die zweitbeste Lösung besteht darin, bei einem bestehenden Foto einen Ausschnitt zu vergrössern. Auf Apples iPhone zum Beispiel öffnen Sie dazu die gewünschte Aufnahme und tippen in der rechten oberen Ecke auf die Schaltfläche Bearbeiten. Danach wählen Sie das Schneidwerkzeug rechts unten und legen den Ausschnitt fest, Screen 1.
Viele Smartphones bieten eine ähnliche Funktion. Grosser Vorteil der iPhone-Lösung: Jeder Zuschnitt kann ohne Datenverlust nachträglich widerrufen werden.
3. Digitales Zoom meiden
Die Kameramodule der meisten Smartphones arbeiten mit einer festen Brennweite. Trotzdem bieten einige die Möglichkeit, ein Motiv mittels digitalem Zoom näher heranzuholen. Dabei wird aber nur eine Ausschnittvergrösserung angefertigt. Mit Software-Kniffs rechnet das Smartphone danach die Auflösung hoch, was der Qualität sichtbar schadet – ganz zu schweigen davon, dass bei schwachem Licht auch das hässliche Bildrauschen betont wird. Verzichten Sie auf das digitale Zoom und schneiden Sie Ihre Fotos jeweils manuell zurecht.
4. Blitz auch im Sonnenlicht
4. Blitz auch im Sonnenlicht
Die Mittagszeit ist der schlechteste Zeitpunkt, um Erinnerungen mit der Kamera einzufangen: Die Sonne brennt senkrecht vom Himmel herab und führt zu hässlichen, harten Schatten in den Gesichtern. Schalten Sie deshalb den Blitz auch dann ein, wenn scheinbar mehr als genug Licht vorhanden ist. In der Kamera-App des iPhones klicken Sie dazu auf das Blitzsymbol in der linken oberen Ecke und wählen die Option «Ein». Eine Blitzfunktion bieten auch viele andere Smartphones.
5. Drittregel anwenden
Hauptmotive in der Bildmitte sind die besten Garanten für langweilige Fotos. Zu den wichtigsten Regeln der fotografischen Gestaltung gehört deshalb die Drittelregel. Dabei unterteilen Sie ein Motiv in ein Raster von dreimal drei Feldern. Bei der Aufnahme wird der bildwichtigste Teil auf einen der Rasterschnittpunkte gelegt.
Tipp: Verwenden Sie eine Kamera-App, die ein solches Raster auf dem Display anzeigt und Sie damit bei der Komposition unterstützt. Bei der Kamera-App des iPhones blenden Sie das Raster ein, indem Sie am oberen Displayrand auf die Schaltfläche Optionen tippen, Screen 2.
6. Allzeit bereit
Platzieren Sie Ihre bevorzugte Kamera-App an einem leicht zugänglichen Ort auf dem Hauptbildschirm. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für die rechte obere Ecke. Ändern Sie die Position nicht mehr, sodass Sie die App irgendwann mit verbundenen Augen treffen.
Auf dem iPhone ist die Kamera noch schneller zu erreichen: Drücken Sie beim Gerät einfach die Einschalttaste, um das Kamerasymbol in der rechten unteren Ecke auf dem Sperrbildschirm einzublenden. Ein Hochschieben des Symbols startet die Kamera-App, Screen 3.
7. Fokus und Belichtung
7. Fokus und Belichtung
Jede Kamera versucht, für die aktuelle Szene eine brauchbare Belichtung zu finden und gleichzeitig auf das Hauptmotiv zu fokussieren. Das gelingt mal besser, mal weniger gut. Tippen Sie zum Beispiel auf dem Display des iPhones auf die bildwichtige Stelle, damit die Belichtung und der Fokus darauf abgestimmt werden. Mehr noch: Wenn Sie den Finger etwa zwei Sekunden lang auf dem Display belassen, flackert das Markierungsfeld kurz auf: Jetzt sind Belichtung und Fokussierung für das Motiv gespeichert, selbst wenn Sie den Bildausschnitt anschliessend noch ändern.
8. Bessere App installieren
Die App Camera+ erweitert das iPhone um mehrere Funktionen, die zu besseren Fotos beitragen. Dazu gehören unter anderem ein Selbstauslöser und Serienaufnahmen. Letztere empfehlen sich übrigens auch für Gruppenaufnahmen: Schliesslich muss bei einem Dutzend Fotos wenigstens eines dabei sein, bei dem alle die Augen geöffnet haben, Screen 4.
Für Android empfiehlt sich die App Camera Zoom FX (Webcode camera zoom). Diese bietet unter anderem Selbstauslöser, Zeitraffer und einen Bildstabilisator.
9. Stativ verwenden
Eine Kamera auf einem Stativ erzeugt schärfere Bilder. Besitzer eines iPhone 4(S) greifen am besten auf Glif zurück, Bild 5. Diese Halterung aus Gummi ist als praktischer Ständer konzipiert worden, doch das integrierte Gewinde ermöglicht auch die Montage auf jedem handelsüblichen Kamerastativ. Mehr Infos gibts hier.
Wenn ein anderes Smartphone auf einem Stativ verwendet werden soll, hilft zum Beispiel das Ministativ Handy von Hama. Es steht zwar auf wackligen Füsschen, doch die Halterung lässt sich abnehmen und auf einem regulären Stativ befestigen. Die kleine Stütze kann für Fr. 27.30 bei Microspot bezogen werden. Hier gehts zu mehr Info.
10. Kameraqualität zählt
Zum Schluss ein Tipp für die Zukunft: Wenn Ihnen die Fotografie mit dem Smartphone am Herzen liegt, achten Sie beim nächsten Gerät auf die Kameraqualität. Fehlende Funktionalität kann oft mit Apps nachgerüstet werden, aber ein schlechtes Kameramodul begleitet Sie so lange wie das Gerät selbst.
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