E-Bikes: Was sie beim Kauf beachten müssen
Antrieb
Der Antrieb eines E-Bikes besteht aus drei Hauptteilen: dem Motor, dem Akku und der Motorsteuerung. Alle drei Komponenten arbeiten eng zusammen und sind häufig vom selben Hersteller. Schauen wir uns die einzelnen Teile genauer an.
Der Motor
Der Elektromotor eines E-Bikes ist dafür verantwortlich, die Energie aus dem Akku auf die Strasse zu bringen. Das geschieht bei modernen E-Bikes hauptsächlich in zwei Varianten.
● Die derzeit häufigste Variante ist der Mittelmotor. Dabei wird der Motor an der Kurbel angebracht und unterstützt direkt dort, wo Ihre Beine am Werk sind. Der Motor wird meistens direkt in den Rahmen eingebaut. Beliebt ist der Mittelmotor vor allem wegen seiner Vielseitigkeit und seinem natürlichen Fahrgefühl. Der Mittelmotor fühlt sich am meisten an, als fahre man ein reguläres Velo, Bild 2; zumindest, was die Gewichtsverteilung angeht. Das Schaltsystem macht hier ebenfalls einen grossen Unterschied.
Die Nachteile des Mittelmotors: Der Motor überträgt seine Kraft nicht direkt auf das Rad, sondern muss die Leistung erst noch über Kette und Ritzel leiten. So geht Energie verloren und mehr Bauteile werden belastet.
● Die Variante Nabenmotor wird, wie der Name vermuten lässt, in die Nabe des Vorderoder Hinterrads eingebaut. So wird die Kraft direkt auf das jeweilige Rad übertragen, was Energie spart. Im Gegenzug dazu verändert sich das Fahrgefühl deutlich mehr als bei dem relativ neutralen Mittelmotor.
Fast alle Nabenmotoren werden heutzutage am Hinterrad angebracht, Bild 3; das aus verschiedenen Gründen, allem voran das natürlichere Fahrgefühl. Der Nabenmotor am Vorderrad ist nur in zwei Situationen wirklich praktisch: er ist sehr einfach einzubauen und daher bei aufgerüsteten Velos beliebt. Und bei etwa gleichmässiger Motor- und Tretleistung entsteht eine Art Allradantrieb, der angenehm zu fahren ist. Leistet der Motor aber mehr als die Beine des Fahrers, fährt sich ein Frontrad-Nabenmotor sehr ungewohnt und neigt zu schlechter Kraftübertragung auf den Boden.
Der Nabenmotor am Hinterrad ist besonders für leistungsstarke E-Bikes ideal, da er wenig Leistung verliert und den Fahrer angenehm von hinten her anschiebt. Wichtig bei einem Hinterrad-Nabenmotor ist, dass der Schwerpunkt des Velos nicht zu stark nach hinten rutscht. Daher sollte der Akku eher in der Mitte oder im vorderen Drittel des Velos angebracht werden. Das ist insbesondere für Mountainbikes wichtig, die einen ausgeglichenen Schwerpunkt benötigen. Allerdings ist der Nabenmotor bei Mountainbikes etwas weniger beliebt, da die Masse des angetriebenen Rads deutlich höher ist als ohne Motor. Und da das Rad im Gegensatz zum Rahmen nicht gefedert ist, beeinflusst dies das Fahrverhalten negativ.
Die Leistung von E-Bike-Motoren ist grösstenteils durch gesetzliche Grundlagen limitiert. Pedelecs mit Unterstützung bis 25 km/h dürfen in der Schweiz bis maximal 500 Watt Leistung liefern. Da in der EU das Limit bei 250 Watt liegt, werden die meisten Velos entsprechend ausgerüstet. Für S-Pedelecs liegt die Obergrenze in der Schweiz bei 1000 Watt. In der Praxis liefern die meisten Motoren dieser Klasse zwischen 350 und 500 Watt. Niedrigere Werte sind bei günstigen Rädern üblich, während Luxus-Bikes durchaus bis über 800 Watt an Power anbieten.
17.06.2020
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19.06.2020
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21.06.2020
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