Tipps & Tricks
06.08.2012, 08:07 Uhr
Fünf Gründe für einen iOS-Jailbreak
Standard-Browser selbst bestimmen, Text leichter editieren, Bluetooth mit einem Tipp einschalten: Manche Apps für iOS sind sehr praktisch, erfordern aber einen Jailbreak.
Seit iOS Multitasking auch für selbst installierte Programme erlaubt, scheint es kaum noch einen triftigen Grund für einen Jailbreak zu geben. Doch der Eindruck täuscht: Mit gewissen Limiten des Systems hat man sich mittlerweile abgefunden und nimmt sie gar nicht mehr wahr. Dieser Artikel stellt fünf nützliche, aber offiziell nicht zugelassene Helfer vor und zeigt, dass ein Jailbreak durchaus auch heute noch sinnvoll sein kann.
Ein Jailbreak ist einfach durchzuführen und erfordert keine besonderen Kenntnisse. Anleitungen dazu finden sich im Web zuhauf. Der Jailbreak installiert automatisch Cydia, den App Store für jene Apps, die im gewöhnlichen App Store keine Bewilligung erhalten. Die Installation von Apps ist ähnlich simpel wie über den normalen App Store, vieles bekommt man gratis. Bereits bezahlte Apps können erneut heruntergeladen werden, zum Beispiel für ein Zweitgerät oder wenn die App gelöscht wurde. Für kostenpflichtige Apps ist es allerdings erforderlich, dass man sich mit einem Facebook- oder Google-Plus-Account identifiziert. Im Unterschied zu früher gehen aber die installierten Jailbreak-Anwendungen nicht mehr verloren, wenn man iOS auf eine neue Version aktualisiert.
Risiken und Nebenwirkungen
Dass in den Einstellungen kleine Werbeeinblendungen platziert werden, fällt eigentlich kaum auf. Wichtiger ist dies: Aus Cydia sollte man nur Apps installieren, über die man sich zuvor aus vertrauenswürdiger Quelle informiert hat. Denn die Sicherheitskontrollen, die Apple im eigenen Store durchführt und die zum Beispiel dafür sorgen, dass keine virenverseuchten Apps in Umlauf geraten, sind hier nicht vorhanden. Zudem lassen sich hier eben auch Dinge installieren, die in den Tiefen des Betriebssystems Veränderungen vornehmen, wodurch sie theoretisch einigen Schaden anrichten können. Wer Cydia-Software installiert, ist für allfällige negative Folgen selbst verantwortlich. Panik ist aber fehl am Platz. Alle hier vorgestellten Apps haben wir selbst ausprobiert und keine schädlichen Nebenwirkungen wie Instabilität oder Verlangsamung festgestellt.
Dass in den Einstellungen kleine Werbeeinblendungen platziert werden, fällt eigentlich kaum auf. Wichtiger ist dies: Aus Cydia sollte man nur Apps installieren, über die man sich zuvor aus vertrauenswürdiger Quelle informiert hat. Denn die Sicherheitskontrollen, die Apple im eigenen Store durchführt und die zum Beispiel dafür sorgen, dass keine virenverseuchten Apps in Umlauf geraten, sind hier nicht vorhanden. Zudem lassen sich hier eben auch Dinge installieren, die in den Tiefen des Betriebssystems Veränderungen vornehmen, wodurch sie theoretisch einigen Schaden anrichten können. Wer Cydia-Software installiert, ist für allfällige negative Folgen selbst verantwortlich. Panik ist aber fehl am Platz. Alle hier vorgestellten Apps haben wir selbst ausprobiert und keine schädlichen Nebenwirkungen wie Instabilität oder Verlangsamung festgestellt.
Grundausstattung: SBSettings und Activator
Diese beiden kostenlosen Erweiterungen gehören auf jedes aufgebohrte System. SBSettings ermöglicht den direkten Zugriff auf häufig gebrauchte Einstellungen. Wer Bluetooth oder WLAN häufig ein- und ausschalten muss, kann dies mit einem Wisch und einem Tipp erledigen. Unter iOS 5 nutzt SBSettings die Mitteilungs-Zentrale; in den Einstellungen muss deshalb nach der Installation unter Mitteilungen SBSettings aktiviert werden.
Der Activator ist das wohl mächtigste Werkzeug überhaupt. Hier kann man für jede einzelne Taste (Home-Button, Schlaftaste, Lautstärke-Tasten etc.) völlig frei definieren, welche Aktion ausgeführt werden soll. Auch Fingerbewegungen mit einem oder zwei Fingern lassen sich eigene Befehle zuweisen. Activator kann sogar bestimmte Aktionen automatisch ausführen, wenn das Gerät geschüttelt, das Netzkabel ausgezogen oder der Kopfhörer eingesteckt wird. Für den Home-Bildschirm oder für innerhalb einer App lassen sich getrennte Einstellungen vornehmen.
Die möglichen Aktionen sind beinahe grenzenlos: Starten Sie die App Ihrer Wahl, öffnen Sie die Einstellungen mit einem bestimmten Menü-Unterpunkt, oder springen Sie zum nächsten Musiktitel. Sie können auch andere Tasten simulieren, beispielsweise können Sie festlegen, dass beim Schütteln des Geräts die Home-Taste simuliert wird. Diese Funktion sollte man vorsichtig verwenden, denn so entstehen schnell unvorgesehene Kettenreaktionen.
Die möglichen Aktionen sind beinahe grenzenlos: Starten Sie die App Ihrer Wahl, öffnen Sie die Einstellungen mit einem bestimmten Menü-Unterpunkt, oder springen Sie zum nächsten Musiktitel. Sie können auch andere Tasten simulieren, beispielsweise können Sie festlegen, dass beim Schütteln des Geräts die Home-Taste simuliert wird. Diese Funktion sollte man vorsichtig verwenden, denn so entstehen schnell unvorgesehene Kettenreaktionen.
Auf der nächsten Seite: BrowserChooser, BeeKeyboard und SwipeSelection
BrowserChooser, BeeKeyboard und SwipeSelection
BrowserChooser: Standard-Browser selbst definieren
Für iOS gibt es mittlerweile einige gute Alternativen zum Standard-Webbrowser Safari. iCab Mobile etwa bietet viel mehr Einstellungen und Funktionen, unter anderem ein Datei-Download. Opera Mini kann Webseiten mit wesentlich geringerer Datenmenge anzeigen, indem diese durch einen Komprimierungs-Server geschlauft werden. Und schliesslich ist seit gut einem Monat Google Chrome auch für iOS verfügbar.
Doch Apple lässt es bisher nicht zu, dass man den Standard-Browser selbst definieren kann. Klickt man in einem Mail oder in einer anderen App auf einen Link, öffnet sich immer Safari. So bleibt der Nutzen auch des besten Alternativ-Browsers beschränkt.
Wer sein iPhone oder iPad «gejailbreakt» hat, ist dieses Problem los. Der BrowserChooser ist ein kleines, kostenloses Tool, welches in den Einstellungen einen eigenen Menüpunkt hinterlässt. Dort wird der Standardbrowser gewählt. Es funktioniert einwandfrei – auch mit dem neuen Google Chrome.
Damit Cydia die Erweiterung findet, muss zuerst eine neue Quelle hinzugefügt werden. Tippen Sie in Cydia unten auf Quellen, dann rechts oben auf Bearbeiten, dann links oben auf Hinzufügen. Als Adresse geben Sie http://rpetri.ch/repo ein.
Damit Cydia die Erweiterung findet, muss zuerst eine neue Quelle hinzugefügt werden. Tippen Sie in Cydia unten auf Quellen, dann rechts oben auf Bearbeiten, dann links oben auf Hinzufügen. Als Adresse geben Sie http://rpetri.ch/repo ein.
BeeKeyboard: Systemweite Tastenkürzel für externes Keyboard
Wer das iPhone oder iPad zusammen mit einer Bluetooth-Tastatur nutzt, wird mit dieser Erweiterung in neue Höhen katapultiert. Ohne Jailbreak kann man mit der externen Tastatur eigentlich nichts als tippen – Tastenbefehle zur effizienten Bedienung sind nicht vorgesehen. Es gibt nicht einmal eine Möglichkeit, den Home-Button per Tastatur zu bedienen.
BeeKeyboard hilft dem ab. Einige Beispiele: Die Home- und die Ausschalttaste lassen sich per Tastatur bedienen, jede App kann mit einem selbst definierten Kürzel gestartet und mit Befehl-Q beendet werden. Auf dem Home-Bildschirm kann man mit den Pfeiltasten durch die Apps navigieren und mit Return eine ausgewählte App starten. Durch Tippen einer Zahl gelangt man zu einem anderen Home-Bildschirm. Im Prinzip kann man alles, was der Activator kann, mit eigenen Tastaturkürzeln versehen.
Für Safari steht BeeSafari bereit, ein (kostenloses) Add-on zu BeeKeyboard. Dieses erweitert den Webbrowser um die Tastasturkürzel, die man sich vom Computer her gewohnt ist. Befehl-T erstellt einen neuen Tab, Befehl-L ermöglicht, in die Adresszeile zu tippen, Befehl-W schliesst den Tab wieder, und so weiter. Bis jetzt allerdings gibt es für andere Apps keine solchen Add-Ons. Mit Ctrl-Tab kann man zwar durch klick- und scrollbare Elemente navigieren, Ctrl-Leertaste simuliert eine Fingerberührung – das ist aber meist so umständlich, dass man lieber direkt auf den Bildschirm tippt. BeeKeyboard ist noch relativ neu, es besteht also Hoffnung, dass zumindest für die bekanntesten Apps spezifische Add-Ons nachgeliefert werden.
BeeKeyboard ist die einzige hier vorgestellte App, die etwas kostet, nämlich 2,99 US-Dollar. Wer die Software haben will, muss also, wie eingangs erwähnt, ein Facebook- oder Google-Plus-Konto angeben und ein PayPal- oder Amazon-Konto für die Zahlungsabwicklung haben.
BeeKeyboard hilft dem ab. Einige Beispiele: Die Home- und die Ausschalttaste lassen sich per Tastatur bedienen, jede App kann mit einem selbst definierten Kürzel gestartet und mit Befehl-Q beendet werden. Auf dem Home-Bildschirm kann man mit den Pfeiltasten durch die Apps navigieren und mit Return eine ausgewählte App starten. Durch Tippen einer Zahl gelangt man zu einem anderen Home-Bildschirm. Im Prinzip kann man alles, was der Activator kann, mit eigenen Tastaturkürzeln versehen.
Für Safari steht BeeSafari bereit, ein (kostenloses) Add-on zu BeeKeyboard. Dieses erweitert den Webbrowser um die Tastasturkürzel, die man sich vom Computer her gewohnt ist. Befehl-T erstellt einen neuen Tab, Befehl-L ermöglicht, in die Adresszeile zu tippen, Befehl-W schliesst den Tab wieder, und so weiter. Bis jetzt allerdings gibt es für andere Apps keine solchen Add-Ons. Mit Ctrl-Tab kann man zwar durch klick- und scrollbare Elemente navigieren, Ctrl-Leertaste simuliert eine Fingerberührung – das ist aber meist so umständlich, dass man lieber direkt auf den Bildschirm tippt. BeeKeyboard ist noch relativ neu, es besteht also Hoffnung, dass zumindest für die bekanntesten Apps spezifische Add-Ons nachgeliefert werden.
BeeKeyboard ist die einzige hier vorgestellte App, die etwas kostet, nämlich 2,99 US-Dollar. Wer die Software haben will, muss also, wie eingangs erwähnt, ein Facebook- oder Google-Plus-Konto angeben und ein PayPal- oder Amazon-Konto für die Zahlungsabwicklung haben.
SwipeSelection: Text editieren leicht gemacht
Auch für die virtuelle Tastatur gibt es eine nützliche Erweiterung. Mit SwipeSelection (gratis) kann man Text wesentlich bequemer editieren. Indem man auf der virtuellen Tastatur hin- und herwischt, saust der Cursor durch die einzelnen Buchstaben, bei zwei Fingern durch die Wörter. Das funktioniert überraschend gut. Hält man gleichzeitig noch Shift gedrückt, wird der Text gleich mit ausgewählt. SwipeSelection hat weder einen Button noch einen Eintrag in den Einstellungen, kann aber mit SBSettings ein- und ausgeschaltet werden. Das erfordert jeweils einen Neustart. Dieses YouTube-Video über SwipeSelection demonstriert die Funktionsweise.
Wer hauptsächlich in Deutsch schreibt, hat allerdings mit SwipeSelection auch einen Nachteil: normalerweise kann man durch Hochwischen sofort einen Umlaut generieren. Das klappt mit eingeschaltetem SwipeSelection nicht mehr.
Wer hauptsächlich in Deutsch schreibt, hat allerdings mit SwipeSelection auch einen Nachteil: normalerweise kann man durch Hochwischen sofort einen Umlaut generieren. Das klappt mit eingeschaltetem SwipeSelection nicht mehr.
Autor(in)
David
Lee
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