Das sind die besten Apps zum Sprachen lernen

Medien als Hilfe

Sprachkurse sind eine tolle Sache, aber ohne Motivation geht nichts. Da helfen auch nervige Benachrichtigungen nicht viel. Eine gute Strategie ist es also, etwas zu tun, das Sie sowieso gerne tun, einfach mit Anbindung an die gewünschte Fremdsprache. Mit Abstand am einfachsten geht das mit Filmen, Serien und anderen videobasierten Medien. Das Killer-Kriterium dafür: Untertitel. Natürlich sind Untertitel kein wirkliches Lehrmittel per se. Einerseits haben Sie keine Garantie, dass die Untertitel wirklich eins zu eins das übersetzen, was gesagt wird. Andererseits können Sie problemlos stundenlang Untertitel lesen, ohne auch nur eine Verknüpfung zum gesagten Wort zu entwickeln. Weiter sind viele kulturell gefärbte Rede­wendungen notorisch schwierig zu übersetzen und kommen nicht immer gut rüber.
Aber: Durch den Konsum von Medien verinnerlichen Sie die Sprache. Sie gewöhnen sich an den Klang, die Intonation, die Melodie und den Fluss der Sprache. Sie erhalten Zugang zu einer alltäglichen Version der Sprache, wie sie einem in Lehrbüchern oftmals nicht beigebracht wird. Zudem bilden Sie Assoziationen, mit denen Sie sich Wörter und Phrasen besser merken können.
Beispielsweise bleibt einem eine Redewendung viel besser im Gedächtnis, wenn man diese einem Filmcharakter zuordnen kann. Sport kann ebenfalls eine Hilfe sein, ist aber sprachlich etwas limitiert. Dies besonders, weil Sport häufig auf ein gros­ses Fachvokabular setzt, das einerseits für Einsteiger schwierig zu lernen ist und andererseits in einer sprachlichen Blase existiert. Entsprechend lohnt sich Sport besonders dann, wenn Sie beim nächsten Aufenthalt in der Region auch etwas damit anstellen möchten. Ansonsten wissen Sie nach ein paar Monaten Fussball auf RTS zwar, was ein coup franc ist, kommen beim Bestellen in einer Genfer Brasserie aber nach wie vor in die Bredouille, Bild 8.
Bild 8: Fernsehen ist eine gute Methode, um Sprachen zu lernen
Quelle: PCtipp.ch
Andere Medien können ebenfalls funktionieren, wenn auch mit mehr Aufwand oder einer steileren Lernkurve. Bücher in einer Fremdsprache sind besonders für Fortgeschrittenere eine gute Methode zur Erweiterung des Wortschatzes mit ähnlichen Vorteilen wie bei Filmen und Serien. Für Neu­einsteiger sind Kinderbücher praktisch, aber halt nicht ganz so spannend.
Nachrichten lesen ist eigentlich fast perfekt zum Lernen einer Sprache. Neben einer meist eher gepflegten Sprache erhalten Sie gleich­zeitig einen breiten und tiefen Einblick in das Land der gewählten Sprache. Politik, Kultur, Sport, alles in einem. Dazu ist es spannend zu sehen, wie ein Land auf ein internationales Ereignis reagiert, besonders im Vergleich zum eigenen Land. Der Nachteil: Nachrichten sind oftmals eher komplex und in schwieriger Sprache geschrieben. Die Lernkurve ist entsprechend steil. Zudem ist es nicht immer einfach, eine neutrale und vertrauenswürdige Nachrichtenquelle zu finden.
Bild 9: Songtexte sind schwieriger, machen dafür aber auch viel Spass
Quelle: PCtipp.ch
Musik braucht etwas mehr Arbeit, bietet aber einen einzigartigen Einblick in die kulturellen Aspekte der Sprachregion, Bild 9. Viele Sprachen werden anders gesungen als gesprochen. Man denke nur an die komplett unterschiedlichen Ausspracheregeln zwischen Schulfranzösisch und einem Chanson. Aussprache über die Musik zu lernen, ist daher eher keine gute Idee. Dafür gibt sie einen Einblick in die künstlerische Seele der Sprache, ohne dass man gleich zu komplexerer Poesie greifen muss. Auch Anfänger können mit einfachen Pop-Songs lernen, wie die poetische Kultur der Sprachregion funktioniert und erfahren dabei oftmals sogar noch etwas über die kul­turelle und politische Geschichte des Herkunftslandes.
Wichtig bei allen Medien: Vergessen Sie das Lernen nicht. Wenn Sie ein Wort nicht ver­stehen oder bei der Aussprache unsicher sind, schlagen Sie es nach. Das wird mit der Zeit zu einem Automatismus und hilft auch in anderen Bereichen des Lebens, aktuell zu bleiben. Ohne das aktive Lernen gewöhnen Sie sich höchstens an den Klang der Sprache.
Zuletzt gibt es noch eine Option für leicht Fortgeschrittene, vor allem aber für fort­geschrittene Smartphone-Nutzer: Wechseln Sie die Gerätesprache. So lernen Sie praktisch alle Wörter, die Sie in der eigenen Sprache bereits kennen, besonders gilt das natürlich für IT-Jargon, Bild 10. Wörter wie Download, Netzwerk oder Update haben Sie so im Nu drin, denn die Konzepte davon kennen Sie ja schon. Für den Anfang ändern Sie am besten nur einige spezifische Apps (sofern möglich), bevor Sie gleich das ganze System umstellen. Auch hier ist das gelernte Vokabular eher fachspezifisch und limitiert, aber durchaus alltagstauglich. Schliesslich ist die IT heutzutage überall. Am besten funktioniert dieser Trick, um Englisch zu lernen. Als de facto wichtigste Sprache der IT ist Englisch praktisch in jeder App eine Option und meistens sogar die beste. Viele Apps sind in Englisch logischer und einfacher zu verstehen, da keine sprachlichen Bodenwellen und Stolpersteine durch eine Übersetzung eingebaut wurden.
Bild 10: Mit dem Umstellen des Betriebssystems, lernen Sie IT-Vokabular effizient, sonst aber wenig
Quelle: PCtipp.ch
Nützliche Apps in dieser Kategorie
  • Streamingdienste wie Netflix, Spotify etc.
  • TV-Apps wie Play RTS/RSI
  • Nachrichten-Apps aller Art
  • YouTube (mit Untertitel-Funktion)
  • Goodreads (für Buchempfehlungen)
  • Genius (Songtexte und Übersetzungen)
  • Jede App, die in der gewünschten Sprache funktioniert



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