News 31.10.2008, 08:00 Uhr

PCtipp testet sechs Notebooks

Schneller und mehr Ausdauer: Die neuen Notebooks versprechen eine bessere Performance und längere Akkulaufzeiten. Sechs Geräte müssen sich im PCtipp-Test beweisen.
Notebook-Schwemme im Herbst: Dank Intels aktueller Mobilplattform Centrino 2 bringen viele Hersteller neue Geräte auf den Markt. Centrino 2 soll Laptops nicht nur schneller machen, sondern darüber hinaus mit zusätzlichen Funktionen ausrüsten. Alle Details und Hintergrundinformationen zu dieser neuen Technik finden Sie in der Box «Das bringt Centrino 2».

Der PCtipp hat sechs aktuelle Notebooks punkto Performance, Ausstattung sowie Ergonomie getestet und sagt, ob die Centrino-2-Geräte wirklich halten, was sie versprechen. Sämtliche Details und Testergebnisse zu den Notebooks finden Sie in der Tabelle oben.
Die getesteten Notebooks
Acer 5930G
Axxiv NQ22
Fujitsu Siemens Amilo Pi 3525
HP Pavilion dv5-1073ez
Lenovo SL500
Toshiba Satellite A300-1FH
Weitere Notebooks im Anmarsch: Gerne hätten wir auch neue Laptops der anderen grossen Hersteller Asus, Dell, jET, Maxdata und Sony getestet. Aber diese Firmen konnten ihre Geräte nicht rechtzeitig liefern. Selbstverständlich werden sie vom PCtipp geprüft, sobald sie erhältlich sind.

Ausstattung Alle Testkandidaten nutzen ...

Ausstattung
Alle Testkandidaten nutzen Intels Centrino-2-Plattform und sind mit Zweikernprozessoren (Core 2 Duo) dieser Firma ausgestattet. Die Taktfrequenz reicht von 2,26 bis 2,53 GHz. Je höher dieser Wert ist, desto besser die Arbeitsleistung. Das heisst, Programme öffnen sich schneller und Aktionen werden flinker ausgeführt.
Das Acer 5930G und das HP Pavilion dv5-1073ez verfügen mit dem Core 2 Duo T9400 über den besten Prozessor im Testfeld. Auf der anderen Seite der Rangliste befinden sich das Toshiba Satellite A300-1FH und das Lenovo SL500, die den schwächeren Core-2-Duo P8400 nutzen.
Unterschiede gibt es aber nicht nur bei der Taktfrequenz, sondern auch beim Prozessortyp, den Sie am Anfangsbuchstaben der vierstelligen Zahl erkennen: Das «T» steht für einen Prozessor mit normaler Spannung, also mit herkömmlichem Stromverbrauch. Das «P» kennzeichnet einen Taktgeber mit geringerem Stromverbrauch und ermöglicht dadurch längere Akkulaufzeiten. Wenn Sie ein Notebook wünschen, das leistungshungrige Anwendungen mühelos bewältigt, sollte ein T-Prozessor verbaut sein. Ist für Sie hingegen die Akkulaufzeit wichtiger, greifen Sie besser zu einem P-Modell.
Acer 5930G
Die Konfiguration zählt: Zu einer sehr guten Leistung gehört mehr als ein starker Prozessor. Das beste Beispiel ist das Acer 5930G. Unser Testgerät hatte zwar eine sehr hohe Taktfrequenz, wurde jedoch nur mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM) ausgestattet. Das ist viel zu wenig; vor allem, wenn das ressourcenhungrige Windows Vista vorinstalliert ist. Dieses Betriebssystem benötigt mindestens zwei Gigabyte RAM, um flüssig zu laufen.
Bei Lenovo ist der Mix aus Arbeitsspeicher und Prozessor fast optimal. Das Gerät kommt trotz zwei Gigabyte im PCMark05-BenchmarkTest knapp über gute 4000 Punkte. Ein weiterer Vorteil des Lenovo-Laptops: Das vorinstallierte Windows Vista Business kann bei Nichtgefallen kostenlos in das weniger ressourcenhungrige Windows XP ungewandelt werden, was die Arbeit mit dem Gerät noch schneller macht.
Am besten sind jedoch drei oder vier Gigabyte Arbeitsspeicher, was Toshiba, HP sowie Testsieger Axxiv und Preis-Leistungs-Sieger Fujitsu Siemens bieten.
HP Pavilion dv5-1073ez
Die mit Abstand höchste Gesamtleistung erreichte übrigens das HP Pavilion dv5-1073ez. Warum es dem starken Notebook trotz sehr guten 6069 Benchmark-Punkten nicht zum Testsieg gereicht hat und stattdessen das Axxiv NQ22 mit der zweitbesten Leistung gewonnen hat, lesen Sie im Abschnitt «Verarbeitung».

Mit Grafik Geld sparen: Nutzen Sie Ihr Notebook ...

Mit Grafik Geld sparen: Nutzen Sie Ihr Notebook nur für alltägliche Büroarbeiten, das Organisieren von Ferienbildern und das Surfen im Internet, können Sie beim Kauf viel Geld sparen. Denn für diese Aufgaben braucht es keinen eigenständigen Grafikchip. Es genügt eine sogenannte Onboard-Grafik, wie sie im Fujitsu Siemens Amilo Pi 3525 verbaut ist. Der Nachteil: Der Onboard-Chip zwackt den benötigten Speicher vom wertvollen RAM ab, was das Ausführen von ressourcenhungrigen Anwendungen wie Bild- oder Videobearbeitung schwerfällig macht. Dennoch bietet das Fujitsu-Siemens-Notebook für einen Tiefpreis von 1199 Franken eine sehr solide Leistung und hat sich so den Sieg in der Kategorie Preis/Leistung verdient.
Vorteil für Videofans: Mit der Centrino-2-Technologie wird das hochauflösende Videobild (High Definition, HD) auf Notebooks erstmals auch vom Chipsatz unterstützt. Das belastet den Prozessor weniger und ein Blu-ray-Film lässt sich dadurch ohne externe Stromversorgung komplett ansehen. Jedes Gerät im Testfeld verfügt über einen HDMI-Ausgang, um Videos in HD-Qualität auf einem Fernseher oder Beamer darzustellen. Ein Blu-ray-Laufwerk ist aber nur im HP Pavilion dv5-1073ez verbaut. Erfreulicherweise ist dessen Prozessor stark genug, um Videos ruckelfrei darzustellen.
Das ist aber nicht immer so: Ein schwacher Prozessor kann den Filmspass trüben. Bestehen Sie deshalb beim Notebook-Kauf unbedingt auf einer Testvorführung, wenn Ihnen Blu-ray und Videoschauen wichtig sind.
Verarbeitung
Damit das neue Notebook lange Freude bereitet, ist ein stabiles Chassis und eine solide Verarbeitung ein Muss. Achten Sie vor allem auf das Scharnier, also die Verbindung zwischen Bildschirm und Laptop-Körper. Öffnen und schliessen Sie das Notebook häufig, darf das Display auch nach einem Jahr nicht wackeln.

Stabilität ist Trumpf: Eine tolle Ausstattung nützt nichts, wenn sie in einer billigen Hülle verpackt ist. Kaufen Sie deshalb kein Gerät, ohne es vorher in Händen zu halten. Prüfen Sie, ob der Deckel stabil ist und nach dem Öffnen nicht wackelt. Dies haben wir auch bei den sechs Testkandidaten getan. Alle sind gut verarbeitet und warten mit einer harten, robusten Schale auf.
Besonders gefällt der Testsieger Axxiv NQ22: Seine Hülle ist stabil. Darüber hinaus ist die Tastatur dank optimal gewähltem Druckpunkt die beste im Feld. Auch das Keyboard vom HP Pavilion dv5-1073ez ist lobenswert, was man vom Touchpad dagegen nicht sagen kann. Nach dem Bedienen bleiben Fingerabdrücke zurück; zudem sind die linke und rechte Maustaste nicht optimal platziert.

Die einzig wacklige Tastatur im Testfeld hat das ...

Die einzig wacklige Tastatur im Testfeld hat das Acer 5930G. Das Schreiben ist mit dem Gerät unangenehm, weil sich die komplette Tastatur dabei durchbiegt.
Schlichte Eleganz: Das Axxiv NQ22 und das Fujitsu Siemens Amilo Pi 3525 haben das schlichteste Erscheinungsbild im Testfeld. Das Äussere des NQ22 ist in matt gebürstetem Schwarz gehalten und die weisse Tastatur in leicht gräulicher Farbe umrandet. Lobenswert: Keine störenden Aufkleber oder unnötigen Knöpfe sind am Gerät vorhanden. Das Amilo Pi 3525 von Fujitsu Siemens ist komplett in Weiss und verfügt ebenfalls über keine überflüssigen Elemente.
Ganz anders bei Toshiba und HP: Deren Note-books kommen in glänzendem Schwarz bzw. Silber. Ausserdem spiegelt ihr Display stark. Sogar beim Filmgenuss sieht man sein Spiegelbild im Monitor – das stört.
Mobilität
Sämtliche Notebooks im Testfeld sind mit ihrem 15,4-Zoll-Display noch mobil genug. Jedoch müssen Sie wegen des grossen Monitors Abstriche punkto Akkudauer machen. Wenn zusätzlich das Gewicht drei Kilo übersteigt, lassen Sie das Notebook besser als Desktop-Ersatz zu Hause.
Toshiba Satellite A300-1FH
Ballast vermeiden: Dass eine starke Leistung nicht ein hohes Gewicht bedeutet, beweist Testsieger Axxiv NQ22. Mit 2,6 Kilogramm ist es das mit Abstand leichteste Gerät im Testfeld. Auf Rang zwei folgt das Toshiba Satellite A300-1FH mit 2,8 Kilogramm. Der letzte Platz geht an das übergewichtige Acer 5930G mit 3,2 Kilogramm.
Testen Sie vor dem Kauf eines Notebooks auf jeden Fall, ob Ihnen das Gerät portabel genug ist. Reisen Sie oft und brauchen Sie unterwegs einen Rechner, ist ein leichtes Gerät Pflicht.

Kurzlebiger Akku: Acer hat nicht nur das schwerste ...

Kurzlebiger Akku: Acer hat nicht nur das schwerste Notebook gebaut, sondern gleichzeitig den schwächsten Akku integriert. Er hält nur gerade 2:15 Stunden durch. Fast gleich schwach ist die Batterie des Testsiegers Axxiv NQ22 – der einzige Kritikpunkt an diesem Gerät.
Wesentlich besser haben das Fujitsu Siemens und HP hinbekommen. Deren Notebooks Amilo Pi 3525 und Pavilion dv5-1073ez laufen als einzige über drei Stunden. Der grösste Stromfresser ist bei allen Kandidaten das 15,4-Zoll-Display. Schon deswegen sind Akkulaufzeiten von über vier Stunden kaum möglich. Darüber hinaus hängt die Akkulaufzeit enorm stark von der Nutzung ab und kann je nach gebrauchten Anwendungen um rund 30 Minuten schwanken.
Tipp: Erstellen Sie ein Benutzerprofil für die Arbeit unterwegs. Deaktivieren Sie dort die ressourcenfressende Oberfläche von Windows Vista und stellen Sie auf die klassische Windows-Ansicht um. Tipps dazu gibt es im Artikel «Vista-Tuning» unter Webcode pdf080436.
Fazit
Manche mögens leicht, anderen kann es nicht schnell genug gehen: Ein Notebook-Kauf bleibt auch mit der Centrino-2-Generation Geschmackssache und hängt vom Verwendungszweck des Geräts ab. Was die Ausstattung betrifft, liegt das HP Pavilion dv5-1073ez vorne. Gegen seinen schnellen Prozessor und den starken Grafikchip können die anderen nichts ausrichten.
Wer ausser einer sehr guten Leistung ein schlichtes Design und ein Display mit wenig Spiegelung wünscht, greift aber besser zum Testsieger Axxiv NQ22. Zudem bietet er eine ausgezeichnete Ausstattung und zwei Jahre Garantie.
Ein Schnäppchen ist der Preis-Leistungs--Sieger Fujitsu Siemens Amilo Pi 3525. Sie erhalten für nur 1199 Franken ein gut ausgestattetes Notebook mit ansprechender Leistung und sehr guter Akkulaufzeit.

Autor(in) Reto Vogt



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