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10.08.2012, 12:18 Uhr
ETH-Forscher entwickeln Detektiv-Formel
Wissenschaftler der ETH Lausanne haben einen Algorithmus entwickelt, der anhand von Netzwerken herausfinden kann, wo terroristische Operationen, Epidemien oder Propaganda ihren Ursprung haben.
Entwickelt wurde der Algorithmus von Pedro Pinto und seinem Team vom Labor für audiovisuelle Kommunikation der ETH Lausanne. Wie die Nachrichtenagentur sda schreibt, ist der Algorithmus in der Lage, den Ursprung von Massenphänomenen innerhalb von Netzwerken ausfindig zu machen. Einige wenige Datensätze als Informationsgrundlage sollten dazu bereits ausreichen. Beispielsweise konnten die Forscher mithilfe ihrer Formel anhand von simulierten Telefongesprächen im Vorfeld der Terroranschläge vom 11. September 2001 das Netzwerk der Terroristen rekonstruieren und drei Verdächtige identifizieren, darunter auch den Kopf der Operation. Als Datengrundlage dienten lediglich aus der Presse bekannte Informationen.
Die Anwendungsmöglichkeiten des Algorithmus' sind sehr vielseitig. So könnte er auch verwendet werden, um den Ursprung einer Epidemie oder eines auf Facebook in Umlauf gebrachten Gerüchts ausfindig zu machen oder den Verlauf von viralem Marketing zu rekonstruieren. Funktionieren soll die Formel überall dort, wo ein Netzwerk irgendeiner Art besteht, sei es ein so offensichtliches wie Facebook oder auch ein aus vorhandenen Daten modelliertes. Laut Pinto reicht es aus, eine begrenzt Zahl von Mitgliedern dieses Netzwerks zu analysieren, um dem Ursprung eines Ereignisses auf die Schliche zu kommen. Um den Urheber eines Gerüchts, dass von einem Facebook-Mitglied an 500 Freunde und deren Freunde gesendet wurde, würde es beispielsweise ausreichen, die Nachrichten von 15 bis 20 Nutzern auszuwerten.
Der Algorithmus der ETH-Forscher wäre bislang zwar nur zur Auswertung von vergangenen Ereignissen beigezogen worden, könnte aber durchaus auch präventiv eingesetzt werden, so Pinto.
Der Algorithmus der ETH-Forscher wäre bislang zwar nur zur Auswertung von vergangenen Ereignissen beigezogen worden, könnte aber durchaus auch präventiv eingesetzt werden, so Pinto.
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