News 08.10.2012, 09:13 Uhr

Was Paul Allen von Windows 8 hält

Der milliardenschwere Microsoft-Gründer Paul Allen hat in einem ausführlichen Blog-Post seine Meinung zu Windows 8 festgehalten. Trotz kleinerer Unzulänglichkeiten ist er insgesamt mit dem neuen Betriebssystem zufrieden.
Beruflich hat Microsoft-Gründer Paul Allen längst nichts mehr mit dem Windows-Konzern zu tun. Trotzdem hat es sich der milliardenschwere Investor nicht nehmen lassen, das neuste Microsoft-Betriebssystem ausführlich auf Herz und Nieren zu testen und seine Eindrücke für die Fachwelt festzuhalten. Und, so die Erkenntnis, insgesamt scheint Allen durchaus zufrieden mit der neusten Iteration des meistverbreiteten Betriebssystems der Welt.
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Allerdings gibt es einige Aspekte im Zusammenhang mit den beiden separaten Interfaces, dem traditionellen Desktop und dem neuen, für Tablets optimierten Windows-8-Startscreen, die Allen bemängelt. Er hat Windows 8 sowohl auf einem Tablet als auch auf dem Desktop-PC ausführlich getestet. Unglücklich findet er etwa, dass gewisse Applikationen wie der Internet Explorer sowohl im Desktop-Modus als auch als Windows-8-App geöffnet werden können. Dies führe zuweilen dazu, dass Dateien mit der «falschen» Version einer Anwendung geöffnet werden, was in bestimmten Situationen unpraktisch sei, etwa wenn eine PDF-Datei auf dem Desktop standardmässig mit dem für Tablets optimierten Microsoft Reader geöffnet werde.
Der Power-Button ist zu versteckt, findet Paul Allen
Ausserdem kritisiert Allen, dass man die Kommandos zum Herunterfahren des Computers nur noch über Umwege findet. Ebenfalls etwa zu versteckt sind seiner Meinung nach die Aktionen innerhalb von Windows-8-Apps, die man nur über die sogenannte «Charms bar» erreicht. Auf Desktop-PCs muss man dazu mit dem Mauszeiger in die rechte obere Ecke des Bildschirms zeigen. Der Nutzer habe so auf den ersten Blick keinerlei Hinweise auf die verfügbaren Funktionen einer Anwendung.
Paul Allen beschreibt aber nicht nur die Unzulänglichkeiten von Windows 8, er gibt gleichzeitig auch Tipps, wie man diese umgehen kann, beispielsweise mit Apps von Drittentwicklern oder durch kleine System-Tweaks. Der Artikel ist somit auch für Leute lesenswert, die noch etwas Mühe mit dem neuen Bedienkonzept des Betriebssystems haben.
Allen zieht positives Fazit
Insgesamt, so Allen, benötige Windows 8 zwar eine gewisse Angewöhnungszeit vom Nutzer, man sei mit den Neuerungen aber rasch vertraut. Er glaubt auch, dass Microsoft einige der von ihm kritisierten Unzulänglichkeiten mit kommenden Updates noch beheben werde und verweist noch einmal auf die zahlreichen bereits erhältlichen Apps von Drittentwicklern, die beispielsweise das in Windows 8 nicht mehr zu findende klassische Startmenü wieder zurückbringen. Insbesondere, was Tablets betrifft, ist Allen mit Windows 8 sehr zufrieden. Das System reagiere schnell und flüssig und die Möglichkeit, auch x86er-Anwendungen im Desktop-Modus auszuführen, erhöhe die Flexibilität und Produktivität von mobilen Geräten.
Das Schlusswort von Allen: «Touch scheint eine natürliche Entwicklung in der Evolution der Betriebssysteme zu sein und ich bin zuversichtlich, dass Windows 8 das Beste aus klassischen Windows-Features und gleichzeitig einen Ausblick auf eine sehr vielversprechende Zukunft bietet.»



Kommentare
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Nebuk
09.10.2012
Ich möchte zwei Punkte nochmals kurz zitieren: Der Nutzer habe so auf den ersten Blick keinerlei Hinweise auf die verfügbaren Funktionen einer Anwendung. Insgesamt, so Allen, benötige Windows 8 zwar eine gewisse Angewöhnungszeit vom Nutzer, man sei mit den Neuerungen aber rasch vertraut. So sehe ich es nämlich auch. Wer also kurze Zeit mit dem neuen Windows herumgespielt/gearbeitet hat, sollte schnell zurecht kommen. Man sollte den Kacheln einfach eine Chance geben. Wer dies macht wird mit einem Modernen Betriebssystem belohnt.

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Gaby Salvisberg
09.10.2012
Wer also kurze Zeit mit dem neuen Windows herumgespielt/gearbeitet hat, sollte schnell zurecht kommen. Das wird auf immer und ewig Geschmackssache bleiben. Ich halte diese Zwei-Oberflächen-Strategie mit den unsichtbaren Bedienelementen auf dem Desktop-PC für den grössten Fehler, den Microsoft je begangen hat. Herzliche Grüsse Gaby

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PC-Opa
09.10.2012
Das wird auf immer und ewig Geschmackssache bleiben. Ich halte diese Zwei-Oberflächen-Strategie mit den unsichtbaren Bedienelementen auf dem Desktop-PC für den grössten Fehler, den Microsoft je begangen hat. Herzliche Grüsse Gaby Kann ich nur zustimmen.

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Emmure
10.10.2012
Wer also kurze Zeit mit dem neuen Windows herumgespielt/gearbeitet hat, sollte schnell zurecht kommen. Das sehe ich auch so, nur der NORMALE User nicht. Der normale User ist zu 80% ein DAU, der schon vor ein riesen Problem gestellt ist, wenn er die selbe Version von Office, dass er sich auf XP gewohnt war auf Win7 bedienen muss. Und das Program ist genau das selbe, es sieht nur minim anders aus. Wenn man so einer Person nun ein komplett neues Design vorsetzt, dann führt bei ihm die Angst vor neuem zu einer Abwehrreaktion. Leute die sich verschiedene Betriebssysteme gewohnt sind sind deshalb viel adaptiver, weil sie sich immer daran orientieren, was sie schon kennen und sich von da weiterarbeiten. Im gegensatz dazu sehen eine grosszahl der Normaluser immer nur das, was sie nicht kennen und verlieren den überblick.