News 17.02.2009, 11:24 Uhr

Streit um XP-Downgrade-Gebühren

Eine US-Kundin zerrt Microsoft wegen der Downgrade-Gebühren für Windows XP vor den Kadi. Die Redmonder beteuern derweil, dass sie an den Einnahmen der Vista-Umsteiger nichts verdienen.
Emma Alvarado aus Los Angeles legt sich mit dem Software-Riesen Microsoft an. Sie hat am Bezirksgericht Seattle im US-Bundesstaat Washington eine Sammelklage gegen das Unternehmen eingereicht. Darin fordert sie von den Redmondern die Gebühr in Höhe von 59.25 Dollar zurück, die sie beim Kauf eines Lenovo-PCs bezahlen musste, um dessen vorinstalliertes Windows Vista Business in ein Windows XP Professional umzuwandeln.
Die Praxis, wonach sie als Konsumentin keine Wahlfreiheit habe, welches Windows-System sie auf dem PC mitkaufe, sondern für das Downgrading auf XP mit einer Zusatzgebühr «bestraft» werde, verstosse gegen das Wettbewerbsrecht (Unfair Business Practices Act) und das Konsumentenschutzgesetz (Consumer ProtectionAct) des Staates, lautet es in Begründung der Klage. Alvarado hat derweil weitere Anwender dazu aufgefordert, die Sammelklage auch zu unterzeichnen.
Mittlerweile hat Microsoft auf die Sammelklage reagiert. Der Software-Riese behauptet, dass er nichts an den Downgrade-Gebühren verdiene. «Microsoft verlangt keine Extra-Gebühren, wenn ein Kunde sein Downgrade-Recht nutzt», erklärt Microsoft-Sprecher David Bowermaster in einer Mail und schiebt den schwarzen Peter den PC-Herstellern zu. Diese verlangten Geld für zusätzliche Medien und den zusätzlichen Aufwand, um Windows XP ihren Kunden zur Verfügung zu stellen.
Was Microsoft allerdings nicht erwähnt und was ebenfalls in der Anklageschrift formuliert ist: Ein Downgrading ist nur möglich, wenn der PC-Käufer eine teurere Vista-Version, nämlich Business und Ultimate, mit dem Gerät ersteht. Benutzer von der günstigeren Vista-Ausgabe Home Premium etwa können nicht auf XP downgraden. «Die Kunden werden dazu gezwungen, die teurere Version des Betriebssystems zu kaufen, um downgraden zu dürfen», heisst es in der Anklageschrift.



Kommentare
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maedi100
17.02.2009
... Sicher GANZ ZUFAELLIG, da es ja überhaupt nicht häufig vorkommt. logisch ;) Warum verlangen die überhaupt was für Medien? Sie könnten ja einfach ein ISO auf der Platte lassen, um XP zu installieren...

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BlackIceDefender
17.02.2009
logisch ;) Warum verlangen die überhaupt was für Medien? Sie könnten ja einfach ein ISO auf der Platte lassen, um XP zu installieren... Eigentlich ein praktischer Vorschlag. Das mit dem mehraufwand fuer die pc-hersteller finde ich uebrigens falsch. ich kann z.b. bei dell oder hp mittels klick software auswaehlen (bezw. oft abwaehlen...) beim bestellen. dafuer wird mir auch kein mehraufwand verrechnet. aber wenn man schon soweit waere, das iso mitzupacken, kann auch gleich xp angeboten werden und genau das will ms ja nicht. auch wenn ich nicht anti-ms bin, so bin ich immer mehr dafuer, dass diese firma mal genau wegen anttrust-verstoessen untersucht wird. ich bin auch erstaunt, dass jemand wie Mark Shuttleworth (der haupt-financier hinter ubuntu) mit seinen milliarden keine prozesse gegen ms lanciert.

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maedi100
17.02.2009
... ich bin auch erstaunt, dass jemand wie Mark Shuttleworth (der haupt-financier hinter ubuntu) mit seinen milliarden keine prozesse gegen ms lanciert. Vielleicht möchte er in sinnvolleres investieren... Klar, Microsoft auf den Deckel hauen ist sinnvoll, aber Ubuntu zu unterstüzen finde ich sinnvoller :)

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Juerg Schwarz
17.02.2009
Eigentlich ein praktischer Vorschlag. ich kann z.b. bei dell oder hp mittels klick software auswaehlen (bezw. oft abwaehlen...) beim bestellen. dafuer wird mir auch kein mehraufwand verrechnet. I wo - Dell ist genau die gleiche Abzokkerbande. Siehe Bild. 199 Aufpreis für ein Downgrade. Dabei hat man in den meisten Fällen ja schon ein XP zu Hause auf dem alten PC. WWW AAA RRR UU MMM ?????? - tun Menschen sich das nur an?

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BlackIceDefender
17.02.2009
I wo - Dell ist genau die gleiche Abzokkerbande. Siehe Bild. 199 Aufpreis für ein Downgrade. Dabei hat man in den meisten Fällen ja schon ein XP zu Hause auf dem alten PC. WWW AAA RRR UU MMM ?????? - tun Menschen sich das nur an? 1. sind downgrade-rechte nur mit vista business und ultimate moeglich, nicht mit vista home. das ist genau eine der punkte der anklageschrift in seattle. 2. wenn ich auf dell oder hp zb. office auswaehle, dafuer nicht norton , dafuer dann ein gutes bildbearbeitungsprog, zahle ich keine aufwandsgebuehr fuer die aenderung der sw-konfig. das war mein gegenargument, dass ms und pc-firmen wegen xp einen mehraufwand berechnen. ist ja schon gut. mich wuerde deine meinung zu mark shuttleowrth/ubuntu und deren abstinenz zu class-action suits interessieren, denn die haben erstens das geld dazu und juristisch wohl auch einiges an munition.

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losalamos
17.02.2009
Gratulation... Als erstes möchte ich Emma dazu gratulieren, dass sie ein Downgrade auf XP gemacht hat. Und als zweites...Vorwärts Emma, hau den Microsoft Typen mit deiner Klage voll eins in die Magengrube!!! go for it!!!

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Juerg Schwarz
17.02.2009
ist ja schon gut. mich wuerde deine meinung zu mark shuttleowrth/ubuntu und deren abstinenz zu class-action suits interessieren, denn die haben erstens das geld dazu und juristisch wohl auch einiges an munition. Er zeigt Grösse. Nur Idioten und Unfähige Nichtselbsentscheider rennen dauernd zum Kadi. Warum soll er sein Geld einem unfähigen Anwald in den Ar--- schieben?

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Masche
18.02.2009
I wo - Dell ist genau die gleiche Abzokkerbande. Siehe Bild. 199 Aufpreis für ein Downgrade. Dabei hat man in den meisten Fällen ja schon ein XP zu Hause auf dem alten PC.Der Aufpreis ist "nur" 27 Franken. Der Rest ist der Aufpreis für das Ultimate und dafür kann Dell ja nichts. Zudem ist XP für diesen Preis schon installiert und nicht nur auf der CD vom "alten PC". Vielen Leuten ist sicherlich dieser Sevice diesen kleinen Aufpreis wert.

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BlackIceDefender
18.02.2009
Er zeigt Grösse. Nur Idioten und Unfähige Nichtselbsentscheider rennen dauernd zum Kadi. Warum soll er sein Geld einem unfähigen Anwald in den Ar--- schieben? Genau deshalb ist MS wohl Quasi-Monopolist. Und schafft es sogar, dass selbst wenn die US-Regierung einklagt, sie einen Teilgewinn erziehlen. Was meinst Du, weshalb die EU denen immer wieder Bussen aufbrummt? Die wissen ganz genau, dass technisch gesehen dank der Verträge zwischen MS und den PC Herstellern nahezu ein Monopol besteht. Aber von amerikanischem Rechtssystem hast Du eh keine Ahnung, wie es scheint. Sprichst Du mit deinen Kunden bei der web4you auch in Diesem Ton? Oder polterst Du nur hier gegen MS? Die Firma dort scheint ja mit Schulungen und Beratungen zu MS Betriebssystemen auch was zu verdienen.