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01.10.2014, 06:08 Uhr
Microsoft präsentiert Windows 10
Microsoft hat in San Francisco erstmals einen Einblick in sein nächstes Betriebssystem gegeben.
Microsoft hat am Dienstag einen ersten Ausblick auf die nächste Version seines Betriebssystems Windows gegeben. Es werde «Windows 10» heissen, kündigte der zuständige Manager Terry Myerson an. Die Versionsnummer 9 lässt Microsoft damit einfach aus. Der Software-Riese legte bei der Vorstellung in San Francisco einen deutlichen Fokus auf Unternehmen als wichtige Kunden. Windows 10 soll 2015 erscheinen. Zu Preisen äusserte sich Microsoft nicht.
Bei Windows 10 wurde sofort das klassische Startmenü demonstriert. Ausserdem soll man einfacher zwischen klassischer und Touch-Bedienung umschalten können. Auch Nutzer des älteren Betriebssystem Windows 7 sollen sich ohne grössere Anstrengungen zurechtfinden, betonte Microsoft-Manager Joe Belfiore.
Höchste Zeit für ein neues Windows
«Es ist Zeit für ein neues Windows», meinte Myerson. Windows ist nach wie vor das dominierende Betriebssystem in der PC-Welt. Allerdings war der Markt der Notebooks und Desktop-Rechner im vergangenen Jahr um 10 Prozent geschrumpft. Nun zeichnet sich eine leichte Erholung ab, auch nachdem Microsoft die Unterstützung des alten Betriebssystems Windows XP stoppte. Verbraucher und Unternehmen greifen aber weiter bevorzugt zu Smartphones und Tablets. In diesem Geschäft haben die mobilen Windows-Varianten nur sehr geringe Marktanteile.
Kontinuität auf allen Systemen
Bei Windows 10 will Microsoft mit einer einheitlichen Plattform für alle Gerätearten punkten. Aussehen und Bedienung sollen dabei etwa für Tablets und Smartphones angepasst werden, unter der Haube soll aber dasselbe System arbeiten. Das soll unter anderem das Zusammenspiel verschiedener Geräte und die Entwicklung von Programmen erleichtern.
Tablet- und Notebook-Modus
Das neue Windows soll standardmässig erkennen, auf welchem Gerät es läuft. Die neue Funktion «Continuum» soll bei 2-in-1-Geräten erkennen, ob eine Tastatur angedockt oder ob es im Tablet-Modus verwendet wird. Entsprechend wird dann die Darstellung des Startmenüs angepasst. Im Tablet-Modus legt sich beim Entfernen der Tastatur und Maus der Startbildschirm über die ganze Benutzeroberfläche. Tatsächlich können die Windows-Apps nun auch in normalen Fensteransichten aus der Desktop-Ansicht ausgeführt werden. Dazu kann auch wieder auf die von Windows 7 bekannte «Snap View»-Funktion zurückgegriffen werden, indem zwei Anwendungen nebeneinander sich jeweils die Hälfte der Ansicht teilen.
Wie von bisherigen Gerüchten nicht anders erwartet, sieht nun das Startmenü ungefähr so aus, wie man es von Windows 7 kennt. Es kann neu auch mit Windows-8-Kacheln befüllt werden. Ausserdem werden, wie auch erwartet, standardmässig virtuelle Desktops integriert. Das kennt man etwa von aktuellen Ubuntu- oder Mac-OS-Versionen. Man kann dabei auf mehrere Home-Screens ausweichen und links, oben, rechts und unten weitere Desktop-Fenster hinzufügen.
Öffentliche Beta erst Anfang 2015
Warum genau Microsoft die Versionsnummer 9 überging, blieb unklar. Es wäre nicht der passende Name gewesen, erklärte Myerson. Für das universelle Programm hätte «Windows One» besser gepasst, aber die Nummer der ersten Version sei ja schon vergeben gewesen. Microsoft will die Technical Preview (für Entwickler) nun am 1. Oktober, voraussichtlich gegen 18:00 Uhr (MEZ) zum Download zur Verfügung stellen. Eine erste öffentliche Beta für die Allgemeinheit soll erst Anfang nächsten Jahres folgen. Final erscheinen soll Windows 10 nach der Entwicklerkonferenz Build im April 2015. Offen blieb die Frage, ob das neue Windows 10 gratis für Windows-8-Nutzer verteilt werde, weil dazu schon mehrere Gerüchte kursierten.
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