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23.02.2011, 07:00 Uhr
Drei Hardware-Techniken mit Zukunft
2011 wird ein spannendes Computerjahr: Gleich drei Hardware-Techniken werden massentauglich, die Tempo, Strombedarf sowie Platzverbrauch stark optimieren.
PCtipp sagt, was diese im Detail bringen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Wussten Sie, dass eine SSD-Festplatte den PC um 60 Prozent beschleunigt und dass Sie mit einem LED-Flachbildschirm über 30 Prozent Strom sparen? Oder dass ein schneller LED-Farbdrucker nicht mehr grösser als eine Schuhschachtel sein muss und dass dank der Kombination von Prozessor und Grafikeinheit Notebooks viel länger laufen? All diese neuen Hardware-Techniken bringen grosse Vorteile. Welche das im Detail sind, lesen Sie im Folgenden. Zudem geben wir Kauftipps, damit Sie von diesen Neuerungen optimal profitieren.
Auf der nächsten Seite: Speicherwunder
1. Speicherwunder
1. Speicherwunder
SSD-Laufwerke (Solid State Drive) unterscheiden sich von normalen Festplatten grundlegend: Während eine Standard-Harddisk aus mechanischen Einzelteilen aufgebaut ist, besteht ein SSD aus Flash-Speichern. Das sind elektronische Bauteile wie man sie zum Beispiel vom Arbeitsspeicher (RAM) her kennt. Anders als beim RAM behält der SSD-Speicher aber die Informationen, wenn der Computer abgeschaltet und damit der Strom weg ist.
Die Vorteile
SSDs sind gegenüber Stössen unempfindlich und im Betrieb nahezu lautlos. Zudem benötigen sie nur knapp 40 Prozent des Stroms einer herkömmlichen Festplatte. Das grösste Plus eines SSD ist aber das Tempo. Die Zugriffszeit beim Lesen der Daten ist rasant. Dadurch startet Windows spürbar schneller und grosse Programme wie Photoshop öffnen sich rasch.
Wir haben die Geschwindigkeit eines SSD-Laufwerks von Kingston (das Modell SNVP325–S2/128GB; Preis: 250 Franken) mit dem Benchmark PCMark Vantage ermittelt. Verglichen wurde das Laufwerk mit der SATA-II-Festplatte Barracuda 7200.11. Das Resultat: Das SSD schnitt 57 Prozent besser ab. Für den Start von Photoshop CS4 benötigte das Kingston-SSD nur 7 Sekunden, die Barracuda 18 Sekunden.
Kauftipp: Die Preise für SSD-Festplatten sinken stetig, dennoch sind sie im Vergleich zu herkömmlichen Harddisks teuer. Fürs Speichern umfangreicher Daten wie Musik und Filme lohnt sich ein SSD deshalb noch nicht. Sinnvoll ist sie aber in Desktop-PCs als Laufwerk für Betriebssystem und Anwendungen. Ihre Daten speichern Sie hingegen weiterhin auf einer zweiten, herkömmlichen Harddisk. So profitieren Sie von einem hohen Tempogewinn, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Es kommen übrigens immer mehr Desktop-PCs auf den Markt, die genau so aufgebaut sind – so etwa auch zwei neue Rechner von
Medion und Digitec.
Medion und Digitec.
In Notebooks reicht hingegen ein SSD allein, da auf den mobilen Rechnern weniger grosse Datenmengen abgelegt werden. Hier profitieren Sie dank SSD zudem von einer massiv besseren Akkulaufzeit.
Wie Sie ein SSD im Betrieb optimal konfigurieren, zeigt unser Webartikel «SSD perfekt ins System integrieren».
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LED unter der Lupe
2. Grosse Leuchte
LED (Light Emitting Diode) ist mittlerweile in zwei PC-Bereichen massentauglich: bei Druckern und Monitoren. LED-Drucker arbeiten wie Laserdrucker und brauchen auch Toner. Bei LED-Displays ersetzt man die Leuchtstoffröhren für die Hintergrundbeleuchtung durch Strom sparende Leuchtdioden.
Die Vorteile: LED-Drucker haben eine höhere Qualität, ein schnelleres Tempo, eine kompaktere Bauweise und eine geringere Reparaturanfälligkeit als Laserdrucker. Oft misslingen im Laserdruck die Randbereiche. Die Laserstrahlen treffen dort schräg auf das Papier auf. Die Folge ist ein unscharfer Ausdruck. Bei LED-Druckern besteht diese Gefahr nicht, da die LED-Leiste jeden Teil des Bildes gleich gut verarbeitet.
Fürs hohe Tempo sorgt die Single-Pass-Technik, die ausnahmslos bei jedem LED-Drucker zum Einsatz kommt. Dabei wird das Papier bereits beim ersten Durchgang vollständig bedruckt. Günstige Farblaser arbeiten stattdessen mit der Multi-Pass-Technik und benötigen für jeden Farbanteil einen kompletten Durchlauf. Die Folge ist ein etwa dreimal so langes Drucktempo und eine mangelnde Genauigkeit.
LED-Monitore überzeugen mit satten Farben, hohen Kontrastwerten und einem ultraflachen Design. Ein weiteres grosses Plus: Der Energieverbrauch ist bis zu einem Drittel niedriger als bei herkömmlichen Flachbildmonitoren.
Übrigens: Zunehmend kommen auch LED-Beamer auf den Markt. Vorteile sind Kompaktheit und die lange Lebensdauer der Lampe.
Kauftipp: Bei neuen LED-Druckern können Sie bedenkenlos zugreifen. Möchten Sie einen LED-Monitor kaufen, sollten Sie diesen im Laden prüfen. Lassen Sie sich abwechselnd ein helles und dunkles Bild anzeigen. Achten Sie auf Unreinheiten (Wolkenbildung) und Spiegelungen. Nur so sind Sie sicher, dass Sie mit dem Monitor zufrieden sind. Informieren Sie sich zudem regelmässig in Tests. PCtipp bietet etwa in der Ausgabe 3/2011 (aktuell am Kiosk) einen Vergleichstest zu LED-Monitoren.
Auf der nächsten Seite: Powerprozessor
3. Powerprozessor
3. Powerprozessor
In den zwei brandneuen Chiparchitekturen Sandy Bridge (Intel) und Fusion (AMD) werden Prozessor und Grafikeinheit in einem Chip verschmolzen. Sandy Bridge basiert auf den Core-i-Prozessoren von Intel, Fusion ist hingegen eine Neuentwicklung von AMD.
Bei Sandy Bridge gehört das sogenannte Ring-Interface zur zentralen Neuerung der Chiparchitektur. Die kreisförmig angeordnete Schnittstelle innerhalb des Chips verbindet alle wichtigen Bestandteile miteinander: Prozessor (maximal vier Kerne), Grafikeinheit und den Zwischenspeicher (L3-Cache). Durch die Ringbauweise können die Daten jeweils den kürzesten Weg vom Absender zum Empfänger nehmen, um so das System zu beschleunigen.
Die Grafikeinheit von Sandy Bridge greift ebenfalls auf den L3-Cache zu. Verbaut werden je nach Chip die HD Graphics 2000 oder HD Graphics 3000. Die Leistung der stärkeren 3000er-Einheit liegt in etwa auf dem Niveau einer Mittelklasse-Grafikkarte vom Typ AMD Radeon HD 5450.
AMDs Fusion-Chip bietet ebenfalls eine spezielle Innovation: Die integrierte Grafikeinheit unterstützt die Multimediaschnittstelle DirectX 11 per Hardware. Damit ist sie Intels 3D-Beschleunigung überlegen. Abstriche gibt es hingegen bei der Prozessorleistung, da der Fusion-Chip bisher nur bis zu zwei Prozessorkerne umfasst und mit maximal 1,6 GHz taktet.
Die Vorteile: In Zukunft werden sowohl starke Mittelklasse-PCs als auch Notebooks mit Sandy Bridge oder Fusion ausgerüstet. Dadurch nehmen Tempo und Akkulaufzeit zu. Der PCtipp konnte sich bereits von der Leistung des neuen Sandy-Bridge-Prozessors Core i7-2600K überzeugen. Seine Performance ist 30 Prozent besser als die bisheriger Intel-Prozessoren. Den ganzen Test lesen Sie hier.
AMD hat seinen Fusion-Chip vor allem auf 3D-Leistung und aufs Stromsparen getrimmt: So soll er Notebooks eine Laufzeit von mindestens 10 Stunden bescheren.
Kauftipp: Warten Sie mit dem Kauf von Geräten oder Prozessoren noch ein paar Wochen, bis Intel und AMD weitere Modelle von Sandy Bridge und Fusion lancieren. Danach werden die Preise der aktuellen Chips fallen – erfahrungsgemäss zwischen 20 und 40 Prozent.
24.02.2011
24.02.2011
25.02.2011
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