News 08.05.2014, 08:38 Uhr

Symantec: «Antivirus ist tot»

Symantec glaubt nicht mehr an Antiviren-Software in seiner puren Form und sieht den Schwerpunkt eher bei der Angriffsanalyse.
Gegenüber dem Wall Street Journal hat der Vizepräsident Brian Dye von Symantec konventionelle Antiviren-Software als «tot» bezeichnet. Norton AntiVirus, Symantecs bekannteste Software, sorge nur noch für 40 Prozent der Umsätze. Dabei lässt er es sich nicht nehmen, mit seinem eigenen Unternehmen hart ins Gericht gehen: Symantec habe seiner Meinung nach den Anschluss in der IT-Branche verpasst.

Schadensbegrenzung statt reine Prävention

Die meisten Sicherheitsfirmen würden nicht mehr nur auf reine Prävention setzen, sondern auf die eigentliche Schadensbegrenzung. Antivirenprogramme, so Brian Dye, würden ohnehin nur noch 45 Prozent aller Angriffe erkennen. Daher sei solche Software ineffizient. Die vielfältigen Angriffsvektoren der Kriminellen liessen sich effizienter analysieren, wenn ein Befall stattgefunden habe. Man will sogar soweit gehen und sogenannte «Honeyspots» platzieren: Punkte, die an bestimmten Stellen Angreifer anziehen sollen. 
«Die Aussage Antivirus ist tot bezieht sich auf den Virenscanner in seiner puren Form, meinte Lilian Randzio von Symantec. Heutzutage arbeiten wir in den Norton-Lösungen schon mit vielen weiteren Zusatztechnologien und Schutzschildern», heisst es von offizieller Seite her bei Symantec.
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Bitdefender: «Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.»

Auch der rumänische Antivirenhersteller Bitdefender hat sich laut Golem zur Aussage «Antivirensoftware ist tot» geäussert. Er hält die Aussage nicht für unwahr. Diese liege irgendwo in der Mitte. 
Catalin Cosoi, Chief Strategist bei Bitdefender, geht sogar noch weiter: «Aber zu behaupten, Antivirus wäre tot, ist ungefähr so, als würde man behaupten, dass Aspirin tot ist, weil es Krebs und alle anderen Krankheiten der Menschheit nicht heilen kann. Aspirin funktioniert immer noch bei einem Kater, Kopfweh oder einer leichten Erkältung, und die Menschen haben es deshalb immer noch in ihren Hausapotheken.»
Sowohl Bitdefender als auch Symantec arbeiten mit Hochdruck weiter an neuen Sicherheitsstrategien. Symantec meinte gegenüber PCtipp, dass Antiviren-Software nach wie vor eine wichtige Komponente der Sicherheitslösungen sei, aber signaturbasierte Antivirendatenbanken für die Zukunft nicht ausreichen werden. 

PCtipp meint

Wir vom PCtipp finden, man sollte nie bloss auf eine Antiviren-Software setzen, auch wenn ein einzelnes Antivirenprogramm vielleicht nur 30 Franken kostet. Eine Lösung aus Firewall und Antivirenschutz kostet nur 10 bis 20 Franken mehr. Für optimalen Schutz empfiehlt es sich immer, eine kombinierte Lösung aus Firewall und Antivirenprogramm zu kaufen. Das bieten heutzutage alle bekannten Security-Firmen an. Beispiele hierfür sind etwa Lösungen wie «Symantec Norton Internet Security 2014», «Kaspersky Internet Security 2014» oder «G Data Internet Security 2015».

Autor(in) Simon Gröflin



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