News 28.11.2013, 11:07 Uhr

Mit Spielzeug gegen den Fachkräftemangel

Die freundlichen Roboter von Play-i sollen Kindern spielerisch das Programmieren beibringen. Ist das die Antwort auf den IT-Fachkräftemangel?
Vielleicht schaffen ja Bo und Yana, was Kampagnen für den IT-Nachwuchs bislang nicht vermochten: Die Jungmannschaft fürs Programmieren zu begeistern. Die beiden sehen aus wie aus einem Pixar-Film und sollen Kindern die Konzepte des Programmierens beibringen - und das, bevor sie lesen können.
Bo und Yana stammen vom Start-up Play-i und lassen sich über eine App steuern. Beide Roboter haben ein freundlich aussehendes Auge, das aufleuchtet, kommunizieren via Bluetooth 4.0 und verfügen über einen Beschleunigungs- und Näherungssensor.
Bo, der grössere der beiden, hat Räder, kann Spielzeug aufheben, tanzen und mit speziellen Gegenständen wie einem Xylophon interagieren. Yana hat keine Räder, gibt Sound-Effekte von sich und kann mit dem Auge blinken. Schliesslich können die beiden Roboter aufeinander eingehen - etwa, indem sie Versteckis spielen.
Dass Kinder mit Bo und Yana die Grundlagen erhalten, um später einmal IT-Fachleute zu werden, davon ist Play-i-Mitgründer und CEO Vikas Gupta überzeugt. Ihm zufolge ist ein Programm lediglich eine Sequenz, ähnlich wie das «Guetnachtgschichtli». Die Roboter zeigten dabei den Kindern die Resultate ihrer Befehle. Dadurch könnten sie den Kontext für die nächsten Befehlsschritte sehen. Will man Bo etwa befehlen, sich umzudrehen und zurückzukehren, muss man ihm zwei Mal mitteilen, sich nach rechts zu drehen, um die 180-Grad-Wendung zu vollziehen.
Noch nicht unterm Weihnachtsbaum
Die Steuerungs-Software für Tablets oder Smartphones wird komplexer, wenn die Kinder älter werden, verspricht Play-i. So gibt es eine rein visuelle Benutzerschnittstelle für die Kleinsten (Altersgruppe 5 bis 8). Kinder zwischen 8 und 12 können bereits beginnen, mit den visuellen Programmiersprachen Scratch und Blockly eigene, komplexere Sequenzen zu erstellen. Jugendliche und Erwachsene schliesslich können über spezielle API eigenen iOS- oder Android-Apps schreiben, die mit den beiden Robotern interagieren.
Noch ist das Projekt mitten in einer Crowdfunding-Kampagne. Bo und Yana lassen sich aber schon für 149 und 49 US-Dollar vorbestellen. Ausgeliefert werden die Roboter dann im Sommer 2014, verspricht Play-i.



Kommentare
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PC-John
30.11.2013
Was sind denn IT-Fachleute? Fachkräftemangel? Was für ein Fail! Was wollt ihr? Noch mehr Programmierer, die die Manager danach entlassen und offshoren oder hier durch Inder ersetzen können? Mittlerweile stelle keine der grossen Banken mehr eigene Programmierer ein. Alles läuft nur noch über Indische Software-Firmen. Das mit den Banken stimmt leider teilweise. Wann ist eine Bank "gut"? Wenn sie den Aktionären eine hohe Rendite abwirft, und an die jährliche GV möglichst viele Journalisten eingeladen werden, zum gratis fressen und saufen. Ich selbst war als IT-Techniker mehrmals an solchen GV's im ... (Bankgeheimnis) Wie oder wann rentiert eine Bank am meisten? Wichtig sind die nächsten Quartals-, Semester-, oder Jahresabschlüsse. Was nachher kommt, ist nicht das Problem von Heute, sondern dasjenige in drei, sechs, oder 12 Monaten. Durch Outsourcing lässt sich auf dem Papier viel Geld "sparen". Der Zusatzaufwand aber wird praktisch nie vollständig erfasst nach dem System: "Der Überbringer einer schlechten Nachricht wird für deren Inhalt haftbar gemacht". Im Altertum wurde der Bote deswegen umgebracht, heute hat man einfach etwas subtilere Methoden. Und womit will man den Kids nun die Informatik schmackhaft machen? Mit etwas spielen, und lernen dabei logisch zu denken, schön, schön. Vergleiche ich mal die "Logik" nur schon zwischen Mann und Frau (einer Emanze) so sträuben sich mir die Nackenhaare. Sollen die Kids nun an die Soft- oder Hardware herangeführt werden? Der Hardy ist grundsätzlich nur ein Unkostenfaktor, solange das Equipment läuft, und darauf hat man ja Garantie. Ich könnte Euch Schauergeschichten erzählen darüber. Und der Softy? Soll der nun programmieren, oder First-, Second-, oder Third-Level-Support leisten? Oder soll der Softy als Wirtschafts-Informatiker Lösungen erarbeiten? Was ich andersweitig auch schon mal beschrieben habe: "Wenn die Ideen für neue Produkte ausgegangen sind, soll es die Informatik gefälligst richten!" Und wenn den Informatikern dieses nicht gelingt, so wird wieder mal reduziert und/oder ausgelagert. So einfach ist das. PC-John