News 09.04.2015, 10:14 Uhr

Apple Watch: gedämpfte Euphorie bei Testern

Am 24. April startet der weltweite Verkauf der Apple Watch. Erste Tests untersuchen, was Apples Wearable kann. PCtipp gewährt einen Überblick.
Die Apple Watch hat von Anfang an polarisiert, wurde von vielen Seiten gelobt, aber auch verspottet. Dennoch ist die Smartwatch aus dem Hause Apple wohl das grösste Gadget-Release im Jahr 2015. Ab Freitag, 10. April sind Vorbestellungen im Onlineshop von Apple möglich und am 24. April 2015 startet der weltweite Release der Apple Watch in Nordamerika, China, Japan und einigen europäischen Staaten. Die Schweiz sucht man aber vergeblich auf der Liste.
Bereits im Vorfeld zum Release wurde das Wearable von Fachleuten und Magazinen dutzendfach unter die Lupe genommen. Was muss man über die Apple Watch denn wissen? PCtipp fasst zusammen.

Das Design

Das Design der Apple Watch polarisiert
Über das Aussehen der Apple Watch gehen die Meinungen auseinander. Vor allem die verschiedenen Armbänder, die teilweise teurer sind als die Uhr selbst, wurden teilweise belächelt. Während Lauren Goode vom Blog recode.net die Smartwatch als netten Versuch von Haute Couture bezeichnet, das letztlich aber doch nach Techie-Gadget aussieht, berichtet beispielsweise cnet.com positiver. So sei die Apple Watch eine wunderschön gebaute, kompakte Smartwatch.
Die Uhr gibt es in zwei Grössen: mit 38 oder 42 Millimetern für 549 bzw. 599 US-Dollar. Diese Angaben geben die Grössen an. Beide Displays sind ca. 10 Millimeter dick. Wem der Plastik-Chic nicht so behagt, für den gibt es eine Vielzahl an anderen Armbändern. Die Auswahl reicht vom Lederarmband für 149 Dollar bis zum diamantbesetzten Edelstahl-Bracelet für ungefähr 30'000 Dollar. Auch individuelle Anfertigungen sollen möglich sein. Was ist denn nun vom Design zu halten?
Urteilen Sie selbst.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Funktionen und die Oberfläche

Die Funktionen und die Oberfläche

Die Funktionen

Der wesentlichste Punkt für eine Uhr, die in erster Linie auf Funktionalität, denn auf Schönheit ausgelegt ist, sind die eingebauten Features. Hier gibt es bei den diversen Previews kaum Diskussionen. Die Funktionen seien zahlreich, zuverlässig und ganz nützlich. Die Benachrichtigungsfunktion tut ihren Dienst zuverlässig – genaue Konfiguration vorausgesetzt.
Auch die sonstigen Funktionen, vor allem im Health-Bereich, werden zumeist als nützlich und zuverlässig empfunden. Obwohl Yahoo etwas spöttisch kommentiert: «Die Apple Watch ist der wohl einzige Fitness-Tracker, der den Schlaf des Besitzers nicht vermessen kann – da die Uhr in der Nacht ausgezogen und aufgeladen werden muss.» Eher schlecht weg kommt die Uhr bei den Tests der Anruffunktion. Der Lautsprecher klinge blechern und rausche.

Die Oberfläche

Die Menüführung ist wolkenförmig angelegt
Die Taptic Engine, die bei eintreffenden Nachrichten, Terminen oder Ähnlichem für ein haptisches Feedback sorgt, fühle sich an wie eine Berührung am Arm. Das ist wohl gewollt, denn Apple ist ja seit jeher bestrebt, seine Devices möglichst nativ in den Alltag der Nutzer zu integrieren. Diese Engine ist bei fast allen Apps aktiv. Navigiert die Maps-App den Besitzer durch die Strassen, zeigt die Uhr mittels haptischen Feedbacks an, ob man links oder rechts abbiegen muss.
Bedienen lässt sich die Oberfläche durch Wischen oder Antippen. Neu ist, dass die Stärke des Antippens einen Einfluss darauf hat, welche Option innerhalb der App ausgeführt wird. Diese Option nennt sich Force Touch. 
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Schwächen und das Fazit 

Die Schwächen und das Fazit 

Die Schwächen

Fast gänzliche Einigkeit zwischen den Reviews herrscht bei  den Schwächen der Apple Watch. Neben der bereits erwähnten Schwäche des Lautsprechers, benötigt man ein iPhone 5 oder aktueller, um mit der Apple Watch überhaupt etwas Sinnvolles anfangen zu können. Pulsmesser und Ähnliches funktionieren zwar im Stand-alone-Modus, aber für alle Features, die eine Datenverbindung benötigen, wird ein iPhone vorausgesetzt.
Eine weitere Schwäche sei der Akku. Dessen kurze Laufzeit, bei durchschnittlicher Nutzung der Watch hält dieser kaum einen Tag, wird fast allerorts bemängelt. Dies hat Apple offenbar bereits bemerkt und verordnet dem Bildschirm viel Ruhe. Aus diesem Grund bleibe der Bildschirm schwarz und aktiviere sich nur, wenn der Arm gehoben werde – und dies auch nur träge. Erst dann könne die Zeit abgelesen werden.

Fazit

Wie so oft bei Apple-Produkten herrscht Einigkeit darin, dass man sich uneinig ist. Viele Previews bezeichnen die Apple Watch als lustige Spielerei, als nettes Gadget und beste Smartwatch bisher. Nur bringe sie aber, trotz guter Verarbeitung und umfangreichern Funktionen, wenig echten Mehrwert zu einem iPhone. Apple verpasse es, der Öffentlichkeit glaubhaft zu vermitteln, weshalb man eine Apple Watch brauche.
Matt Warman, Autor der britischen Zeitung «The Telegraph» legt den Lesern darüber hinaus ans Herz, auf die zweite oder gar dritte Generation von Apple Watches zu warten. Bis dann erhofft sich Warman Verbesserungen in den Schwachstellen der Uhr. 



Kommentare
Avatar
Kovu
10.04.2015
...und was dazu kommt: gutes Design sieht meiner Meinung nach anders aus. Ich wüsste nicht für was ich das Teil bräuchte, denn es liefert keinen echten Nutzen und hinkt Design-Technisch hinterher. Und spätestens nach 2 bis 3 Jahren darf man sie sowieso ersetzen, weil a) das OS nicht mehr upgedatet wird und b) die aktuellen iPhones die Uhr vermutlich nicht mehr unterstützen werden. Ich frage mich nach wie vor, wieso die Smartwatch das nächste grosse ding sein soll. Der Erfolg des Smartphones kam ja vielmehr daher, dass man 1 Gerät hat, welches alles kann. Wieso man nun plötzlich wieder ein 2. Gerät kaufen soll um diese Fähigkeiten wieder aufzuteilen leuchtet mir nicht ein. So gesehen ist die Apple Watch nur eines: eine überteuerte Spielerei.

Avatar
Gaby Salvisberg
10.04.2015
Ich sehe auch nicht ein, warum man jetzt die erst vor wenigen Jahren befreiten Handgelenke wieder in Ketten oder Riemen legen sollte. :D