Oft gelesen und geteilt 02.02.2012, 10:51 Uhr

Smartphones und Handys im Kältetest

Die Kälte hat die Schweiz derzeit im Griff. Da stellt man sich unweigerlich die Frage: Hält das mein Smartphone aus? PCtipp.ch präsentiert den grossen Minustemperaturentest.
Ob und wie gut Smartphones mit tiefen Temperaturen umgehen können, hat sich auch unsere finnische Schwesterpublikation «MikroPC» gefragt und die derzeit aktuellen Geräte entsprechend getestet.
Um die genaue Kontrolle über die herrschende Temperatur zu bewahren, benutzten die Finnen - trotz der idealen Testumgebung draussen - eine spezielle Kältekammer. In dieser können Temperaturen auf das Zehntelgrad genau eingestellt werden. Beginnend bei 0 °C wurde die Temperatur sukzessive um jeweils 5 Grad gesenkt.
iPhone 4s streikt zuerst
Immerhin: Bei 0 Grad liefen alle getesteten Geräte noch ohne Mucken. Doch bereits der nächste kältetechnische Eskalationsschritt forderte seine Opfer. Bei minus 5 zeigten sowohl das iPhone 4s aus dem sonnigen Kalifornien als auch das Nokia N9 aus dem kälteerprobten Finnland erste Frostsymptome: Das iPhone meldete einen SIM-Karten-Fehler und das N9 verkündeten den baldigen Kältetod des Akkus.
Eine weitere Temperaturreduktion auf minus 10 Grad war dann zu viel für das iPhone. Das Smartphone von Apple verkündete plötzlich, dass die Batterie leer sei und schaltete sich aus.
Handys im Kältevergleich (Quelle: MikroPC.net)
Doch auch die anderen Smartphones waren unter diesen Umständen nicht mehr gross zu gebrauchen. So mussten alle Smartphones mit LCD-Display auf dieses verzichten, während Amoled-Bildschirme etwas weniger kälteempfindlich sind.
Neben Batterie und Display hatten die Smartphones bei diesen Temperaturen auch keinen Bock mehr, sich mit der Mobilfunkantenne in Verbindung zu setzen. Alle Geräte hatten Verbindungsprobleme.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Billiger ist besser

Billiger ist besser

Billiger ist besser
Trotzt auch arktischen Temperaturen: Nokia C1-01
Schlussendlich war für das Gros der Smartphones zwischen minus 15 und minus 20 Grad fertig lustig. Selbst wenn sie noch Funktionstüchtigkeit vorgaben, streikten sie, wenn man sie brauchen wollte.
Dagegen konnten einige konventionellere Handys - sogenannte Feature Phones - besser mit der Kälte umgehen. Ausser dass bei minus 20 die Displays begannen, etwas langsam zu werden, funktionierten sie weitestgehend normal. Erst bei minus 25 klagten auch sie über erste Frostbeulen.
Bei dieser Temperatur waren die meisten Smartphone-Verwandten bereits unbrauchbar. Nur eines war bis minus 30 Grad im Einsatz. Es kommt aber nicht aus Finnland, sondern aus Korea. Das Samsung Galaxy S II starb erst bei minus 35 Grad den Kältetod, und bis zu diesem Punkt spielte das Display gut mit.
Bei minus 35 Grad waren dagegen diverse Billig-Handys noch zu gebrauchen, auch wenn deren LCD-Displays ernsthafte Erfrierungserscheinungen zeigten und sehr langsam waren.
Erst bei minus 40 Grad war dann wirklich für alle Geräte Schluss. Testsieger in diesem Sinne sind demnach das sehr billige Nokia C1-01 und das fünfjährige Nokia E65.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.