Kommentar 13.06.2003, 12:45 Uhr

Das Freitagsbit: Motorola feiert Geburtstag

Die WWWKolumne
So so. Das Handy soll 20 Jahre alt sein. Behauptet Motorola [1] und feiert das Jahr 20 nach dem ersten Funk-Knochen aus den Hallen der amerikanischen Firma. Wohl setzte Motorola mit den StarTac-Klapphandys einen Trend, wurde aber für ihre komplizierte Menüführung bis heute mit einem schlechten Image bestraft. Wenigstens was die Benutzerfreundlichkeit angeht.
Mit Schaudern erinnere ich mich an mein erstes Handy Ende der 80er Jahre. Unwillkürlich beginnt meine Schulter zu schmerzen. So schwer war das Teil nämlich, das wie eine tragbare eiserne Lunge ständig mit sich geführt werden wollte. Damals galt man als Exot, wurde im Zug und auf der Strasse angeblafft: Kannst nicht zu Hause telefonieren, heh! Wohl ein Obdachloser, gäu!
Mit dem ersten StarTac gabs dann schon wohlwollendere Blicke. Allerdings: Das C-Netz war noch grobmaschig, die Preise für die Handys hoch: Mein erstes Motorola für die Westentasche kostete glatt 3000 Franken.
So schnell ändern sich die Zeiten. Heute verzichten viele Menschen auf einen Festnetzanschluss, gilt als Exot, wer ohne Handy unterwegs ist. Noch. Oder wieder. Der Blick-Kolumnist Jürg Ramspeck ist so einer. Er denkt sich, wenns wichtig ist, erreicht man ihn so oder so.
Er muss auf einer höheren Stufe des Seins schweben. Ohne Handy lebt heute niemand mehr. Die grösste Gefahr für die Menschheit sind längst nicht Viren oder Waffen. Sondern dass uns jemand mit einem Schlag alle Handys wegnimmt. Es wäre plötzlich still.
So still.



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