News 10.08.2011, 08:19 Uhr

London-Unruhen: Planung via BlackBerrys

Die jugendlichen Randalierer, die dieser Tage London unsicher machen, organisieren sich offenbar vornehmlich über den BlackBerry Messenger und umgehen so das wachsame Auge des Staates – zumindest bislang. Derweil wurde ein Lagergebäude von Sony in Brand gesteckt.
Ausnahmsweise stehen bei den Unruhen in London nicht Facebook oder Twitter im Fokus der Randalierer. Viel mehr organisieren sich diese hauptsächlich über den BlackBerry Messenger; ein Chat-Programm, das auf den RIM-Smartphones installiert ist. Dies hat mehrere Gründe: Einerseits sind BlackBerrys bei der englischen Jugend aufgrund günstiger Preise sehr verbreitet. Genauso wichtig ist aber die Tatsache, dass sich die Chatpartner gegenseitig als Kontakte hinzufügen müssen, um Nachrichten zu lesen. Dies im Gegensatz zu offenen Plattformen wie Facebook oder Twitter, wo auch die Polizei problemlos mitlesen kann. Zudem läuft die Kommunikation über den BlackBerry Messenger verschlüsselt ab.
Allzu sehr in Sicherheit wiegen dürfen sich die Unruhestifter aber nicht: RIM hat angekündigt, mit den Regierungsstellen in Grossbritannien zu kooperieren – sprich, die über den BlackBerry Messenger verschickten Nachrichten werden mitgelesen und Nutzerinformationen gegebenenfalls an die Polizei weitergeleitet.
Update: Eine Crackergruppe, die sich «TeamPoison» nennt, hat kurzzeitig eine Nachricht auf den offiziellen BlackBerry-Blog eingeschleust. Darin warnte sie den Hersteller RIM davor, Daten an die Polizei weiterzugeben. Die Cracker behaupteten zudem, Zugang zu einer Datenbank mit Informationen von RIM-Angestellten zu haben und drohten mit deren Veröffentlichung, falls das Unternehmen Nutzerdaten an die Polizei weitergebe.
Sony-Lager abgebrannt
Derweil bekommt auch der Elektronikriese Sony die Krawalle in London zu spüren. Ein Hauptlager des japanischen Unternehmens in der englischen Hauptstadt wurde offenbar in Brand gesetzt. Betroffen seien in erster Linie CD- und DVD-Bestände.



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