Internetprovider
07.04.2021, 12:06 Uhr
iWay: Stärker gewachsen als erwartet
Der Zürcher Internetprovider iWay konnte 2020 stärker wachsen als budgetiert. Besonders der Home-Office-Boom hat das Ergebnis beflügelt.
Der in Zürich beheimatete Internet Service Provider (ISP) iWay konnte eigenen Angaben zufolge 2020 Marktanteile gewinnen und seinen Umsatz im zweistelligen Prozentbereich steigern. Im Geschäftsjahr 2020 wuchs der Ertrag von 30,5 Millionen Franken im Vorjahr auf 34,5 Millionen Franken. Das Umsatzwachstum stieg damit von 12 Prozent in 2019 auf 13 Prozent im 2020.
Die grössten Wachstumsraten verzeichneten denn auch die wichtigsten Geschäftsfelder des Unternehmens: Der Bereich Internet Access wuchs um 18,5 Prozent auf 19,8 Millionen Franken, was einem Anteil von 59 Prozent am Gesamtumsatz entspricht. Mit Internet-Telefonie (Voice over IP) und TV-Services erwirtschaftete iWay im vergangenen Geschäftsjahr 8,3 Millionen Franken (plus 16,1 Prozent) oder 25 Prozent des Umsatzes.
Die Belegschaft wuchs im gleichen Zeitraum von 48 auf 50 Mitarbeitende. Dieses verhältnismässig moderate Wachstum widerspiegelt das anhaltende Bestreben, Geschäftsprozesse zu digitalisieren und zu automatisieren.
Stärker gewachsen als erwartet
«Mit 13 gegenüber 10 Prozent konnten wir das budgetierte Wachstum im letzten Jahr deutlich übertreffen», freut sich Markus Vetterli, Geschäftsführer von iWay, der den CEO-Posten erst vor Kurzem von Matthias Oswald übernommen hat und mit dem zusammen er den Provider 1995 gegründet hatte.
Insbesondere der Zuwachs bei den Internetanschlüssen sowohl bei Fiber- als auch bei xDSL-Leitungen sei angesichts des hart umkämpften Marktes sehr erfreulich, ergänzt Vetterli. Zum Wachstum beigetragen habe zu einem gewissen Teil auch die Covid-19-Pandemie: «Wir durften feststellen, dass wir als Internetanbieter systemrelevant sind. Denn der Bedarf nach grösseren Bandbreiten ist durch die verstärkte Verlagerung ins Home Office, Home Schooling und mehr TV- und Streaming-Konsum bei Privatkunden erneut gestiegen», erklärt sich Vetterli die positive Entwicklung.
Preisanpassungen und neue Produkte
Der Kundentreue kommt iWay jetzt mit einer schweizweiten Anpassung der Geschwindigkeiten und Preise vor allem bei Abos mit hohem Datenvolumen entgegen. So kostet neu ein Abo mit 1000/1000 Mbit/s Up- und Download-Geschwindigkeit noch 59 Franken im Monat. Beim 10-GBit/s-Abo senkt iWay den Preis sogar von 99 auf bis zu 69 Franken.
Die Pandemie-bedingte hohe Nachfrage nach Video-Konferenz und Kollaborations-Werkzeugen führt derweil zu neuen Angeboten bei iWay. So bietet der Provider für Unternehmenskunden ab sofort die Möglichkeit einer Telefonie-Anbindung an die Kommunikationslösung Microsoft Teams. Für kleinere Unternehmen mit eher einfachen Anforderungen erfolgt die Verbindung über einen Session Border Controller, der von iWay gehostet wird. Jeder Teams-User erhält dabei eine Telefonnummer und kann damit sowohl ein- wie ausgehend telefonieren.
Für Unternehmen mit komplexeren Bedürfnissen an die Telefonie-Lösung bietet iWay VPBX an. Neben der Anbindung an Microsoft Teams lassen sich so eine Auswahl an PBX-Funktionalitäten integrieren. Dadurch wird ein Mischbetrieb aus Tischtelefonen, Mobile Clients und Microsoft-Teams-Nutzern möglich.
Weitere neue Produkte für Firmenkunden betreffen sogenannte Fallback-Lösungen. Neben der Möglichkeit, bei einem Unterbruch des Fiber- oder DSL-Anschlusses auf den jeweils funktionierenden Kanal zu wechseln, kann nun auch das Mobilfunknetz mit 4G/LTE als Backup verwendet werden.
Gute Zukunftsaussichten
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Vetterli mit einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Denn der steigende Preisdruck und ein gewisser negativer Effekt nach der Pandemie dürften ein gleich starkes Wachstum im Access-Bereich wie in den vergangenen Jahren weniger wahrscheinlich machen.
Generell soll iWay dabei in der nächsten Zeit hauptsächlich organisch wachsen. Eine Übernahme schliesst Vetterli aber ebenfalls nicht aus, wie er an einer virtuellen Medienkonferenz meinte. «Für die nächsten fünf Jahre ist geplant, dass wir einen guten prozentualen Marktanteil erlangen werden, von dem wir heute noch entfernt sind», ergänzte er ohne konkrete Ziffern zu nennen. Es sei also noch Wachtumspotenzial vorhanden, das man ausschöpfen wolle, ohne dass man sich bei iWay vom Credo die «beste Alternative zu den grossen Providern» zu sein verabschieden müsse. «Allerdings müssen wir schon auch einen gewissen Marktanteil anstreben, um in Zukunft konkurrenzfähige Preise anbieten zu können», meinte Vetterli.
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