News 27.02.2015, 12:00 Uhr

Anschnallen: Der erste Düsenrucksack kann vorbestellt werden

Urbane Pendler aufgepasst: Mit dem Martin Jetpack P12 kann man schon bald vollgestopfte Trams umfliegen.
Pendeln ist anstrengend. So zumindest ergeht es dem Schreibenden. Mal ist der morgendliche Züri-Tram mit Schülern vollgestopft, mal rammen einem beim Aussteigen irgendwelche Leute, die sich das Pendeln nicht gewohnt sind. Seine eigenen Nerven kann man da nur auf zwei Arten entladen: Entweder man rammt einfach besagte Zwängler, oder man steigt gleich wieder aus. Das Martin Jetpack P12 könnte sich da schon bald als willkommene Alternative entpuppen, um kurzerhand «abzuheben»: nämlich in die Lüfte.

1000 Meter in die Lüfte

Das neuseeländische Unternehmen Martin Aircraft Company hat einen Düsenrucksack mit einem 200 PS starken Vier-Zylinder-Verbrennungsmotor und zwei Propellern entwickelt. Mit einer Geschwindigkeit von 74 Kilometern pro Stunde befördert das Jetpack seinen Träger gleich 1000 Meter in die Lüfte. Bislang reicht der Sprit für eine Flugdauer von ca. 30 Minuten. Transportieren kann der Gadget-Rucksack eine Person mit einem Gewicht von bis zu 120 Kilogramm.
Zum Fliegen hält man einen Steuerknüppel mit elektronischer Flugsteuerung in den Händen. Falls einem der Joystick aus den Händen rutscht, kann man notfalls noch immer den obligaten Fallschirm acht Meter vor der Landung öffnen. Im Moment ist der Rucksack mit rund 200 Kilogramm noch bisschen schwer. Auch die 2,2 m hohe Apparatur ist für die Garage nicht zu vernachlässigen. 

Preis und Verfügbarkeit

Vorgesehen ist der schnelle Rucksack eigentlich für Rettungskräfte. Wer dennoch einen will, kann den P12 inzwischen für 200'000 US-Dollar vorbestellen. Aber es kommt noch besser: Das neuseeländische Unternehmen Martin Aircraft Company ebnete sich durch das Hongkonger Unternehmen Kuang-Chi Science den Weg für einen Börsengang. Die Chinesen haben angekündigt, Martin Aircraft Company während der nächsten drei Jahre durch einen Zustupf von 50 Millionen Dollar finanziell zu unterstützen.
Sollte dadurch der Endverbraucherpreis noch ein wenig sinken, werden wir uns sicher zu gegebener Zeit ein Testsample vormerken. Solange der Formfaktor noch etwas überdimensioniert ist, dürfte es aber in dicht besiedelten Städten wie Zürich noch schwierig sein, die vielen Fahrleitungen der Trams gekonnt zu umfliegen.

Autor(in) Simon Gröflin


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