Kommentar
06.08.2004, 10:45 Uhr
Das Freitagsbit: Kinder an die Macht
Die WWKolumne
Ich habs schon immer geahnt: So ein PC ist eigentlich ein Kinderspielzeug. Wie sonst wäre es zu erklären, dass gestandene Männer im besten Alter ihre Zeit mit USB und Platinen verbringen, als wär der PC eine Carrera-Bahn und kein Arbeitswerkzeug. Mit der Ankündigung des Disney-Konzerns, einen eigenen Kinder-PC auf den Markt zu bringen, enttarnt sich der PC einem klingonischen Kreuzer gleich vor dem Anwender, der vor Schreck seinem Monitor eine Ohrfeige verpasst - denn der hat natürlich statt Lautsprechern Micky-Maus-Ohren.
Laut Wall Street Journal soll das Gerät mit der Bezeichnung Disney Dream Desk PC auf den Markt kommen; Zielgruppe sind Kinder zwischen sechs und elf Jahren. Er kostet 599 Dollar, der Micky-Maus-Monitor dazu noch einmal 299 Dollar.
Im Zuge der aktuellen Outsourcing-Welle könnten sich dank dem selbstlosen, erzieherisch wertvollen Angebot des Mäuse-Konzerns die Eltern entschliessen, den Support für ihren grauen, hässlichen Desktop-Rechner auch gleich an ihre Sprösslinge zu übertragen. Die gehen mit Spielsachen bestimmt virtuoser um. Und die Eltern könnten sich endlich dem Familienleben widmen; Mama und Papa beim Eile mit Weile und bei anregenden Gesprächen, während Junior seine Gustav-Gans-Firewall konfiguriert.
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