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28.11.2011, 09:39 Uhr
Vergleich: So wird das iPad Office-tauglich
Viele wollen Präsentationen, Textprogramme und Co. auch auf dem iPad nutzen. Hier finden Sie einen Vergleich von sechs Office-Anwendungen.
Eine Fülle von Office-Paketen versucht, die Funktionsvielfalt von Excel und Co. auf das iPad zu übertragen. Die Gratwanderung zwischen Bedienbarkeit und Features gelingt jedoch nicht jedem Programm. Für den folgenden Vergleich wurden sechs iPad-Office-Apps verwendet.
Zwei Dinge sind wichtig zu erwähnen. Erstens: Eine externe Tastatur ist für produktives Arbeiten mit den Office-Apps unerlässlich. Dabei ist es egal, welches Keyboard man benutzt: das drahtlose von Apple, das iPad Keyboard-Dock oder eine Bluetooth-Tastatur von Drittanbietern. Aber ohne Tastatur ist produktives Arbeiten unmöglich. Und zweitens: Ebenfalls unerlässlich sind Onlinespeicher wie Apples iCloud oder Dropbox, die das störrische Datenaustauschverfahren über iTunes ersetzen und damit deutlich vereinfachen.
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Byte Squared Office2 HD
Byte Squared Office2 HD
Seit dem Start des iPad im Frühjahr 2010 gehört Office2 HD zu den Office-Apps für das Tablet. Die Suite ist nicht annähernd so robust und intuitiv wie die Apple-Angebote, bietet aber deutlich besseren Cloud-Support. Office2 HD erstellt und bearbeitet Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente und behandelt Microsoft-Office-Dokumente grundsätzlich so als wären es die eigenen. Immerhin kann es auch iWork- und PDF-Dokumente anzeigen. Die Kompatibilität mit Office ist durchweg gut. Zwar bietet die App wesentlich weniger Formatierungsmöglichkeiten als die Originalanwendungen, aber das sei bei der Darstellung komplexer Office-Dokumente erstaunlicherweise kein echtes Problem. Darstellen ist offenbar wesentlich leichter als selber erstellen.
Als grösste Schwäche gilt die Benutzeroberfläche von Office2 HD. Die gesamte Bedienung findet in einem einspaltigen Dropdown-Menü statt, aber trotzdem liegen die App-Funktionen nicht offensichtlich vor einem. Zwar wird man irgendwann mal fündig, aber es braucht eben drei oder vier Gesten mehr als unbedingt nötig, um umständlich verborgene Funktionen zu finden. Da ist zum Beispiel die Menüleiste zu nennen, die erst durch seitliches Scrollen zu erreichen ist. Anstatt ein Bild also durch einfaches Doppeltippen in ein Dokument einzufügen, muss umständlich zum entsprechenden Menüpunkt gescrollt werden. Insgesamt lässt sich dieses Konzept der Funktionsverwaltung als gescheitert bezeichnen.
Beim erwähnten Cloud-Support kann Office2 HD aber punkten: Die App arbeitet mit Box.net, Dropbox, Google Docs, iCloud, MobileMe, MyDisk und generischen WebDAV-Accounts zusammen. Mit einem Verkaufspreis von 8 Franken ist Office2 HD das günstigste Produkt in diesem Test und bietet eine der besten Cloud-Unterstützungen. Auch die Kompatibilität mit Microsoft Office ist lobenswert, was für die Benutzeroberfläche leider nicht gilt. Unter den nicht von Apple stammenden Office-Apps ist die Funktionsvielfalt aber führend.
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DataViz Documents To Go Premium
DataViz Documents To Go Premium
DataViz bietet mit Documents To Go Premium eine Office-App für das iPad an. Die App für 17 Franken ist ein Notwerkzeug für Situationen, in denen vollwertige Office-Anwendungen nicht zur Verfügung stehen. Die Formatierungsoptionen sind eher einfach, aber immerhin kompatibel mit Microsoft Office-Dokumenten, auch mit PowerPoint.
Der PowerPoint-Editor versteckt sich jedoch so gut, dass ihn viele Anwender leicht übersehen. Das Dokument startet serienmässig nicht in der Entwurfsansicht, diese muss erst über einen Button aktiviert werden. Documents To Go Premium besitzt gute Cloud- und Sharing-Funktionen: Box.net, Dropbox, Google Docs, iDisk, und SugarSync-Kontakte sind möglich.
Eine Anpassung an iOS 5und iCloud ist aber noch nicht realisiert. Zusätzlich lässt sich auch auf die Documents-To-Go-Desktop-Anwendung zugreifen. Insgesamt enttäuscht Documents To Go bei den Office-Apps durch den geringen Funktionsumfang.
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Quickoffice Pro HD
Quickoffice Pro HD
Die aus dem Android-Umfeld bekannte App Quickoffice Pro HD lässt in der iOS-Variante einige der Bearbeitungsfunktionen vermissen. Dazu sind die Menüs der App sehr schlank ausgefallen. So kann man beispielsweise Bilder in die Präsentations-App einbetten, nicht aber in die Textverarbeitung. Das geht auch mit Diagrammen und Charts in der Tabellenkalkulation nicht. Die einzige Möglichkeit also, mit Grafiken zu arbeiten, ist die Präsentations-App: zu wenig für ein vollwertiges Office-Paket.
Immerhin bietet QuickOffice Pro HD eine gute Cloud-Unterstützung, auch wenn die Anpassung an iOS 5 mit iCloud noch fehlt. Die App arbeitet mit Box.net, Dropbox, Google Docs, Huddle, MobileMe, und SugarSync zusammen. Zudem ist es sehr leicht, neue Cloud-Speicher hinzuzufügen. Unverständlich bleibt, warum bei Quickoffice Pro HD viele Android-Features in der iPad-Version nicht zu finden sind. So sind die 8 Franken für den Erwerb der App keine besonders gute Investition.
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Apple Pages, Numbers und Keynote
Apple Pages, Numbers und Keynote
Genauso wie die Desktop-Applikationen sind Apples Pages, Numbers und Keynote auf Einfachheit getrimmt. Die Apps gibt es für das iPad nur separat zu erwerben und nicht als Komplettpaket wie die anderen Anwendungen aus diesem Vergleich. Ausserdem handelt es sich bei Pages, Numbers und Keynote um Univeral-Apps, die beim Kauf für das iPad auch auf dem iPhone zur Verfügung stehen.
Die drei Apps (für je 10 Franken) bieten die beste Adaption der Tablet-Gestensteuerung des iPads. Einfügen und Bearbeiten von Bildern sowie Charts funktionieren sehr gut. Schriften und Formate sind intuitiv einstellbar, die Funktionsleisten bieten einen guten Kompromiss zwischen Funktionalität und einfacher Bedienung. Auch das Speichern der Dokumente erfolgt automatisch.
Frei von Kritik sind die Apps jedoch alle nicht. Insbesondere um die Interoperabilität mit Microsoft Office ist es nicht gut bestellt. So lassen sich zwar *.doc, *.xls und *.ppt exportieren, das standardmässige Arbeiten mit den Office-Formaten ist jedoch nicht möglich. Die sehr eingeschränkte Microsoft-Office-Kompatibilität macht es oft meist notwendig, mehrere Versionen eines Dokuments anzulegen. Wer beispielsweise viel mit Formatvorlagen in Microsoft Word arbeitet, findet nach dem Import in Pages und dem späteren Export davon nichts mehr vor.
Für eine professionelle Nutzung eignen sich Pages, Numbers und Keynote nur bedingt. Viele Funktionen gehen beim Import und Export verloren. Wer also zwischendurch sein MS-Office-Dokument mit dem iPad weiterverarbeiten will, sollte möglichst unformatierte Dateien verwenden. Die Cloud-Funktionalität der drei Apps ist im Vergleich zur Konkurrenz dürftig. So gibt es nur eine Integration von iCloud, iDisk und WebDAV sowe einen iWork.com-Support.
Fazit
Eine klare Empfehlung kann man nicht abgeben. Dafür werden die jeweiligen Stärken einzelner Anwendungen immer durch signifikante Schwächen relativiert. Apples Apps sind am besten zu bedienen, dafür fehlt es ihnen aber an Office-Kompatibilität und dem eingeschränkten Cloud-Support. Bei den anderen getesteten Apps verhält es sich umgekehrt. Viele Cloud-Features treffen auf eine nur dürftige Bedienbarkeit.
Letztendlich kommt es auf die eigenen Prioritäten an. Wer auf Bedienbarkeit Wert liegt, liegt bei den Apple-Apps Pages, Numbers und Keynote richtig. Wer auf möglichst grosse Office-Kompatibilität oder Cloud-Unterstützung angewiesen ist, fährt mit Office² HD besser.
Letztendlich kommt es auf die eigenen Prioritäten an. Wer auf Bedienbarkeit Wert liegt, liegt bei den Apple-Apps Pages, Numbers und Keynote richtig. Wer auf möglichst grosse Office-Kompatibilität oder Cloud-Unterstützung angewiesen ist, fährt mit Office² HD besser.
Hinweis: Die Apps wurden von unserer Schwesterpublikation CIO getestet und bewertet.
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