Vor zwei Tagen hat Sony mit dem Xperia Z Ultra einen Smartphone-Tablet-Zwitter mit riesigem 6,4-Zoll-Display vorgestellt. PCtipp konnte das Gerät, das im Herbst auf den Markt kommt, heute in Zürich bereits antesten.

Mit dem Xperia Z Ultra folgt Sony dem Trend nach immer grösseren Bildschirmen. Besonders in China seien solche «Phablets» sehr gefragt, aber auch in den westlichen Märkten sieht man offensichtlich Potenzial dafür. Die Konkurrenz ist derzeit noch überschaubar, Samsungs Galaxy Note 2 oder das Huawei Ascend Mate sind bereits erhältliche Vertreter dieser Geräteklasse. Das Xperia Z Ultra stellt allerdings punkto Bildfläche beide in den Schatten. Mit 6,4 Zoll (16,3 cm) Bilddiagonale ist der Unterschied zu 7-Zoll-Tablets wirklich nur noch minim. In die Hosentasche passt das Sony-Phablet nicht mehr, und auch zum Telefonieren ohne Zubehör ist es nicht wirklich geeignet.

Dennoch fühlt sich das XXL-Smartphone erstaunlich leicht an. 212 Gramm sind nicht viel für ein so grosses Stück Hardware. Mit 6,5 mm ist das Xperia Z Ultra zudem ultradünn und kommt fast an das Huawei Ascend P6, das derzeit dünnste Smartphone der Welt, heran. Beim Design hat sich Sony an den bisherigen Vertretern seiner im Premiumsegment positionierten Xperia-Z-Serie (Sony Xperia Z und Xperia Tablet Z) orientiert. Das heisst: Schlankes, elegantes und ausgewogenes Design – das Gerät ist beispielsweise überall gleich dünn, es gibt keine Erhöhungen. Im Gegensatz zu den beiden anderen Xperia-Z-Modellen kommt beim Ultra ausserdem ein Metallrahmen zum Einsatz, der das Gerät umgibt. Serientypische Merkmale sind weiter der runde Einschaltknopf sowie das wasserdichte Gehäuse – das Ultra lässt sich 30 Minuten lang bis zu 1,5 Meter unter Wasser tauchen.

Schon beim 5-Zoll-Smartphone Xperia Z kam ein Full-HD-Bildschirm zum Einsatz, das Gleiche gilt auch für den grossen Bruder. Erstmals kommt zudem Sonys Triluminos-Display-Technologie auf einem Smartphone zum Einsatz. Diese setzen die Japaner auch bei ihren aktuellen Fernsehern ein – sie soll für besonders brillante Farben sorgen. Tatsächlich ist das Betrachten von (Full-HD-)Videos auf dem Xperia Z Ultra ein Genuss, das Bild ist gestochen scharf und die Farben wirken sehr lebendig.

Das neuste Xperia-Modell ist nicht nur sehr gross, sondern auch sehr schnell. Als eines der ersten Smartphones ist es mit dem neusten Snapdragon-800-Prozessor von Qualcomm ausgestattet. Dieser verfügt über vier Rechenkerne, die im Xperia Z Ultra mit 2,2 GHz getaktet sind. Diese Rechenpower merkt man dem Gerät an. Browsen im Web geht superflüssig vonstatten, auch auf grossen Webseiten gibt es beim Scrollen keine Nachladeruckler.

An Speicher sind 2 GB RAM und 16 GB Flash-Speicher verbaut, wer mehr braucht, macht vom integrierten MicroSD-Slot Gebrauch. Der Akku des Phablets ist mit 3000 mAh zwar für ein Smartphone grosszügig dimensioniert, angesichts der Display-Grösse scheint er uns aber dennoch etwas knapp bemessen. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note 2 verfügt über einen 3100-mAh-Akku und muss «nur» ein 5,5-Zoll-Display mit Strom versorgen.

Als Betriebssystembasis dient Android in der aktuellsten Version 4.2. Das Sony-Interface ist identisch mit dem des Xperia Z. Eine Besonderheit hat das Ultra aber noch vorzuweisen: Man kann mit einem herkömmlichen Kugelschreiber auf dem Display zeichnen oder schreiben. Was sich komisch anhört, funktionierte im Kurztest tatsächlich – sogar mit Handschrifterkennung. Angst, das Display zu verkratzen, muss man laut Sony dank Spezialbeschichtung keine haben.

Wie erwähnt ist das Xperia Z Ultra aufgrund seiner schieren Grösse nicht wirklich zum traditionellen Telefonieren geeignet. Abhilfe schaffen soll neues Zubehör wie etwa das Smart Wireless Headset. Dieses hat die Form eines Clips und kann einfach an der Kleidung befestigt werden. Es verbindet sich via Bluetooth mit dem Smartphone und dient zur Entgegennahme von Anrufen sowie als Mikrofon. Kopfhörer können einfach am Gerät angeschlossen werden. Dank eines kleinen Displays kann man sogar Nachrichten auf dem Headset lesen oder die Musikwiedergabe steuern.

Noch smarter ist die SmartWatch 2, die Sony ebenfalls vor zwei Tagen angekündigt hat. Sie ermöglicht dank 1,6-Zoll-Display das Lesen von SMS oder E-Mails, das Steuern von Anrufen und mehr. Rund 200 Apps stehen zur Verfügung, mit denen man die SmartWatch 2 mit weiteren Funktionen ausrüsten kann. Wir konnten die schlaue Uhr ebenfalls schon ausprobieren, es handelte sich dabei allerdings um einen noch nicht ganz ausgereiften Prototypen. Ausserdem erschien uns das Display (die Auflösung beträgt 220 x 176 Bildpunkte) etwas arg pixelig. Wie auch das Smart Wireless Headset kommuniziert die SmartWatch 2 via Bluetooth und lässt sich dank NFC-Schnittstelle unkompliziert mit dem Smartphone verbinden.

Als drittes Zubehör hat Sony noch eine Ladestation für das Xperia Z Ultra vorgestellt, an die sich das Phablet kabellos andocken und aufladen lässt.

Das Sony Xperia Z Ultra soll, wie auch das erwähnte Zubehör, im September oder Oktober in der Schweiz erhältlich sein. Die unverbindliche Preisempfehlung für das XXL-Smartphone beträgt 799 Franken. Die SmartWatch 2 wird 249 Franken kosten, das Smart Wireless Headset 119 Franken und die Ladestation wird für 49 Franken erhältlich sein.