Windows 10
06.10.2020, 10:25 Uhr

Das erwartet uns im grossen Windows-Herbst-Update

Noch diesen Monat soll das grosse Herbst-Update von Windows 10 erscheinen. Wegen der Verwirrungen bei den Namen wird es nun einfach Windows 10 20H2 heissen.
(Quelle: Winaero.com)
20H2 ist also quasi das Update im Jahre 2020 im Halbjahr 2 (derzeit mit der Buildnummer 19042.508). Diese neue Benennung hat wohl stattgefunden, weil Versionsnamen wie 1909 und 2004 teilweise mit Jahreszahlen verwechselt wurden und nicht ganz so eingängig sind. Dies wird wohl auch so bleiben – insofern dürfen wir dann im Frühjahr 2021 mit dem Update 21H1 rechnen. Anders als das Update vom Mai 2020, das mehrmals verschoben und wegen Problemen in der Beta-Phase intensiver getestet wurde, wird 20H2 ein vergleichsweise kleines Update werden. Dennoch stehen einige Änderungen auf dem Programm.

Startmenü-Optik

Quelle: Screenshot

Eine Neuerung, die sich optisch gleich aufdrängt, ist das neue Startmenü. Bunt ist out, transparente Schimmer sind angesagt. «Theme-aware tiles», wie das Design genannt wird, ist ein helles, farbloses Menü, das sich dem Desktop-Hintergrund anpassen wird, indem es leichte farbige Schimmer in den gleichen Farbtönen annehmen wird, in denen der Hintergrund gehalten ist. Auch die Desktop-Icons werden angepasst.

Edge

Quelle: Screenshot

Wenig verwunderlich ist, dass der neue Edge-Browser, der schon an den regulären Patch-Tuesdays versuchsweise auf die Systeme gepusht wurde, nun definitiv auf alle Systeme kommen soll. Der Browser aus Redmond basiert auf Chromium und ersetzt den bisherigen Edge und soll schneller und reicher an Funktionen sein. Ein oft genanntes Feature ist das Blättern in den Tabs. Mit Ctrl+Tab sollen nacheinander die verschiedenen Tabs angezeigt werden. Und wenn Sie jetzt denken: «Das können andere Browser aber schon lange», dann liegen Sie richtig. Zudem sind Chrome-Extensions nutzbar. Alle 20H2-User werden also Edge auf ihrem System haben – es steht ihnen aber natürlich frei, diesen nicht zu verwenden.

Menü-Verschiebungen sowie Performance/Qualität und Fazit

Menü-Verschiebungen

Quelle: Screenshot

Was eventuell nicht bei allen gut ankommen wird, sind einige Umplatzierungen in Sachen Menü. Dort will man die alte Systemsteuerung näher an die Systemeinstellungen heranbringen – und vermutlich dann auch irgendwann kippen (Annahme des Redaktors). Beispielsweise werden die Infos über das System in die Systemeinstellungen (Einstellungen/System/Über) verschoben. Dort sind z.B. Informationen über CPU, Arbeitsspeicher oder Domänen-Zugehörigkeit des Clients gespeichert. Eine andere Position haben die Kollegen bei Chip entdeckt: Anzeigedetails wie etwa die Bildwiederholfrequenz werden unter System/Anzeige/Erweiterte Anzeigeeinstellungen zu finden sein.

Performance/Qualität

Ein wiederkehrendes Thema ist die Fehleranfälligkeit des Systems nach Installationen von Updates. Dem kam und kommt Microsoft, nebst der bereits gesteigerten Test-Intensität, auch durch Parallel-Updates bei. Konkret heisst das: Neue Funktionen wurden und werden in mehreren kleinen Schritten ausgerollt, aber noch nicht aktiviert. Zudem hat Redmond ein sogenanntes Enablement Package eingebaut, was dafür gesorgt hat, dass die neuen, noch nicht aktivierten Funktionen die gleichen Updates erhalten haben wie die Version 2004 – präventive Fehlerbehebungen also. Diese Funktionen und Neuerungen werden mit dem offiziellen 20H2-Download dann aktiviert. Darüber hinaus soll – wie immer – die Speed-Performance verbessert werden.

PCtipp meint

Das Vorgehen von Microsoft ist wirklich behutsam und sehr auf Sicherheit bedacht. Einen Super-GAU wie z.B. beim Update 1803 kann man wohl ausschliessen. Dennoch empfiehlt sich natürlich ein Backup vor dem Einspielen des grossen Updates.



Kommentare
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crimle
06.10.2020
«Windows 10 20H2» - was ist den das für ein lächerlicher Name? Zugegeben, vorher war's auch nicht besser. Hat denn Microsoft keine Marketing-Abteilung die für konsumentenfreundliche Bezeichnungen sorgt? Oder ist das einfach Mode heute? Bei Acer gibt's ein Notebook mit dem Namen «Nitro 5 AN515-55-71US». Oder bei Asus ein «ZenBook 14 UM431DA-AM067T». Ich warte jetzt auf «Windows 10 20H2P64DEOD». Bedeutung: 20 = Jahr 2020 H2 = Halbjahr 2 P = Professional 64 = 64-Bit DE = Deutsch O = OEM-Version D = DVD-Version

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Wernilein04
06.10.2020
«Windows 10 20H2» - was ist den das für ein lächerlicher Name? Zugegeben, vorher war's auch nicht besser. Hat denn Microsoft keine Marketing-Abteilung die für konsumentenfreundliche Bezeichnungen sorgt? Oder ist das einfach Mode heute? Bei Acer gibt's ein Notebook mit dem Namen «Nitro 5 AN515-55-71US». Oder bei Asus ein «ZenBook 14 UM431DA-AM067T». Ich warte jetzt auf «Windows 10 20H2P64DEOD». Bedeutung: 20 = Jahr 2020 H2 = Halbjahr 2 P = Professional 64 = 64-Bit DE = Deutsch O = OEM-Version D = DVD-Version Warum nicht einfach "Windows 10 H2O" (Ha-zwei-Oh)?

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crimle
06.10.2020
Warum nicht einfach "Windows 10 H2O" (Ha-zwei-Oh)? Weil es nicht lustig ist und keine Ironie enthält.

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Manfred Lohnbauer
07.10.2020
Nicht schon wieder ein Win10-Update! Man wird wieder zahlreiche Klagen hören, was danach nicht mehr funktioniert. Windows wird immer diktatorischer, jetzt drängt es uns wieder den Edge-Browser auf. Ich habe die Win10-Updates seit 2 Jahren abgestellt und kann keine Nachteile feststellen. Auf den Kachelmist verzichte ich gerne. Mein Win10 sieht wie Win7 aus. Am liebsten würde ich Win10 wegputzen und wieder die finale Version von Win7 installieren, aber ich weiss nicht, wie das geht und ob dann die Treiber noch funktionieren. Auf Win10 war ich nie zu Hause. Es macht vieles, was man nicht will und vieles nicht, was man will. Win7 hatte ich im Griff! Linux wäre eine Alternative, aber ich habe Software, die auf Linux nicht läuft. Übrigens weigere ich mich Äääääpppppp zu sagen.

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Tweety
07.10.2020
Ich habe noch nicht mal das ominöse Frühlingsupdate erhalten ;-) Was soll ich jetzt denn mir diesem 20H2???

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Nebuk
07.10.2020
@Manfred Lohnbauer Wenn du ein Windows 10 Pro hast, kannst du ganz einfach unter "Windows Update" > "Erweiterte Optionen" die Dauer einstellen wie lange du Updates aussetzen lassen möchtest. Bei mir habe ich beispielsweise 21 Tage eingestellt. Nach drei Wochen sind eigentlich die meisten Probleme von Updates behoben, so dass fast problemlos aktualisiert werden kann. Mit dieser Einstellung hatte ich noch nie Schwierigkeiten. Der "Kachelmist" ist so eine Sache. Die Kacheln bieten eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber der früheren Ordneransicht. Für mich ist die Vollbild-Startseite eine Art zweiter Desktop, exklusiv für Programme, welche ich regelmässig aufrufe und nutze. Ich möchte dementsprechend auch nicht mehr zurück in "Urzeit". Aber jedem das Seine. PS. Ich find auch nicht alles gut was Windows 10 macht. Sachen wie aufdringliches Anpreisen zum Wechsel von einem lokalen Konto zu einem Online-Account, dem tief im System verankerten OneDrive oder dem Datenschutz/den Datenschutzeinstellungen (auch "Feedback und Diagnose". Und wie du auch schon erwähnt hast die Selbstbestimmung von Updates, hier kann man es wenigstens noch verzögern.

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Manfred Lohnbauer
07.10.2020
Lieber Nebuk, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Trotzdem habe ich mit Win10 nur Probleme, ähnlich wie mit iOS und dem ganzen Ei-Seich. Das liegt wohl auch an meinem vorgerückten Alter. Ich habe nicht immer schnelles Internet, im Moment nur Internet über Satellit, Geschwindigkeit ca. 2G. Cloud-Dienste kommen für mich nicht in Frage. Office 365 beansprucht mit seinem Menü bereits 1/4 meines 13 Zoll-Notebook-Bildschirms, also weg damit und Open Office. Bei Android auf dem Smartphone nehme ich vieles in Kauf, aber ich arbeite ja auch nicht damit. Zu Beginn der 80er Jahre programmierte ich noch in Maschinensprache auf einer Prozessorplatine, dann kam der C64, mit dem man die unmöglichsten Sachen machen konnte. Der ATAR ST hatte ein kofortables GFA-Basic und eine programmierbare MIDI-Schnittstelle für Musikinstrumente. Den ersten PC mit Internet hatte ich vor 20 Jahren mit Win Millenium. Später hatte ich Win XP, ohne Probleme, auch Win 7 entsprach meinen Erwartungen, aber mit Win10 löscht es mir ab.

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karnickel
10.10.2020
Zurück zu lustigen Abkürzungen: 20H2 auf amerikanisch dann also 20F2 für "Fall" also "Herbst". Nicht zu verwechseln mit 21F1, das ja dann Frühling nächsten Jahres die deutsche Abkürzung wird. Oder doch lieber britisch 20A2 für "autumn" also "Herbst" oder vielleicht eine andere Sprache für diesen Buchstaben. - Ich wäre ja für die Buildnummern seit der ersten Ausgabe: 10240, 10586, 14393, 15063, 16299, 17134, 17763, 18362, 18363, 19041, 19042 und 20231. Sind hübsch aufsteigend sortiert und kurz genug, sich eine zu merken. Ein Eldorado für Mathematiker. @Manfred Lohnbauer Wenn Du Bastler bist, würde ich für Dein langsames Netz ein Linux empfehlen. Gaby von PCTipp rät gerne zu Linux Mint. Dort kannst (musst) Du für jede Komponente bestimmen, ob Du sie jetzt oder irgendwann aktualisieren möchtest. 2G-Geschwindigkeit für alle die hier mitlesen ist 9600kbps mit CSD. Später wurde dann noch Kanalbündelung mit HCSD und der doppelten Geschwindigkeit aktiviert - diese ist allerdings seit etwa 2005 abgeschaltet. Man wollte schon dort Einzelkanäle zu Gunsten von paketorientierten Datenübertragungen nicht mehr einzelnen Leuten zuweisen. - Meines Wissens gibts es solch langsame Sat-Verbindungen allerdings gar nicht mehr.

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Pino58
11.10.2020
Nicht aufregen! Vorschlag: Deinstalliert alles oder noch besser weg mit dem Rechner und zurück zu Bleistift, Radiergummi und Block. Dann habt ihr eure Ruhe und ihr könnt nicht einmal mehr gehackt werden.