Kommentar
09.03.2022, 08:10 Uhr
Rückfall ins Werbe-Fernsehen?
Walt Disney plant, ab Ende 2022 beim hauseigenen Streamingdienst Disney+ auch eine werbefinanzierte Disney+-Version anzubieten. Das hält unsere PCtipp-Redaktorin davon.
Anfang März hat Walt Disney verkündet, dass man beim hauseigenen Streamingdienst Disney+ ab Ende des Jahres auch eine werbefinanzierte Disney+-Version anbieten will. Das Angebot soll Ende 2022 zunächst in den USA starten, ab 2023 ist eine Ausweitung in andere Länder geplant.
Der grosse Vorteil von Streamingdiensten war ja einmal, dass man einerseits nicht mehr an fixe Ausstrahlungsdaten, also an das lineare Fernsehen, gebunden war. Statt immer mittwochs um 20 Uhr konnte man morgens um ein Uhr nach Lust und Laune ganze Serienstaffeln streamen. Und musste nicht eine Woche warten, bis man wusste, wie es weitergeht. Verstehen Sie mich nicht falsch, das lineare Fernsehen hat durchaus seine Vorteile. Es gibt gute Gründe, warum der «Tatort» am Sonntagabend bei vielen Menschen fix im Kalender steht. Doch für viele andere, beispielsweise für mich, ist dies nichts.
Andererseits wurde man von Werbeunterbrechungen verschont. Auch wenn man bei Disney+ weiterhin schauen kann, was man will und wann man möchte: Wieso sollten sich die Nutzerinnen und Nutzer Werbung antun? Beim Streaming liegt für mich persönlich der grösste Vorteil darin: Ich muss mir nicht mehr diese (unsäglich lästigen und gefühlt) langen Werbepausen während eines guten Films reinziehen.
Wozu also dieses Angebot im Jahr 2022? Natürlich wird es Kundinnen und Kunden geben, die so den Streamingdienst Disney+ mal ausprobieren. Doch ob die Werbe-Variante kostenlos sein wird und wie viel Werbung den Nutzern aufgedrückt wird, gab Disney nicht bekannt. Falls man dann für Werbe-Bestrahlung vielleicht auch noch bezahlen müsste, wäre meine Antwort klar: Könnt ihr behalten.
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