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29.09.2017, 08:48 Uhr
Sicherheitsmängel bei Überwachungskameras
Noch immer gibt es viele IP-Kameras, die nur unzureichend abgesichert sind. Zu diesem Urteil kommt die Stiftung Warentest in einer aktuellen Untersuchung.
Eine IP-Kamera ist spätestens dann nicht sinnvoll, wenn sich die Besitzer auch gleich überwachen lassen. Stiftung Warentest hat 16 Überwachungskameras unter die Lupe genommen. Darunter befand sich nur ein Gerät von D-Link (2330L), das ausreichend abgesichert war. Von den übrigen 15 Kameras erhielten zehn der Produkte das Gesamtfazit «Befriedigend» und zwei die Note «Ausreichend».
«admin» als Standardpasswort
Drei der IP-Cams wurden als «mangelhaft» bewertet. Es sind vor allem die Kameras von Instar und Technaxx, die sehr schlecht abgeschnitten haben. Zwar sind diese bei uns weniger im Handel vertreten, aber die Sicherheitsmängel lassen aufhorchen: Wie die meisten Kameras liessen diese unnötige Ports offen. Vernichtend war das Urteil bei diesen zwei Geräten, weil Zugangsdaten wie instar oder admin als Standardpasswörter gesetzt waren. Stossend daran war vor allem die Tatsache, dass auch die Smartphone-Apps die Nutzer nicht auffordern, andere Passwörter einzurichten.
Testsieger: Nest und Netgear
Als Testsieger ging die Nest Cam Outdoor hervor. Bei den Innenkameras siegte die Netgear Arlo Q Plus (PCtipp-Testbericht). Getestet wurden auch nach den Kriterien Funktionsumfang und Bedienbarkeit. Hierbei kommt die Stiftung zum Urteil, dass zu viele Optionen wie zahlreiche Aufnahmeeinstellungen auch überfordern können. Zudem können die Käufer nicht immer wissen, welche Speichermöglichkeiten zur Verfügung stünden. Manche offerieren nur einen eigenen Cloud-Speicher, wieder andere Produkte lassen sich auch über ein NAS steuern.
PCtipp meint
Wenn Sie Kameras kaufen, die nur in die Cloud speichern, profitieren Sie vom Vorteil, dass die Aufnahmen auch bei Diebstahl oder Brand noch vorhanden sind, selbst wenn die Kamera zerstört wurde. Allerdings sind die Clouds der Hersteller manchmal sehr teuer. Wichtig: Ändern Sie unbedingt nach der Ersteinrichtung die Standardzugangsdaten. Empfehlenswert ist es zudem, die Kamera auszuschalten, wenn Familienangehörige zu Hause sind. Ein NAS kann bei weniger smarten IP-Kameras eine funktionale Erweiterung sein (Beispiel: Synology Surveillance Station). Vergewissern Sie sich in diesem Fall vor dem Kauf, ob die Kamera kompatibel mit der NAS-Lösung ist. Aufschluss darüber gibt in der Regel der Anbieter des Programmpakets auf der Herstellerseite.
Hinweis zum Datenschutz: Das Erfassen, Bekanntgeben sowie das Anschauen oder Aufbewahren von Überwachungsmaterial, speziell im Aussenbereich, muss den allgemeinen Grundsätzen des Datenschutzes entsprechen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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