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05.05.2011, 09:02 Uhr
Lesestoff: Kindle-App im (Apple-)Test
Seit wenigen Tagen bietet Amazon über 25’000 deutschsprachige eBooks zum Download an - Grund genug, die Kindle-App für iOS-Geräte genauer unter die Lupe zu nehmen.
Eine kleine Ewigkeit hat es gedauert, aber jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache: Seit knapp zwei Wochen bietet Amazon über 25’000 eBooks in deutscher Sprache zum Download an. Diese Zahl haut zwar niemanden um, aber der Anfang ist gemacht. Gelesen wird die elektronische Literatur entweder auf dem Kindle-Gerät des Onlineriesen oder mit der gleichnamigen App auf einem iPhone, iPod touch oder iPad.
Die Kindle-App selbst ist kostenlos und sowohl an das iPhone als auch an das iPad angepasst. Damit steht sie in direkter Konkurrenz zu Apples App iBooks, die in unseren Breitengraden lediglich die uralten Schinken anbietet, die Teil des Projekt Gutenberg sind.
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So kaufen Sie bei Amazon elektronische Bücher
eBook-Shopping bei Amazon
Die Kindle-App bietet keine direkte Schnittstelle zum eBook-Shop bei Amazon. Ein Tipp auf die entsprechende Schaltfläche startet lediglich Safari und verzweigt auf Amazons Website, wo die Einkäufe getätigt werden können. Da stellt sich natürlich die Frage, wie lange Apple dieses Vorgehen toleriert, denn so umgeht Amazon die 30 Prozent, die normalerweise Apple geschuldet sind. Doch das soll nicht unser Problem sein.
eBooks werden mit einem Klick gekauft und sind an den Benutzernamen und das Kennwort des Amazon-Kontos gebunden. Das eBook muss jedoch nicht direkt heruntergeladen werden; stattdessen reicht es, auf dem iPhone oder iPad die Kindle-App zu starten und dort den Namen und das Kennwort des verwendeten Amazon-Accounts einzugeben. Sekunden später zeigt die App alle eBooks, die bereits gekauft, aber noch nicht heruntergeladen worden sind. Ein Tipp auf das Symbol reicht, um das Buch in den Speicher des Geräts zu laden.
Der Einkauf gestaltet sich also bemerkenswert einfach. Allerdings fehlen einige jener Vorzüge, die Besitzer eines Kindle-Geräts so schätzen: Gekaufte Bücher werden nicht automatisch über Push an das ausgewählte iOS-Gerät übertragen. Ausserdem können zwar kostenlose Leseproben angefordert werden, aber diese kommen beim iOS-Gerät nie an.
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Rechtemanagement und Lesegenuss
Wer darf mitlesen?
Die Verknüpfung eines eBooks mit dem Amazon-Account-Daten erweist sich als so benutzerfreundlich, wie man es sich auch von Apples iTunes Store gewohnt ist. Das eBook lässt sich so auf jedes Gerät laden, das sich mit demselben Account bei Amazon angemeldet hat. Ein eBook wird also einmal bezahlt und lässt sich dann auf sämtlichen iOS-Geräten in einem Haushalt lesen. Wenn ausserdem irgendwo noch ein Kindle-Gerät herumliegt, kann dieses natürlich ebenfalls damit gefüttert werden.
Die Verknüpfung eines eBooks mit dem Amazon-Account-Daten erweist sich als so benutzerfreundlich, wie man es sich auch von Apples iTunes Store gewohnt ist. Das eBook lässt sich so auf jedes Gerät laden, das sich mit demselben Account bei Amazon angemeldet hat. Ein eBook wird also einmal bezahlt und lässt sich dann auf sämtlichen iOS-Geräten in einem Haushalt lesen. Wenn ausserdem irgendwo noch ein Kindle-Gerät herumliegt, kann dieses natürlich ebenfalls damit gefüttert werden.
Die Kindle-App synchronisiert jene Stelle, an der man seine Lektüre unterbricht, automatisch mit den Amazon-Servern. Wer also seine eBooks normalerweise zu Hause auf dem iPad liest, kann unterwegs die Lektüre auf dem iPhone automatisch an der aktuellen Seite fortsetzen. Diese Synchronisierung ist jedoch freiwillig und sollte unterlassen werden, wenn mehrere Personen auf verschiedenen Geräten dasselbe Buch lesen.
Apropos Gerät: Bedingt durch seine Grösse, liest es sich auf dem iPad natürlich angenehmer als auf dem iPhone. Auf dem iPhone 4 mit seinem Retina-Display kann die Darstellung jedoch voll und ganz überzeugen, sodass dieses Gerät für den mobilen Lesespass mehr ist als nur eine Notlösung.
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Weitere Funktionen und Fazit
Die Kindle-App weist sehr viele Gemeinsamkeiten mit Apples iBooks auf. Bücher lassen sich im Hoch- oder Querformat lesen, bei Letzterem wahlweise ein- oder zweispaltig. Die Schriftgrösse lässt sich genauso festlegen wie die Hintergrundfarbe (Weiss, Schwarz, Sepia), und auf Wunsch wird der Seitenwechsel von einer hübschen Blättern-Animation begleitet. Direkt aus der App heraus können Begriffe über Google oder Wikipedia nachgeschlagen werden, was bei komplexen Themen die Recherche gewaltig erleichtert.
Fazit: Die Kindle-App und die Eröffnung des deutschsprachigen eBooks-Stores sind eine hochwillkommene Ergänzung für iPads und iPhones. Vor allem dürfen wir die berechtigte Hoffnung hegen, dass in Kürze viele weitere Bücher folgen werden. Auch wenn ein In-App-Kauf von Büchern noch bequemer wäre, so hat Amazon den jetzigen Vertriebsweg ausgesprochen komfortabel gestaltet. Die Synchronisation zwischen mehreren Geräten funktioniert tadellos, und wenn der neuste Bestseller erscheint, kann die ganze Familie gleichzeitig darin schmökern.
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