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16.09.2011, 08:52 Uhr
iPad: gegen den App-Zwang
Immer mehr Websites sperren ihre Inhalte ausdrücklich für iPad-Besitzer. Stattdessen soll eine kostenpflichtige App gekauft werden. Doch die Abhilfe ist einfach, und die Rache schmeckt süss.
Immer mehr Zeitungen fürchten sich vor den Qualitäten und der Beliebtheit des iPads. Der Medienkonsum auf Apples Tablet gestaltet sich so angenehm und komfortabel, dass sich eine schnell wachsende Gruppe von Lesern fragt, warum sie sich die sperrigen Print-Ausgaben noch antun soll. Das missfällt natürlich den Verlegern und führt zu kuriosen Gegenmassnahmen: Wird die Website des Portals mit einem iPad angesteuert, erscheint lediglich ein Hinweis auf die kostenpflichtige App. Der Zugang zu den Inhalten bleibt hingegen verwehrt.
Wer diese Sperre am eigenen Leib erfahren möchte, muss lediglich auf dem iPad die Adresse www.bild.de ansurfen. Anstelle der Website erscheint auf dem Display eine Grafik, die gleich im doppelten Wortsinn die nackte Wahrheit verbreitet: Für iPad-Besitzer gibt es die Inhalte nur über die «kostenlose» App. Dort folgt dann die Ernüchterung: Für den Zugriff auf die Inhalte muss eines der verschiedenen Abonnemente gekauft werden. Am oberen Ende der Liste steht dabei das Jahresabo für 120 Franken.
Natürlich ist es ein legitimes Bedürfnis der Verlage, mit dem Online-Auftritt auch Geld zu verdienen. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um waschechte Diskriminierung, denn nur die iPads werden ausgesperrt; wer hingegen mit einem anderen Tablet oder dem PC dieselbe Seite aufsucht, kann wie gewohnt und kostenlos auf die Inhalte zugreifen.
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Diese App hilft beim austricksen
Abhilfe tut Not
iPad-Besitzer, die sich das nicht gefallen lassen wollen, wehren sich für wenig Geld. Zeitungen wie Bild können iPad-Anwender nämlich nur deshalb aussperren, weil sich der Browser namentlich zu erkennen gibt: Der Server weiss also, dass es sich um Safari handelt und dass dieser auf einem iPad läuft. Leider kennt Safari keinen Tarnmechanismus, um seine Herkunft zu verschleiern.
Diese Lücke füllt der alternative Browser iCab Mobile aus (2 Franken). Er bietet eine schier unüberschaubare Fülle an Einstellmöglichkeiten, mit denen anspruchsvolle Anwender sich ihren Wunschbrowser auf den Leib schneidern können. So kennt iCab zahlreiche Möglichkeiten, um die Sicherheitseinstellungen zu bearbeiten. Zudem stehen Plugins zur Verfügung, um zum Beispiel den Zugriff auf Facebook, Instapaper oder Google Maps zu vereinfachen.
Vor allem aber lässt sich in den Einstellungen unter «Browser ID» festlegen, mit welcher Kennung iCab durchs Internet surfen soll. So ist es ein Leichtes, sich zum Beispiel als Safari 5 für den Mac auszugeben, oder auch als Internet Explorer 9 für Windows. Und so ist die Gleichheit aller Internetbenutzer wieder hergestellt.
Mehr zu iCab lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation DigitalLiving.
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