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13.11.2012, 08:31 Uhr
Filme und Musik für iOS konvertieren
Apples iOS-Geräte sind wählerisch, was die erlaubten Film- und Musikformate betrifft. Doch bestehendes Material lässt sich mit minimalstem Aufwand konvertieren.
Apple unterstützt auf den iOS-Geräten seit jeher nur wenige Medienformate, die jedoch topaktuell sind und eine breite Akzeptanz geniessen. Auf dem Mac spielt diese Reduktion auf das Wesentliche keine grosse Rolle, weil sich die Formate mit den Gewohnheiten der Anwender decken.
Unter Windows existieren jedoch Musik- und Filmformate wie WMA, AVI und WMV, die sich innerhalb des Apple-Kosmos nicht wiedergegeben lassen. Diese Dateien müssen also zuerst konvertiert werden. Das ist im schlimmsten Fall ein wenig lästig – aber ganz bestimmt keine Wissenschaft, wie wir gleich sehen werden.
Unterstützte Videoformate
Die Anzahl der unterstützten Videoformate ist überschaubar. iOS-Geräte spielen die Formate MPEG-4, MPEG-4 mit H.264 und Motion JPEG ab. Andere Formate und Container wie MKV, AVI oder WMV bleiben aussen vor.
Der hocheffiziente Codec H.264 ist massgeblich dafür verantwortlich, dass rivalisierende Formate wie AVI, WMV, DivX oder Container wie Flash zunehmend in der Bedeutungslosigkeit verschwinden – denn Filme, die mit H.264 konvertiert wurden, bieten eine hervorragende Qualität bei relativ kleinen Dateien.
Im Idealfall liegt der Film bereits in diesem Format vor. Und wenn Sie Ihre nächsten Ferienvideos schneiden, sollten Sie dazu eine Software verwenden, die den fertigen Streifen im Format MPEG-4 (H.264) ausgibt.
Wenn ein Film im «falschen» Format vorliegt, muss er für die Wiedergabe auf iOS-Geräten also zuerst konvertiert werden. Das führt zwangsläufig zu einer Qualitätsminderung, doch diese fällt meistens so gering aus, dass sie nicht wahrgenommen wird.
Video-Konvertierung mit Miro
Programme zur Videokonvertierung sind Legion – und zum Teil mit so viel Raffinesse ausgestattet, dass man für die Erlernung eine Abendschule besuchen sollte. Wesentlich einfacher und komfortabler arbeitet die kostenlose Software «Miro», die unter dieser Adresse heruntergeladen werden kann. (Der Programmierer freut sich jedoch über eine Spende.)
Tipp: Unterdrücken Sie bei der Installation die «AVG Security Toolbar», die werden Sie wahrscheinlich nicht benötigen:
Nach der Installation ziehen Sie einfach die gewünschte Videodatei in das Fenster von Miro, wählen das gewünschte Format und klicken zu guter Letzt auf die Taste für den Start der Konvertierung:
Wenn Sie nicht sicher sind, für welche iOS-Geräte Sie den Film später verwenden möchten, wählen Sie die Option «Apple Universal». Bei dieser Einstellung wird eine Auflösung von 1280x720 Pixel verwendet. Dadurch läuft das Video auf jedem iOS-Gerät – allerdings wird dann die höhere Auflösung auf dem iPad 3/4 oder Apple TV 3 nicht ausgenützt.
Nach der Konvertierung wird das Video in iTunes importiert und anschliessend mit dem iOS-Gerät synchronisiert.
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Musik konvertieren
Musik konvertieren
Bei der Musik zeigen sich die iOS-Geräte deutlich flexibler. Neben den beiden wichtigsten Formaten MP3 und AAC versteht sich iTunes auch mit den verlustfreien Formaten WAV, AIFF und «Apple Lossless» – wobei alle drei sehr viel mehr Speicher verschlingen als MP3 oder AAC. Den besten Kompromiss zwischen Dateigrösse und Soundqualität bietet das von Apple propagierte AAC-Format, das ausserdem durch ISO genormt ist.
Jeder Song in iTunes lässt sich in ein anderes Format konvertieren. Welches Zielformat zum Zug kommt, kann durch den Benutzer festgelegt werden. Wählen Sie in iTunes im Menü «Bearbeiten» den Befehl «Einstellungen». Klicken Sie auf den Bereich «Allgemein» und danach auf die Schaltfläche «Importeinstellungen». Im folgenden Fenster wählen Sie den Codec und die gewünschte Qualitätseinstellung:
Tipp: Wenn Sie einfach Ordnung in Ihre Musiksammlung bringen möchten und nicht wissen, welche Einstellungen empfehlenswert sind, belassen Sie es bei den Standard-Einstellungen «AAC-Codierer» und «iTunes Plus». Damit erhalten Sie kompakte Dateien, die praktisch CD-Qualität liefern – vorausgesetzt, die Originaldatei war bereits von hoher Qualität.
Was haben wir denn hier?
Bevor blindlings Dateien konvertiert werden, sollten Sie sich einen Überblick verschaffen, welche Formate sich in iTunes tummeln. Wählen Sie im Menü «Anzeige» den Befehl «Darstellungsoptionen» und markieren Sie unter den zahlreichen Kriterien die Option «Art». Verlassen Sie den Dialog und klicken Sie im Spaltenkopf auf die Spalte «Art». Jetzt werden die Songs nach ihrem Musikformat gruppiert:
Nicht alles muss konvertiert werden
Bleibt die Frage, welche Dateien überhaupt konvertiert werden sollen. Jede Konvertierung in die Formate MP3 und AAC führt zu einem leichten Verlust. Auch wenn dieser normalerweise kaum zu hören ist bringt es nichts, eine MP3-Datei ins AAC-Format zu konvertieren oder umgekehrt. Sinnvoll ist es hingegen, verlustfrei gespeicherte Dateien im AIFF- oder WAV-Format ins kompakte AAC-Format zu konvertieren.
Musik innerhalb von iTunes konvertieren
Für die Konvertierung sind nur wenige Klicks nötig. Markieren Sie die gewünschten Dateien und wählen Sie im Menü «Erweitert» den Befehl «AAC-Version erstellen» – falls Sie AAC in den Import-Einstellungen angewählt haben. (Hätten Sie MP3 voreingestellt, würde der Befehl «MP3-Version erstellen» heissen.)
Die Datei wird konvertiert und ist nun zweimal vorhanden; am einfachsten halten Sie die Pärchen zusammen, indem Sie die Musiksammlung nach Name sortieren. Nach der Konvertierung können Sie die alte Datei löschen.
WMA-Dateien
Einen Sonderfall bilden die WMA-Dateien (Windows Media Audio), die heute niemand mehr will. iTunes kann diese Dateien weder speichern noch auf ein iOS-Gerät kopieren. Hingegen kann es sie beim Import direkt in das voreingestellte Format konvertieren. Bedingung ist, dass auf dem Rechner auch das Windows Media Center 7 oder neuer installiert ist.
Anschliessend ziehen Sie einfach die Datei in die Musiksammlung; iTunes wird Sie auf die unvermeidliche Konvertierung aufmerksam machen.
Sonderfall «iTunes Match»
Dank dem Apple-eigenen Dienst «iTunes Match» wird jede manuelle Konvertierung hinfällig. Die lokale Musikbibliothek wird mit den iTunes-Servern abgeglichen; dabei werden jedoch nur Songs hochgeladen, die sich nicht bei iTunes kaufen lassen. Entsprechend schnell funktioniert die Übertragung.
Nach dieser einmaligen Prozedur kann die gesamte Musiksammlung lokal gelöscht und gleich danach wieder heruntergeladen werden – allerdings in hoher AAC-Qualität und mit hochauflösenden Cover-Abbildungen. iTunes Match ist der beste Weg, eine Musiksammlung auf den neusten und besten Stand zu bringen. Alles Wichtige dazu lesen Sie hier nach.
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CDs in Rekordzeit konvertieren
CDs in Rekordzeit konvertieren
Und dann gibt es noch die Schachtel mit den 300 CDs, die irgendwo herumliegt und die längst konvertiert werden sollte. Mit den richtigen Einstellungen brauchen Sie eine CD bloss einzulegen, damit sie automatisch konvertiert, mit Titelnahmen und Covers versehen und wieder ausgespuckt wird. Nächste Scheibe, dasselbe Spiel. Am besten sitzt man dazu vor dem Fernseher und erleigt diese Arbeit so nebenbei.
Wählen Sie in iTunes im Menü «Bearbeiten» den Befehl «Einstellungen» und klicken Sie auf den Bereich «Allgemein». Klicken Sie auf die Schaltfläche «Importeinstellungen» und überzeugen Sie sich, dass das Musikformat Ihren Vorstellungen entspricht. Wählen Sie im Einblendmenü die Option «CD importieren und auswerfen». Stellen Sie sicher, dass die Optionen für den Abruf der Titelinformationen und der Covers aktiv sind. Für die Übertragung der Covers müssen die Titel der CDs an Apple übertragen werden, was aber keine Rolle spielt.
Jetzt müssen Sie nur noch eine CD nach der anderen einlegen, der Rest läuft vollautomatisch ab. Überzeugen Sie sich jedoch, dass eine Verbindung zum Internet besteht – denn ohne diese bleiben die Songs unbeschriftet und das Feld mit den Cover-Abbildungen leer.
13.11.2012