Kaum kostenloses WLAN und So läufts bei der Swiss

In einem Tarifvergleich hat das Online-Portal Check24 unter mehr als 50 Fluggesellschaften nur eine Airline ausfindig gemacht, die den Service kostenlos anbietet: Der Billigflieger Norwegian erhebt keine Gebühren für das Surfen über den Wolken. Bei Fluggesellschaften wie Ryanair, Condor oder Tuifly gibt es dagegen gar kein WLAN im Flieger.

Zumindest ein bisschen kostenlos surfen ist bei einigen Airlines von der arabischen Halbinsel Programm: Bei Emirates können Passagiere ein kostenloses Inklusivvolumen von 20 MB verbrauchen, während das grösste Paket mit 500 MB dann 15,99 US-Dollar (rund Fr. 15.80) kostet. Und bei Qatar Airways surfen Passagiere 15 Minuten kostenlos.

Grundsätzlich rät Check24-Sprecher Florian Stark dazu, vor dem Start genau hinzuschauen. Längst gibt es den Service nicht in allen Flugzeugen auf allen Strecken. Und die Kosten unterscheiden sich erheblich. So sei im Vergleich der Internet-Zugang an Bord von Singapore Airlines am teuersten gewesen. Bei den volumenbasierten Surfpaketen der Fluggesellschaft werden für 10 MB Daten 9,99 US-Dollar (rund Fr. 9.80) fällig.

Die Flugsicherheit gefährden Internet-Technik und WLAN-Hotspots an Bord übrigens nicht. Die europäische Aufsichtsbehörde für Flugsicherheit EASA gestattet die Nutzung von Mobilgeräten ohne Flugmodus schon seit Jahren. Sie hat es aber den Airlines überlassen, wie sie mit der Erlaubnis umgehen.

Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hinterfragt die Angebote kritisch: «Die teilweise hohen Preise bringen einen dann doch zu der Frage: Braucht man das? Kann die Mail nicht noch bis nach der Landung warten?» Zudem weist der Experte auf die grundsätzliche Gefahr hin, in öffentlichen WLANs ausgespäht zu werden: Online-Banking oder andere sensible Bereiche sollten daher auch im Flieger tabu sein. Sein Rat: Beschränken Sie das Surfen in öffentlichen WLAN-Netzen auf unkritische Seiten wie etwa Unterhaltung oder Nachrichten.

Die heimische Airline Swiss bietet auch WLAN an, allerdings nur in bestimmten Flugzeugtypen. Es sind dies die Boeing 777-300ER und der Airbus A330-300. Ab einer Flughöhe von 10'000 Fuss (gut 3000 Meter) wird dies mittels Satellit bewerkstelligt.
Die Airline bietet dabei drei Connect-Datenpakete an: 20, 50 und 120 Megabytes. Dafür werden 9, 19 oder 29 Franken fällig. Praktisch: Diese Pakete lassen sich auch im Voraus übers Internet buchen. Man erhält einen Code, den man im Flugzeug über das Endgerät eingeben kann.