News 17.07.2003, 08:45 Uhr

Pädophile suchen Opfer in Chatrooms

Wie neue Ermittlungen der Stadt Zürich sowie der Kantone Zug und Basel-Stadt zeigen, nutzen Pädophile vermehrt das Internet, um sexuelle Kontakte zu Minderjährigen zu knüpfen.
In einer gemeinsamen Aktion gelang es den Ermittlungsbehörden der Stadt Zürich sowie der Kantone Zug und Basel-Stadt insgesamt 17 Männer im Alter zwischen 28 und 56 Jahren zu verhaften. Die Straftäter versuchten in einem Schwulen-Chatroom reale Treffen mit Knaben zu arrangieren. Die Stadtpolizei Zürich wurde im Juli 2002 von einem Unbekannten auf das fragwürdige Chat-Angebot aufmerksam gemacht. In Zusammenarbeit mit Behörden der Kantone Zug und Basel-Stadt begann eine verdeckte Ermittlung. Die Ermittler loggten sich in den Chatroom ein und gaben sich als Knaben im Schutzalter aus. Schon bald erhielten sie von anderen Chat-Teilnehmern eindeutige Angebote für reale Treffen. Am vereinbarten Ort wartete die Polizei auf die Täter. In den anschliessenden Hausdurchsuchungen wurde in den meisten Fällen noch zusätzlich belastendes Material gefunden. Gegen den in Zug ansässigen Provider und Chatroom-Anbieter wurde ebenfalls Strafanzeige erhoben, da er pornografisches Material Minderjährigen zugänglich machte.
Auf Grund der Untersuchungen rechnen die Behörden damit, dass ähnliche Vorfälle auch in anderen Chatrooms stattfinden. Sie fordern deshalb zur Prävention auf und appellieren an Eltern und Schulbehörden Kinder über drohende Gefahren im Internet zu informieren und zusätzlich ihre Kontrollfunktion wahrzunehmen. Gleichzeitig werden Provider dazu angehalten, dafür zu sorgen, dass pornografisches Material auf ihren Servern nicht frei zugänglich für Kinder ist.



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