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04.09.2002, 12:30 Uhr
Ich glaub, ich bin im Kino!
Die steigende Zahl schneller Internetzugänge hat zu einer Fülle multimedialer Internet-Angebote geführt. Heute bieten viele Webseiten Videofilme aus dem Informations- und Unterhaltungssektor an. Wir zeigen Ihnen, wo es was gibt, und welche Software Sie dazu benötigen.
Ob Nachrichten, Musik, Kinotrailer, Dokumentationen oder ganze Spielfilme - das Internet ist eine wahre Fundgrube für Filmfans. Die meisten Fernsehstationen übertragen Teile ihres Programms über das Internet. Der Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Fernsehen: Oft können auch ältere Sendungen abgerufen werden. So sind etwa auf der Website von SF DRS [1] Programme wie Tagesschau, Rundschau, 10 vor 10 oder Schweiz Aktuell bis in die Jahre 1999/2000 archiviert.
Für Musikvideos empfehlen sich Seiten von Musiksendern wie Viva [2] oder MTV [3]. Noch viel ausführlicher ist das Angebot auf launch.yahoo.com [4]. Das Portal bietet zahlreiche Musikvideos, die nach Band oder Stilrichtung sortiert sind. Kinotrailers finden Sie nicht nur auf filmeigenen Webseiten, sondern auch auf Homepages wie Coming Soon! [5], die sich mit Kinofilmen beschäftigen.
Auch Kurzfilme, Dokumentationen oder Spielfilme tauchen in immer grösserer Zahl im Web auf. Im Gegensatz zu den oben erwähnten Beispielen existieren hier neben kostenlosen zahlreiche kommerzielle Angebote. Vor allem für Spielfilme muss oft bezahlt werden, sofern sie nicht in der Halblegalität der File-Sharing-Börsen heruntergeladen werden. Einzelne Webangebote herauszuheben fällt schwer, da heute im Netz ein sehr weit gefächertes Spektrum an Filmen existiert. Die beste Lösung ist immer noch, die Wörter "Film" oder "Movie" (für englischsprachige Videos) plus die gewünschte Kategorie (z.B. Klassiker, Kurzfilme, Shortmovies etc.) in einer Suchmaschine einzugeben. Oft kommen Sie so am schnellsten zu einem brauchbaren Resultat. Bei kommerziellen Anbietern lohnt es sich, die Preise sowie die Betrachtungsdauer miteinander zu vergleichen. Einige Dienstleister verlangen nämlich Gebühren für zeitlich beschränkte Angebote, die sogar den Videoverleih von nebenan schockieren würden.
Die Qualität der Web-Filme unterscheidet sich sehr stark. Bei kostenlosen Angeboten sind ruckende Videos noch eher zu verkraften, wird aber Geld verlangt, sollte unbedingt ersichtlich sein, in welcher Auflösung und für welche Bandbreite die Filme bezogen werden können. Die Auflösung bestimmt die Darstellungsgrösse des Anzeigefensters. Je höher die Bandbreite, desto besser ist die Wiedergabequalität, da mehr Bilder pro Sekunde übertragen werden können. Für Videoqualität sollte mindestens eine Datenrate von 300 Kbits/s gewährleistet sein. Deshalb ist ein schneller Internetzugang für Webfilme ein Muss.
Aus urheberrechtlichen Gründen können Sie die Filme auf den meisten Webseiten ausschliesslich als "Streams" [7] betrachten. Das heisst, die Daten werden nur temporär auf ihrer Festplatte abgelegt. Wollen Sie sich den Film ein zweites Mal ansehen, müssen Sie ihn wieder über Internet abrufen, da er nicht auf Ihrer Festplatte gespeichert wurde. Ein grosser Vorteil von Video-Streaming liegt darin, dass Sie den gewünschten Film bereits nach einer sehr kurzen Wartezeit ansehen können und nicht darauf warten müssen, bis die ganze Videodatei heruntergeladen wurde.
Web-Videos setzen voraus, dass Sie die richtige Abspielsoftware besitzen. Diese lässt sich oft kostenlos herunterladen. Am weitesten verbreitet sind der RealPlayer [8] von RealNetworks und Microsofts Media Player [9]. Für Kinotrailer wird häufig auch das .MOV-Format von QuickTime verwendet [10]. Wenn Sie eine grösstmögliche Kompatibilität wünschen, lohnt es sich, alle drei Programme zu installieren. Oder Sie verwenden beispielsweise RealOne Player Plus von RealNetworks. Dieser unterstützt neben den eigenen auch die Formate der Konkurrenten. Das Programm ist jedoch kostenpflichtig [11].
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