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15.06.2011, 07:50 Uhr
Die acht Verkaufstricks der Discounter
Wissen Sie im Discounter, ob Ihnen ein Schnäppchen oder ein Ladenhüter untergejubelt wird? Bei billiger Hardware sollten Sie besser zweimal hinschauen. Unsere Tipps verhindern Fehlkäufe.
Das Angebot im Flyer vom Discounter um die Ecke scheint unschlagbar: Ein brandneues 15,6 Zoll grosses Notebook für günstige 599 Franken, das ultra-schnelle Multifunktionsgerät für 399 Franken gibts fast gratis dazu. Locken Discounter mit solchen oder ähnlichen Billigangeboten, ist Vorsicht geboten. Die vielen Superlative und Phrasen kaschieren meist Defizite. Vor allem PC-Unkundige riskieren einen Fehlkauf, da sie sich hauptsächlich vom günstigen Preis verleiten lassen. Zudem sind viele vermeintliche Schnäppchen bei Discountern zeitlich und in der Stückzahl begrenzt, was den unbedachten Sofortkauf zusätzlich anheizt.
Der PCtipp hilft, damit sich das Schnäppchen zu Hause nicht als Enttäuschung entpuppt. Wir zeigen Ihnen die acht häufigsten Verkaufstricks der Discounter und geben Tipps, damit Sie nicht auf diese Kaufmaschen hereinfallen.
Wichtig: Wir verzichten bewusst auf die Nennung spezifischer Discounter. Der PCtipp will Ihnen mit dem Artikel beim Kauf helfen und keinesfalls die Billiganbieter verunglimpfen. Denn diese haben auch immer wieder sehr gute Angebote. Die Prospektabbildungen sind nur Beispiele und bedeuten nicht, dass dieser oder jener Discounter unglaubwürdig ist.
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Verwirrende Gerätenamen
Trick 1: Verwirrende Gerätenamen
Einer der beliebtesten Tricks bei Notebooks und PCs sind Sondermodelle, die es sonst nirgends zu kaufen gibt. Ein Beispiel: Das günstige Gerät vom Notebook-Hersteller ABC trägt den Namen 01234 plus den Zusatz XYZ. Das Gerät 01234 wurde in den Fachmedien bereits getestet und mit guten Noten ausgezeichnet.
Der Teufel steckt im Detail, in diesem Fall im Namenszusatz XYZ. Der Discounter kauft bei der Firma ABC eine grosse Menge an Notebooks des Modells 01234, die aber an einigen wichtigen Stellen vom Originalgerät abweichen. Denn nur so kann er den günstigen Verkaufspreis erreichen. Darum heissen die Notebooks neu 012354-XYZ, Screen. So ist zum Beispiel der Akku abgespeckt und auf einen separaten Grafikchip wurde verzichtet. Stattdessen kommt die schwächere, integrierte Grafik zum Einsatz. Ausserdem ist weniger Arbeitsspeicher an Bord.
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So fallen Sie nicht darauf herein!
Tipp 1: So schützen Sie sich
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Alles ist das Beste
Trick 2: Alles ist das Beste
Gerne werden die Angaben zu einem Gerät als Bestwerte verkauft. So kann es schon mal vorkommen, dass beim selben Discounter in aufeinanderfolgenden Flyern einmal 100 Hz und einmal 200 Hz als «höchste Tiefenschärfe» beim Flachbildschirm bezeichnet werden, Screen. Der ahnungslose Käufer glaubt dem Anbieter und denkt, er kaufe das beste Produkt.
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So fallen Sie nicht darauf herein!
Tipp 2: So schützen Sie sich
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Teures Zusatzmaterial
Trick 3: Teures Zusatzmaterial
Zusatzkomponenten, die für den Betrieb eines Produkts notwendig sind, können ins Geld gehen: Kaufen Sie sich zum Beispiel einen Drucker, fehlt oft das USB-Kabel (kostet je nach Länge und Qualität 5 bis 10 Franken). Bei Fernsehgeräten spart sich der Anbieter das passende HDMI-Kabel (Kostenpunkt: ca. 15 bis 30 Franken). Weitere solche notwendigen Zusatzprodukte sind USB-Sticks, Notebook-Taschen, Computermäuse oder Tastaturen, Screen.
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So fallen Sie nicht darauf herein!
Tipp 3: So schützen Sie sich
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Wohlklingende Fachbegriffe
Trick 4: Wohlklingende Fachbegriffe
Discounter protzen gerne mit englischen Fachausdrücken und Abkürzungen. Diese hören sich gut an, sagen dem unerfahrenen Anwender aber nur wenig. So wird etwa mit Prozessoren wie dem «Intel Pentium P6200» geworben oder der Monitor bietet «High-Definition LED BrightView», Screen. Das Gemeine daran: Die Prospekte der Discounter bieten keinerlei Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Produkten und verschweigen, wie gut diese Merkmale tatsächlich sind.
Hinter dem Prozessor «Intel Pentium P6200» verbirgt sich beispielsweise ein Zweikernprozessor der vorletzten Generation, «High-Definition LED BrightView» ist auch als GlareType bekannt und nichts anders als ein LED-Flachbildmonitor mit glänzendem Display. Viele Anwender mögen solche glänzenden Displays nicht, da diese bei Lichteinfall oft stark spiegeln.
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Tipp 4: So schützen Sie sich
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Preissymbole und Pfeile
Trick 5: Preissymbole und Pfeile
Übertreibungen sind in den Flyern der Discounter an der Tagesordnung. Geworben wird mit gross dargestellten Preisen und vielen Pfeilen sowie visuell hervorgehobenen Phrasen – von «ultraschlankes Design» über «einfache Bedienung» bis hin zu Slogans wie «sichtbar intelligenter» Intel-Prozessor.
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So fallen Sie nicht darauf herein!
Tipp 5: So schützen Sie sich
Im PCtipp 6/2011 finden Sie ausserdem viele nützliche Tipps, worauf Sie beim Kauf von Hardware genau achten sollten. Dabei berücksichtigen wir die wichtigsten Gerätekategorien – von Kameras über Drucker und Bildschirme bis hin zu Notebooks. Abonnenten finden das Heft auch online.
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Günstiges Gesamtpaket
Trick 6: Günstiges Gesamtpaket
Ein beliebter Trick sind besonders günstige Gesamtpakete mit PC, Monitor und Drucker, Screen. In solchen Fällen sollten Sie immer genau nachrechnen. Denn meistens werden über diese Sets die Lagerbestände an älteren Auslaufmodellen abgebaut. Dadurch kaufen Sie mit dem neuen Desktop-PC vielleicht einen betagten Drucker mit hohen Verbrauchskosten oder einen älteren Monitor, der bei schnellen Bildwechseln deutliche Schliereneffekte zeigt.
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So fallen Sie nicht darauf herein!
Tipp 6: So schützen Sie sich
Die zweite wichtige Regel: Prüfen Sie bei Druckern oder Multifunktionsgeräten immer die Folgekosten. Wie teuer sind zum Beispiel Papier oder Toner? Fragen Sie auch den Verkäufer danach. Weicht er aus, lassen Sie besser die Finger von dem Gesamtpaket. Lesen Sie auch Testberichte zu den Geräten; so wissen Sie, ob es sich bei einem Produkt um einen Ladenhüter handelt.
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Rabatte und Bons
Trick 7: Rabatte und Bons
Preisnachlässe durch Bonus und Rabatte suggerieren, dass ein produkt speziell günstig ist
Dabei erhält man die Produkte in vielen Läden ohne Rabatt genauso günstig. Auch Geschenkkarten bieten oft Rabatt und müssen natürlich schnell beim Verkäufer eingelöst werden, Screen.
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Tipp 7: So schützen Sie sich
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Mickriger Webauftritt
Trick 8: Mickriger Webauftritt
Die Webseiten der Discounter sind immer sehr ähnlich aufgebaut: Detaillierte Produktinformationen gibt es so gut wie keine, dafür wird das hochaktuelle Sonderangebot übergross dargestellt. Zudem stechen sogleich die Aktionen und Rabatte ins Auge, die natürlich nur beim jeweiligen Discounter erhältlich sind. Das einzige Ziel solcher Webauftritte, Screen: Appetit machen, um die Käufer anzulocken. Ist der Kunde erst einmal im Geschäft, wird er sich in den meisten Fällen zu einem Kauf bewegen lassen.
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So fallen Sie nicht darauf herein!
Tipp 8: So schützen Sie sich
15.06.2011
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