Das Freitagsbit: Wir sind geschiedene Leute!

Das britische Eheberatungsinstitut Relate weiss, warum die Scheidungsraten so hoch sind. Das Internet ist daran schuld. Auslöser für die Annahme, laut der Zeitung Guardian [1]: Die Scheidungsrate in Grossbritannien liegt auf einem neuen Höchststand. Es sei heute für Männer viel zu leicht, via Internet und Flirt-Sites alte Bekanntschaften wieder aufzufrischen oder neue einzugehen.

Prima. Gute Idee. Mal sehen, die Suchmaschine von Swissflirt [2] ist schnell gefüttert. "Heiraten" schreit die Betreffzeile. Schnell weg. "Crazy, sexy, cool..." die nächste. Ein Teenager! "Dominanter Mann gesucht..." Ich bin höchstens meiner Maus gegenüber dominant. "Meine Zahnbürste ist einsam!" Das riecht nach einer Kariesfrau. "Keine Ahnung..." Genau! "Mäld dich doch!" No way. "Hi Du! Ich suche ein Mann zu heiraten! Schreib!!!" Klingt wie eine Schutzverletzung. "Rarität gesucht..." Ich hätte noch eine alte Elvis-Schallplatte zu verschenken. Erstausgabe. Love me tender, baby.

Entnervt werfe ich die Flinte aus dem Fenster und den Rechner hinterher. Im Internet soll man einen Ersatz für seinen Partner finden? Da, wo die Menschen ihre "Liebe" nach Kriterien wie "muss grösser als 180 Zentimeter" sein und nach der optischen Qualität der E-Mail-Attachements verteilen?

Da küss ich lieber gleich mein Spiegelbild.