News 21.08.2015, 10:32 Uhr

Achtung vor diesen Online-Betrugsversuchen

Bei der Kobik gehen vermehrt Meldungen zu Betrugsversuchen im Zusammenhang mit Auktions- und Kleinanzeigen ein. Seien Sie auf der Hut.
Bei der Koordinationsstelle für Internetkriminalität (Kobik) gehen vermehrt Meldungen zu Online-Betrugsversuchen ein, offenbar auch aus der Welschschweiz. Nicht nur Online-Stöberer, die an Kleinanzeigen interessiert sind, werden vereinzelt gezielt über den Tisch gezogen, sogar auf grossen Auktionsportalen treiben Online-Ganoven ihr Unwesen. Die Masche ist daran erkennbar, dass man zur Überweisung zusätzlicher Beträge oder Übermittlung einer Sendenummer aufgefordert werden könnte, sobald die Zahlungsbestätigung eines angeblichen Käufers eintrifft. Die Täter schicken den Opfern dabei gezielt täuschend echte Bestätigungsmails, die auf den ersten Blick Zahlungsbestätigungen bekannter Pay-Plattformen ähneln. Mindestens zwei solche betrügerische Machenschaften sind derzeit im Gange. 

Alarmglocke 1: Die Sache mit den Transportkosten

Auf Kleinanzeigeseiten kontaktieren Betrüger Schweizer Online-Verkäufer zuerst mit einer privaten Nachricht oder E-Mail. Die Internet-Kriminellen, die in der Regel über eine ausländische Lieferadresse erreichbar sind, senden dann dem Verkäufer eine gefälschte Zahlungsbestätigung, die auf einen höheren Betrag als der effektive Verkaufspreis ausgestellt ist.
Unter dem Vorwand, dass der Käufer die Transportkosten zuvor abgewickelt hat, wird der Kontaktierte dazu verleitet, die entstandenen Kosten direkt über eine Zahlungsdienststelle dem Transportunternehmen zu überweisen.  
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Die Masche mit der Sendungsnummer

Alarmglocke 2: Die Masche mit der Sendungsnummer

Im Rahmen einer weiteren Betrugsmasche werden ebenfalls Mails mit gefälschten Zahlungsbestätigungen verschickt. In den Fake-Mails werden Verkäufer informiert, dass die Zahlung vom Käufer bereits abgewickelt wurde, diese jedoch erst dann ausgelöst würde, sobald der Verkäufer die Sendungsnummer des Versandes übermittelt.
Als Lieferadresse geben die Täter meist eine Adresse von unbeteiligten Personen in der Schweiz an. 

Alarmglocke 3: paysafecards zur Entsperrung eines Kontos

In einem eher auffälligen Szenario werden Verkäufern Fake-Sperrmeldungen von Bezahldiensten zugestellt. Um das Konto wieder zu entsperren, sollen Verkäufer paysafecards kaufen. Die Betrüger versuchen darauf, an das Guthaben der paysafecards zu gelangen.

Tipps zur Prävention

Die Kobik rät, Skepsis zu wahren, sobald auf einmal zusätzliche Zahlungen eingefordert werden. Auch im Umgang mit persönlichen Daten ist Vorsicht geboten. Im Verdachtsfall sollte man besser den Kontakt abbrechen und im besten Fall sogar der entsprechenden Webseite Meldung erstatten, um weitere Personen zu schützen.
Falls man schon Ware versandt hat und in dem Moment den Betrug realisiert, sollte man gleich die Post oder das Speditionsunternehmen kontaktieren, um den Versand zu stoppen. Sollte jemandem durch einen solchen Vorfall grösseren Schaden entstanden sein, soll man sich mit der zuständigen Kantonspolizei in Verbindung setzen. Es empfiehlt sich, vor dem Gang zum Polizeiposten die ganze Korrespondenz mit der Täterschaft auszudrucken, weil die Dokumente sich als wichtige Beweise erweisen könnten. Verdachtsfälle können auch jederzeit der Kobik per Web-Formular gemeldet werden.

Autor(in) Simon Gröflin



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