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15.11.2014, 09:47 Uhr
WhatsApp-Alternativen mit Schweizer Beteiligung
Facebook kauft für 16 Milliarden US-Dollars WhatsApp. Jetzt wissen Sie immerhin, dass alle Ihre Daten bei demselben Unternehmen gehortet werden. PCtipp zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile einiger WhatsApp-Alternativen auf.
Facebook kauft für 16 Milliarden US-Dollars WhatsApp. Zwar wird WhatsApp selbstständig weitergeführt, doch gehört die Firma nun dem Facebook-Kosmos an. Was viele nicht wissen: WhatsApp ist bereits eine Schnüffel-App mit weitreichenden Zugriffsrechten.
Nach einer Analyse des Sicherheitsunternehmens Trend Micro stufte die Security-Firma von den 16 der 88 geprüften Smartphone-Apps vor allem WhatsApp und Skype als sehr kritisch ein, weil die Kommunikations-Apps teils umfassend auf Kontaktdaten, E-Mails, Browserdaten und Standortdaten zugreifen, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen.
Vielleicht wussten Sie das schon, Ihnen ist aber nun ganz einfach das Datenkollektiv bei Facebook ein Dorn im Auge? Das muss nicht sein. PCtipp prüft fünf alternative Kurznachrichtendienste.
Threema
Sicherheit hat ihren Preis. Threema legt vor allem Wert auf die Tatsache, dass auch sein Schweizer Serverbetreiber nicht in der Lage ist, die Nachrichten zu entschlüsseln. Beim ersten Start der App muss der User ein individuelles Schlüsselpaar erstellen. Das daraus errechnete Schlüsselpaar besteht aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel. Der private Schlüssel bleibt die ganze Zeit auf dem Gerät, der öffentliche dagegen muss mit den vertrauten Kontakten ausgetauscht werden.
Denn ohne ihn können Freunde und Bekannte keine verschlüsselte Nachricht verschicken. Bei Kontaktaufnahme zu einem anderen Teilnehmer von Threema kann überdies ein QR-Code (der den öffentlichen Schlüssel enthält) direkt vom Handy des anderen Benutzers eingescannt werden, um die Identifikation von Absender und Empfänger zusätzlich sicherzustellen. In Deutschland erfreut sich der Dienst mit etwa 120'000 Nutzern bereits hoher Beliebtheit.
Vorteile
- Gruppenchat bis zu 20 Personen
- Schweizer Serverbetreiber
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (von Nachrichten, GPS-Daten)
- Dominiert in iTunes und Google Play Store
- Gute App-Bewertungen
Nachteile
- Für höchste Sicherheitsstufe Schlüsselaustausch erforderlich
- Kostenpflichtig
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Swisscom iO
Swisscom iO
Eine gute Kommunikations-App hat auf jeden Fall nur Potenzial, wenn sie stabil läuft und einfach zu bedienen ist: Da hat iO Nachholbedarf
Der Kurznachrichtendienst von Swisscom hat im Sommer 2013 medial einige Wellen geschlagen. Der Anwender kann mit iO via WLAN, 3G oder 4G/LTE Nachrichten versenden – und telefonieren. Dabei geht es Swisscom vor allem darum, den Kunden vom Bewusstsein der SMS-Einzelverrechnung loszulösen und mit Daten-Flatrates attraktivere Telefonie im Ausland zu ermöglichen.
Einen wirklichen Mehrwert gegenüber bereits bestehenden VoIP-Diensten wie Skype oder Viber bietet iO aber nur für Swisscom-Infinity-Kunden, die auch Kontakte ohne iO kostenlos anrufen können. Alle anderen müssen dafür draufzahlen – was sich je nach Nutzungsszenario und Handy-Abo durchaus lohnen kann, man sich aber im Einzelfall gut überlegen muss.
Hinweis: Die iO-App übermittelt zur Auswertung des Nutzerverhaltens fragmentierte Nutzerdaten, die laut Swisscom keine Rückschlüsse auf Kunden zulassen, an zwei US-Unternehmen.
PCtipp hat die Swisscom-App damals einem ausführlichen Praxistest unterzogen.
Vorteile
- Interessant für Swisscom-Infinity-Kunden
- Gruppenchats mit bis zu 50 Kontakten
- Kann sich je nach Nutzungsverhalten lohnen
Nachteile
- Usability der App hat noch Potenzial nach oben
- Mittelmässige Bewertungen in den App-Stores
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Google Hangouts
Google Hangouts
Hangouts ist die ultimative Kommunikations-App von Google. Im Gegensatz zu Whatsapp kann der Dienst auf allen Geräten (auch auf Tablets) inklusive der Webansicht eingesetzt werden, um Nachrichten überall synchron zu erhalten. Mit Hangouts können Fotos eingebunden und Standortdaten übermittelt oder Videogespräche geführt werden.
Vorteile
- Chat-Nachrichten, Videogespräche, SMS und MMS
- Gute Video- und Gesprächsqualität
- Kostenlos und frei von Werbung
- Gruppenchats, Gruppenanrufe
Nachteile
- SMS-Funktionen sind an Rufnummern gebunden
- Daten werden einem US-Grosskonzern anvertraut
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Viber
Viber
Viber ist sicher eine unter den WhatsApp-Alternativen, die weiter verbreitet ist.
Zu WhatsApp-Anfangszeiten lief die App noch sehr unzuverlässig. Inzwischen hat sie doch über 50 Millionen Nutzer. Seit geraumer Zeit häufen sich allerdings Meldungen zu Vibers Datenhunger, wenn es um persönliche Daten geht. Nicht nur Ihre Daten liegen auf den Viberservern, sondern auch alle Kontaktdaten von Personen, die Viber selbst nicht nutzen. Wir raten an dieser Stelle eher von Viber ab.
Insgesamt zählt Viber etwa 200 Millionen Nutzer. Wie bei Skype sind auch Telefonate zu Nicht-Viber-Nutzern möglich – allerdings kostenpflichtig.
Vorteile
- Super, um eine hohe Handy-Rechnung bei Telefonie zu vermeiden
- Einfach in der Handhabung, schnell eingerichtet
- Versenden von Text, Fotos und Videos
Nachteile
- Vermehrt Negativschlagzeilen bei Datensicherheitsaspekten
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Skype
Skype
Skype für Android und iOS wurde schon über 100 Millionen Mal heruntergeladen. Diverse Berechtigungen benötigt die App des Redmonder Windows-Herstellers bei der Installation. Grundsätzlich ist Skype fürs Handy mit allen grundlegenden Funktionen der PC-Anwendung ausgestattet. Skype kann auch auf dem Handy Spass machen. Die Applikation macht allein schon durch die Chat-Funktion auf einem Handy Sinn. Videotelefonie über das Mobilfunknetz ist für Skype-Neulinge interessant.
Vorteile
- Performance, Usability
- Hoher Verbreitungsgrad
- Sprachqualität bei Telefonie
- Gruppenanrufe
Nachteile
- Diverse App-Zugriffsberechtigungen
Autor(in)
Simon
Gröflin
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