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05.10.2012, 11:00 Uhr
Umsatz via Google AdWords verdoppelt
Scheu Piano-Service konnte in gut zwei Jahren seinen Jahresumsatz verdoppeln. Einen solchen Erfolg können auch andere KMU haben, glauben Google und Swisscom. Eine Event-Reihe soll die Firmen ermutigen.
Früher gab André Scheu für seinen Klavierladen 6000 Franken pro Jahr für Onlinewerbung aus. Heute sind es 46'000 Franken. Eine unglaublich hohe Summe, möchte man meinen. Besonders wenn man daran denkt, dass Herr Scheu im Zürcher Seefeld lediglich einen Betrieb mit 3 Teilzeitmitarbeitern führt. Die Investition lohnt sich offenbar, das beweisen die Zahlen: Im Laufe von rund zwei Jahren konnte der Umsatz von einer halben auf etwas über eine Million in die Höhe geschraubt werden.
Probieren geht über studieren
Klavierhändler Scheu demonstriert den markanten Umsatzanstieg - AdWords sei Dank, sagt er
«Der schnelle Erfolg war überwältigend», so Scheu. «Wir konnten sofort nachvollziehen, wie die Klicks auf der Webseite mehr werden. Da kamen wirklich Interessenten, die auch potenzielle Käufer sind.»
Schattenseiten von AdWords
Allerdings muss man auch bedenken, dass nicht jedes Unternehmen von AdWords den gleichen Erfolg erwarten darf. Andere Branchen wie die Kleidungs- oder Lebensmittelindustrie werden mit AdWords wohl nicht von heute auf morgen ihren Umsatz steigern. Zu gross ist die Konkurrenz, zu breit die Angebotspalette. Der Mitbewerber schläft schliesslich auch nicht und rührt ebenso kräftig die Werbetrommel.
Google AdWords haben noch mehr Schattenseiten. Viele Internetuser klicken erst gar nicht auf die kleinen Anzeigen oder fühlen sich davon sogar genervt, was sich letzten Endes negativ auf den Werber auswirkt.
Hohe Zeitinvestition
Mit AdWords nach ganz oben - mit Suchmaschinen-Optimierung geht das auch
Da taucht ein weiterer Nachteil von Google AdWords auf: Viel Geld geht möglicherweise schon beim Ausprobieren der Werbeform verloren. Solange, bis man sein eigenes, passendes Konzept gefunden hat. Man muss sich eben in diese Thematik einarbeiten. Das kostet extrem viel Zeit, wie auch Scheu bestätigt. Während dieser Zeit bleiben andere betriebliche Aufgaben möglicherweise auf der Strecke.
AdWords-Dschungel
Scheu arbeitete vor zwei Jahren noch nach dem «Trial and Error»-Prinzip. Die heutigen KMU sollten das nicht mehr tun müssen. Dafür wollen Swisscom und Google gemeinsam sorgen. Sie tun das im Rahmen einer Eventreihe. KMU profitieren dabei nicht nur von der Möglichkeit, andere Use Cases kennenzulernen, sondern auch von vielen Gratis-Angeboten. Ums Ausprobieren wird der interessierte Unternehmer aber wohl doch nicht herumkommen, schliesslich hat er nicht jeden Tag einen AdWords-Experten zur Seite.
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Information
In den nächsten Wochen sind noch vier Veranstaltungen geplant (Event Nummer 1, der Auftakt, ging gestern über die Bühne). Dabei stellt sich jeweils ein heimisches KMU mit dessen Internet-Geschichte vor: SELM Heizsysteme (Kaltbrunn), Luxusautovermietung Edel & Stark (Olten), mySwissChocolate (Pfäffikon), Systembau KIFA (Aadorf) und ICE Factory (Uetendorf) Die KMU-Teilnehmer sollen von Referaten, Studien, Videos und der kostenlosen Beratung seitens Swisscom und Google Gebrauch machen. Das Ausprobieren direkt vor Ort ist ebenso möglich. So helfen die Google-Profis mit ihrem Wissen und einem 100-Franken-Gutschein für jeden Teilnehmer beim Einstieg in die AdWords-World. Natürlich handelt es sich bei der Eventreihe gleichermassen um eine Verkaufsveranstaltung. Google möchte noch mehr Unternehmer fürs Buchen von AdWords-Kampagnen begeistern. Hier können Sie sich zu einem oder allen Events anmelden.
Search.ch und Local.ch brachten nicht den erwarteten ...
Search.ch und Local.ch brachten nicht den erwarteten Erfolg
Ist es die Umsatzverdopplung, die André Scheu besonders stolz macht? Nicht nur, denn er durfte letztes Jahr ein ganz besonderes Hightech-Klavier für 192'000 Franken nach Moskau liefern. Auch zu diesem Auftrag kam er via GoogleAds, ist er sich sicher. Beweisen kann man das allerdings nicht.
Ist es die Umsatzverdopplung, die André Scheu besonders stolz macht? Nicht nur, denn er durfte letztes Jahr ein ganz besonderes Hightech-Klavier für 192'000 Franken nach Moskau liefern. Auch zu diesem Auftrag kam er via GoogleAds, ist er sich sicher. Beweisen kann man das allerdings nicht.
Seine Werbeausgaben deponiert er heute zu 88 % bei Google. Der Rest geht an Printmedien, die eigene Hauszeitung und andere Onlineanbieter wie Local.ch und Search.ch. «Die beiden Letztgenannten führten einfach nicht zum erwünschten Erfolg», sagt Scheu.
Auch hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass es bestimmt Unternehmen gibt, die auf Plattformen wie Local.ch und Search.ch schwören. Sicher ist es nicht leicht, den für sich richtigen Marketing-Mix zu finden.
Google-Schweiz-Direktor Patrick Warnking (links) spricht selbstverständlich gerne über erfolgreiche AdWords-Verwender. Sicher gibt es auch Kunden mit weniger Erfolg
Nur AdWords?
PCtipp wollte von André Scheu wissen, ob er nicht doch auch mit Suchmaschinenoptimierung, Social Media und anderen Massnahmen seinem Erfolg auf die Sprünge geholfen habe: «Von allem anderen habe ich die Finger gelassen. Dieser Umsatzanstieg ist rein auf GoogleAdWords zurückzuführen.» Auch das lässt sich leider nicht zu 100 % beweisen.
Die Geschichte von Scheu Piano-Service ist übrigens auch auf YouTube zu sehen. Ein Werbefilm, den Google vermutlich mit Freude produziert hat, um noch mehr AdWords-Kunden zu generieren, denn schliesslich ist auch ein solcher Riesenkonzern gegenüber einem Umsatzwachstum nicht abgeneigt.
Fest steht: Die Erfolgsgeschichte von Scheu Piano-Service auf diese Art ist sicher nicht alltäglich.
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