News 30.06.2011, 09:25 Uhr

Turbo-Speicher macht Fortschritte

Forscher des Zürcher IBM Research haben die nächste Speichergeneration «Phase Change Memory» weiterentwickelt und für Enterprise-Anwendungen fit gemacht.
Flash-Speicher gilt heute als schnelle und preiswerte Technologie für die Datenhaltung. Speicherprodukte für Enterprise-Hardware werden aber im Durchschnitt nach 30'000 Schreibzyklen unbrauchbar, Flash-Chips für den Endverbrauchermarkt sogar nach nur 3000 Schreibvorgängen. Damit überdauern die Flash-Speicher zwar zum Beispiel gängige Hochleistungsserver und das iPhone, für die Langzeitarchivierung sind die Zerfallszeiträume aber ein Problem.
Zudem ist Flash-Speicher vergleichsweise langsam: Mit heute schon vorhandenen Technologien, den Phasenwechselspeichern (Phase Change Memory – kurz PCM), erreichen Wissenschaftler um ein Vielfaches kürzere Zugriffszeiten. Mit PCM wären Zettabyte grosse Datenbestände innert Minuten durchsucht und das Apple-Notebook nach dem Drücken des Startknopfs arbeitsbereit.
Im Labor erreichte PCM bislang eine Zahl von mehr als 100 Millionen Schreibzyklen und bis zu 100-fach höhere Zugriffsraten als Flash. Der Nachteil von PCM bestand darin, dass nur vergleichsweise wenige Daten im Speicher abgelegt werden konnten. Pro Speicherzelle liess sich lediglich ein Bit sichern. Nun wollen Forscher von IBM Reseach in Rüschlikon mit «Multi Bit per Cell PCM» auch mehrere Bits in einer Zelle ablegen können. In Laborexperimenten sicherte Haris Pozidis und sein Team die Bit-Kombinationen «00», «01», «10» und «11» in 200'000 Zellen eines PCM-Prototypen. Die «Daten» liegen gemäss einer Mitteilung von IBM Research Zürich nun seit fünf Monaten im PCM-Speicher, was Pozidis als Beleg für die Enterprise-Tauglichkeit der Versuche wertet.



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