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12.06.2001, 11:30 Uhr
Kaum noch Alternativen zu Microsoft
Microsoft geht mit Windows XP voll in die Offensive. Nebst Betriebssystem und Programmen verbindet der Gigant immer mehr Inhalte mit seinen Produkten.
Microsoft macht den Computer- und Internetnutzenden das Leben immer einfacher. Die Programme können immer mehr und verbinden einzelne Möglichkeiten zu einem veritablen Gesamtpaket.
Aus MS Word lassen sich direkt E-Mail versenden, der MSN Explorer verbindet Browser, Kurznachrichtenprogramme, E-Mail und Online-Shopping, der Internet Explorer 6.0 kann Stichworte auf Websites direkt mit Links verbinden und bei Windows XP sollen Kommunikationsprogramme direkt eingebunden sein. Die Internetportale von Microsoft liefern alles von News über Spiele, Musik und Shops bis zu den Internet-Gemeinschaften mit Chat und vielen anderen unterhaltenden Angeboten.
Angesichts einer derart umfassenden Präsenz geben viele Konkurrenten auf. Jüngstes Beispiel: Netscape will offenbar seinen Browser nicht mehr weiterentwickeln.
Es scheint je länger je schwieriger zu werden, neben Microsoft überhaupt noch bestehen zu können. Selbst Mac-User verwenden immer häufiger Microsoft-Programme im Office-Bereich (Word, Excel etc.). Man hat den Eindruck, dass nur noch Anwendende mit grossem Fachwissen (und viel Zeit) andere Produkte anwenden wollen und können.
Den Anwendenden, die einfach nur mit den Programmen arbeiten wollen, ohne sich lange mit der Bedienung auseinandersetzten zu müssen, kommt diese Entwicklung entgegen. Vertraute Benutzeroberfläche, eine einzige Registrierung für alle webbasierten Anmeldungen (MSN) und der immer einfachere Importe und Export von Daten zwischen den Programmen tragen wohl mit zum grossen Erfolg der Microsoft-Produkte bei.
Gleichzeitig birgt die grosse Verbreitung auch Gefahren. Fast täglich werden Sicherheitslücken bekannt, mit denen auf recht einfache Art die Kontrolle fremder Computer übernommen werden kann. Je mehr Computer dasselbe Betriebssystem haben, desto einfacher sind auch viele auf einen Schlag anzugreifen. Ein Beispiel dafür ist der ILOVEYOU-Virus, der sich über MS Outlook Express verbreitete, bei Computern mit anderem E-Mail-Programm aber keine Chance hatte.
Kritiker von Microsoft legen auch dar, dass die Redmonder viel zu lange warten, bis sie Sicherheits-Updates an die Kunden bringen. Zudem klagen Provider, dass die Installation von Patches und Service-Packs immer komplizierter würden.
Trotz dieser Kritik ist der Vormarsch von Microsoft kaum aufzuhalten. Den Userinnen und Usern fehlt schlicht und einfach eine umfassende Alternative zum übermächtigen Giganten. Der Vorsprung, den sich Microsoft erarbeitet hat, kann kaum noch aufgeholt werden.
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