[1]Eigens für den Spielemarkt entwickelt, mit extragrossem Cache - so überraschte Intel die Presse am Dienstag, als der Pentium 4 Extreme Edition erstmals vorgestellt wurde. Der Pentium 4 EE bietet zusätzlich zur normalen P4-Linie einen von Server-CPUs bekannten L3-Cache von 2 MB Grösse. Dies dürfte den mit 3,2 GHz betriebenen P4 3,2 EE zusätzlich beschleunigen, entfallen dadurch doch einige Wartezyklen. Es ist jedoch weit gefehlt, bei diesem Prozessor von einer Neuentwicklung zu sprechen. Eigentlich handelt es sich um einen Xeon-Prozessor , der mit einem Frontside-Bus (FSB) von 800 MHz arbeitet und in Mainboards mit den sich bereits auf dem Markt befindenden Intel-Chipsätzen 865 und 875P passt. Die Extreme Edition kommt in der Schweiz spätestens in zwei Monaten auf den Markt.Man darf sich durchaus fragen, warum Intel einen Prozessor launcht, der gerade mal für die Spieler interessant ist und wohl schon in einigen Monaten durch einen schnelleren Intel-Chip (Prescott) abgelöst wird. Der naheliegenste Grund ist wohl die Tatsache, dass Konkurrent AMD nächste Woche den für Spiele hochperformanten Athlon 64 FX einführt. Obwohl die offizielle Intel-Devise lautet, dass 64-Bit-Desktop-CPUs nicht nötig sind und die Firma (noch) nicht interessieren, ist AMDs Vorpreschen offensichtlich wichtig genug, um einen Gegenpol zu bilden - und sei es nur in Sachen PR. Einen angenehmen Nebeneffekt des AMD-Intel-Kampfes dürften Sie bald bemerken: normale Pentium 4-CPUs werden mit Erscheinen des "neuen" P4 bestimmt billiger.