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03.01.2012, 10:51 Uhr
Google, Facebook: gemeinsam gegen Zensur
In den USA regt sich der Widerstand gegen SOPA, ein geplantes Gesetz gegen Internetpiraterie. Selbst die grossen Internetfirmen wie Google und Facebook bekennen Farbe und drohen gar mit Blackouts.
SOPA bewegt derzeit die Gemüter in den USA. Die vier Buchstaben stehen für den «Stop Online Piracy Act», Bemühungen also, der Onlinepiraterie Einhalt zu gebieten. Wenig überraschend stehen hinter dem Gesetzesentwurf die grossen Vertreter der US-amerikanischen Film- und Musikindustrie. Doch der Druck auf die Befürworter des umstrittenen SOPA wird grösser. Internetschwergewichte wie Google und Facebook haben Stellung gegen die Vorlage bezogen. Wie Cnet.com berichtet, stehen gar Kampfmassnahmen gegen die neuen Gesetze zur Debatte. Facebook und Co. könnten vorübergehend ihre Onlinedienste komplett abschalten und stattdessen auf ihren Webseiten gezielte Botschaften an die SOPA-Befürworter richten.
Staatliche Zensur des Internets
Die Gesetzesvorlagen, für die SOPA steht, sehen vor, dass die US-Regierung Webseiten, die der Internetpiraterie – also dem illegalen Verteilen von urheberrechtlich geschütztem Material – verdächtigt werden, per Anordnung aus dem Web verschwinden lassen kann. Ob Internetprovider, Suchmaschinenbetreiber oder andere involvierte Firmen – sie alle könnten von der Regierung gezwungen werden, entsprechende Webseiten «verschwinden zu lassen».
Kritiker sehen darin eine gefährliche Entwicklung, welche die USA auf eine Stufe mit den unterdrückerischen Nationen der Welt hieven würde, wie es etwa Google-Gründer Sergey Brin ausdrückt. Die Regierung würde dadurch die Macht erhalten, das Web zu zensieren.
Kritiker sehen darin eine gefährliche Entwicklung, welche die USA auf eine Stufe mit den unterdrückerischen Nationen der Welt hieven würde, wie es etwa Google-Gründer Sergey Brin ausdrückt. Die Regierung würde dadurch die Macht erhalten, das Web zu zensieren.
Unterstützung für SOPA schwindet
Immer mehr ursprüngliche Befürworter des SOPA scheinen sich dem zunehmenden Druck zu beugen und distanzierten sich mittlerweile davon. So etwa die Spiele-Publisher Sony Computer Entertainment, Nintendo und Electronic Arts.
Immer mehr ursprüngliche Befürworter des SOPA scheinen sich dem zunehmenden Druck zu beugen und distanzierten sich mittlerweile davon. So etwa die Spiele-Publisher Sony Computer Entertainment, Nintendo und Electronic Arts.
Der Konzern Sony steht besonders unter Druck: Unlängst kündigte nämlich das Hacker-Kollektiv Anonymous an, (erneut) gegen Sony vorgehen zu wollen – eben weil diese den SOPA unterstützen. Bei der Community kam diese Ankündigung allerdings weniger gut an. Bereits im Frühling 2011 war Sony Opfer von weitreichenden Hackerangriffen, in deren Folge Dienste wie das PlayStation Network während Wochen offline waren.
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