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16.02.2015, 09:06 Uhr
Das Display ist das Werbeplakat von morgen
An der ISE 2015 hat Samsung neue Display-Lösungen präsentiert. Früher oder später wird das Werbeplakat abgelöst. PCtipp war vor Ort.
Samsung lud zur Integrated Systems Europe (ISE), der grössten europäischen B2B-Messe für Display-Lösungen, nach Amsterdam ein. Von den über 900 Ausstellern waren unter anderem erstmals IT-Riesen wie Intel und Microsoft vertreten. Mehr ganzheitliche B2B-Konzepte für Handel, Hotels und Firmen, aber auch weiterentwickelte LED-Technologie mit noch geringeren Pixelabständen, sollen den Markt aufrütteln. Dazu gehören Indoor-Display- wie auch Outdoor-Display-Lösungen.
Welches Potenzial sieht der koreanische Tech-Konzern in der Schweiz? Gerade der Euro-Sturz zwinge Unternehmen zu mehr Innovationen wie zeitgeschalteter Werbung bis hin zum Touch-Katalog mit Kleiderstücken im Ladeneingang, gab sich der Daniel Périsset, der B2B-Chef von Samsung Schweiz, im Gespräch mit PCtipp überzeugt. Der Vorteil: Dank vernetzter Display-Technik können schnell und einfach zielgerechte Anbebote platziert werden. «Die Bäckerei bewirbt auf dem Display am Morgen den Kaffee und zum Mittag das Roastbeef-Sandwich» so Périsset. Oder am Nachmittag hat man an der Bahnhofstrasse in Zürich ganz andere Zielgruppen als am Morgen, das Kleidergeschäft kann entsprechend seine Aktions-«Plakate» in den Schaufenstern auf Knopfdruck ändern.
Scharfe Displays für die Kundschaft
Anwendungen im Aussenbereich mit hoher Strahlkraft bei 1,1 mm Pixelabstand und einer Bilddiagonalen von 113 Zoll (287 cm) in Wide Quad HD Definition (2560 × 1440 Pixel) sollen die digitalen Inhalte 1,5 Mal schärfer als bisherige Full HD Public Displays auflösen und die Inhalte sind auch bei grellem Sonnenlicht noch erkennbar (Strahlkraft bis zu 2500 nits).
Für die ganz grossen Videowalls verfolgt der Tech-Gigant einen modularen Ansatz, um Design und Grösse auf Wunsch anzupassen. Entsprechende SMD-LED-Module für assemblierbare Walls will Samsung schon Ende Jahr an Partner ausliefern. Was die OLED-Technologie anbelangt, gab Carlos Verez, LFD LED Business Developer, zu verstehen, dass auch diese Technologie langfristig von Zukunftspotenzial gesegnet sei. Sie schreite zwar eher zögerlich voran, aber «es liege noch alles drin». Primäres Ziel sei es nun, die neue LED-Technologie mit engeren Pixelabständen und thermodynamischer Helligkeit zu etablieren.
Ohne Vernetzung läuft nichts
Was das in der Praxis bedeutet, machte Samsung mithilfe von Digital-Signage-Anwendungen deutlich. Auf der Ausstellungsfläche wurden ausserdem digitale Speisekarten im Drive-in eines Fastfood-Restaurants gezeigt: im Wesentlichen kleinere, touch-fähige, Smart Signage Displays, welche die ganze Stromversorgung über Power over Ethernet beziehen. Dank der integrierten Wi-Fi-Schnittstelle bestünden auch im Whiteboard-Segment für Schulen vielseitigere Interaktionsmöglichkeiten, um beispielsweise Tablet-Inhalte innerhalb von Fenstern auf der grafischen Schultafel anzuzeigen.
Ganzer PC in der Videowall-Lösung
Speziell: Die Signage-Lösungen erhalten ihre Inhalte in Echtzeit aus dem Samsung-eigenen Content-Management-System «MagicInfo S». Software-Entwickler werde ein entsprechendes SDK von Samsung angeboten, erklärt Sylvain Renouil aus dem Business Development von Samsung. Und die Screens werden immer «smarter». Gemäss Renouil erfordern die kommenden Signage-Produkte lediglich eine Stromzufuhr sowie eine Verbindung zur Cloud über Wi-Fi, um via Web auf Anwendungen zuzugreifen. Der Betrieb sei aber auch offline möglich.
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Smart Office und Curved
Smart Office und Curved
Im «Smart Office» von morgen sehe man drei Trends kommen: mehr Cloud-basiertes Computing, BYOD («Bring Your Own Device») und mit den in Monitoren eingebauten Thin Clients das Wegkommen vom klassischen «Dumb Screen», prophezeite Pepe Dijkstra, Senior Manager European Display Organisation, an einem Roundtable.
Im B2B-Bereich bestünde Potenzial für Curved-Monitore, glaubt Dijkstra. WQHD-Monitore mit gebogenem Schirm und im 21:9-Format würden weniger Augenbewegungen erfordern und mehr Spielraum für Multitasking-Anwendungen schaffen. Die Geräte seien künftig frei von PVC. Im Standby-Modus verbrauche ein Bildschirm 0,004 Watt, betonte Dijkstra.
Im Bankensektor seien erste Nachfragen vorhanden. Auf die Frage, wie gut oder schlecht ältere Applikationen ohne Darstellungsfehler zurechtkommen, meinte Dijkstra nur: Man werde diesbezüglich eine zusätzliche Upscaling-Technik integrieren, um solche Probleme zu beseitigen.
In der Schweiz: klarer Fokus auf IT-Corporate Reseller
In der Schweiz operiere Samsung immer indirekt, erklärte uns Daniel Périsset, der B2B-Chef von Samsung Schweiz, im Gespräch. Die Lösung werde mit dem Kunden und den Marketingagenturen ausgearbeitet. Die Software kann von Samsung selber oder von Partnern wie Cisco stammen. Im KMU-Bereich will man laut Samsung hierzulande mehr klassische IT-Corporate-Unternehmen abholen, mit denen für Endkunden auch einfachere Software-Anwendungen ausgearbeitet werden können.
«Im Outdoor-Bereich sehen wir ein grosses Potenzial», gab sich der B2B-Chef euphorisch. «Hier haben wir über 50 Partner, denen wir die Lösungen an der Veranstaltung zeigen.» Im Gegensatz zu den anderen Herstellern hat Samsung keine Projektoren im Angebot und sieht offensichtlich darin auch kein B2B-Potenzial mehr. Andere Aussteller mit Projektoren müssten ihren Stand abdunkeln, um ihre Projektoren optimal zeigen zu können, so Périsset: «Bei uns ist alles ganz hell», strahlte er. «Im Curved-Monitor-Segment wollen wir ganz klar in den B2B-Bereich vordringen», verriet uns der für die Schweiz zuständige B2B-Mann von Samsung.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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