Oft gelesen und geteilt
02.09.2011, 07:04 Uhr
Das BIOS hat ausgedient
Das BIOS gehört zu den ältesten Technologien in aktuellen PCs. Gut, hat das antiquierte Hardware-Konfigurationsmenü endlich ausgedient und wird durch das viel bessere (U)EFI ersetzt.
Bestimmt haben auch Sie sich schon mit dem berüchtigten blauen BIOS-Menü von Ihrem PC herumquälen müssen, Screen. Die Abkürzung BIOS steht für Basic Input/Output System. Es handelt sich um eine auf der Hauptplatine (Mainboard) gespeicherte Software, die Hardware-Grundfunktionen von Prozessor, Arbeitsspeicher und Laufwerken koordiniert. Im BIOS ändern Sie zum Beispiel die Startreihenfolge von Festplatte, CD, DVD oder USB-Sticks und konfigurieren diverse Hardware-Funktionen.
Um das BIOS aufzurufen, muss beim PC-Start meistens die F1- oder die Del-Taste gedrückt werden – je nach Hersteller und Gerät. Die Bedienung ist anschliessend sehr umständlich: Navigiert wird nur per Tasten in einem reinen Textmenü. Im Zeitalter von immer schönerer PC-Grafik und besserem Bedienkomfort erinnert das BIOS an eine längst vergangene Ära. Kein Wunder: Schliesslich hat es bereits über 30 Jahre auf dem Buckel und stammt damit aus einer Zeit, als weder PC-Mäuse noch das Internet existierten.
Auf der nächsten Seite: Der Nachfolger stellt sich vor - EFI
Der Nachfolger stellt sich vor - EFI
Vorhang auf für EFI
Zwar wurde das BIOS regelmässig weiterentwickelt, um die aktuellen Anforderungen an Computer-Hardware zu erfüllen, dennoch ist seine Funktionalität eingeschränkt. Zudem belasten die zahlreichen Herstellererweiterungen zunehmend das BIOS. Zum Glück steht mit EFI (Extensible Firmware Interface) ein Nachfolger bereit, der mit vielen neuen Funktionen auftrumpft und frischen Wind in die Systemkonfiguration bringt. Wie das BIOS bietet EFI grundlegende Hardware-Funktionen, die systemübergreifend arbeiten und bereits vor dem Start des Betriebssystems bereitstehen. Dazu gehören zum Beispiel der Zugriff auf Festplatten sowie ein rudimentärer Grafiktreiber.
Die Entwicklung von EFI wurde anfangs vor allem von Intel vorangetrieben. Mittlerweile wird sie aber vom Unified EFI Forum betreut, dem neben Intel auch AMD, Microsoft, Apple und viele andere Hersteller angehören. Während EFI jetzt eigentlich UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) heisst, ist der erste Begriff immer noch gängiger.
Die Vorteile von EFI
UEFI oder EFI ist nicht nur eine Verbesserung des BIOS, sondern eine komplette Neuentwicklung. Altlasten sind damit keine vorhanden. Ausserdem bietet EFI zahlreiche Vorteile für den Endnutzer:
Grafische Oberfläche: Als Erstes springt die Benutzeroberfläche ins Auge. Das BIOS kann lediglich Text anzeigen, EFI unterstützt hingegen auch Grafiken. Das ermöglicht nicht nur zusätzlichen Komfort, sondern auch neue Funktionen, Screen. Ein Beispiel ist etwa eine komfortable Lüftersteuerung. Die grafische Oberfläche lässt sich von den Herstellern individuell anpassen.
Auf der nächsten Seite: 5 weitere Vorteile
5 weitere Vorteile
Maus statt Tasten: Genauso praktisch wie die grafische Oberfläche ist die Unterstützung für PC-Mäuse. Das mühsame Navigieren mittels Tasten gehört damit der Vergangenheit an. Stattdessen werden die Funktionen bequem per Mausklick aktiviert und die Boot-Reihenfolge zum Beispiel ganz einfach mittels Drag&Drop angepasst, Screen.
Mehr Geschwindigkeit: Laut einer Studie von Intel dauert das Aufstarten eines aktuellen PCs ohne Windows rund 10 Sekunden. Das klingt nach wenig, gewinnt aber wegen der immer kürzer werdenden Windows-Boot-Zeiten an Bedeutung. Auch das Aufkommen der Tablet-PCs, die innerhalb einer Sekunde aus dem Stand-by-Betrieb erwachen, schürt den Wunsch nach noch kürzeren PC-Startzeiten. EFI ermöglicht dies. Dank ihm kann die Dauer der ersten Boot-Phase halbiert werden.
Grössere Festplatten: Schon eine geraume Zeit stellen grosse Festplatten ein Problem für das BIOS dar. Nicht selten musste deshalb nach dem Aufrüsten zuerst noch ein BIOS-Update durchgeführt werden, damit die Platte überhaupt erkannt wurde. Während beim herkömmlichen BIOS bei 3 Terabyte Schluss ist, unterstützt EFI auch Festplatten mit bis zu 9,4 Zettabyte. Ein Zettabyte entspricht einer Milliarde Terabytes.
Erweiterungen: EFI ist modular aufgebaut und somit deutlich flexibler als das BIOS. Hersteller können Erweiterungen programmieren und diese ohne viel Aufwand einbauen.
Treiberunterstützung: In EFI lassen sich bestimmte Hardware-Treiber direkt integrieren. Der Vorteil: Mit einem integrierten Netzwerktreiber kann der PC zum Beispiel auch ohne Betriebssystem auf das Internet zugreifen. Das ermöglicht ganz neue Anwendungen.
Auf der nächsten Seite: Wo bekomme ich EFI?
Wo bekomme ich EFI?
Hier bekommen Sie EFI
Die Firma Apple ist besonders vorbildlich und setzt EFI bereits seit dem Umstieg von der PowerPC- auf die Intel-Plattform im Jahr 2006 konsequent ein. EFI wird also bereits seit Mac OS X 10.4 unterstützt.
Die PC-Hersteller sind bei der Einführung etwas zögerlicher. Doch in den nächsten Monaten wird EFI in immer mehr Computern auftauchen. Schon jetzt unterstützen neue Mainboards der bekannten Hersteller Asus oder MSI sowie die meisten Systeme mit den Chipsätzen
Sandy Bridge von Intel den BIOS-Nachfolger, Screen. Wenn Sie ein neues Computersystem kaufen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass EFI und nicht BIOS an Bord ist.
Wichtig: Da EFI für 64-Bit-Systeme programmiert wurde, kann dieses nur im Zusammenspiel mit den 64-Bit-Versionen von Windows Vista (ab dem Service Pack 1) und Windows 7 genutzt werden.
Auf der nächsten Seite: Wie gelange ich ins EFI?
Wie gelange ich ins EFI?
Wie gelange ich ins EFI?
Ins EFI-Menü gelangt man über eine Taste, die beim Computerstart gedrückt wird – also ähnlich wie beim BIOS. In den meisten Fällen handelt es sich um Del oder F1. Ein Hinweis wird jeweils nach dem Einschalten des PCs eingeblendet. Andernfalls finden Sie die Informationen dazu im PC-Handbuch.
02.09.2011
02.09.2011
02.09.2011
02.09.2011
03.09.2011
03.09.2011
03.09.2011
05.09.2011
05.09.2011
05.09.2011