News 01.06.2010, 10:00 Uhr

Computex: Angriff auf Apples iPad

Auf der wichtigsten asiatischen Hardware-Messe Computex blasen PC-Hersteller zum Angriff auf Apples iPad – und zeigen ihre eigenen Tablet-PC-Designs. PCtipp ist exklusiv vor Ort und stellt die Details und Alternativen vor.
Apples iPad
Alle gegen Apple: Auf der Hardware-Messe (1. bis 5. Juni 2010) in Taipei, Taiwan, stellen Hersteller ihre Design-Vorstellungen eines Tablet-PCs vor. Interessant: Googles Betriebssystem Android werden die grössten Chancen eingeräumt, um dem iPad Paroli zu bieten. Microsoft und Intel könnten bei dem milliardenschweren Markt schnell ins Hintertreffen geraten. Der Reihe nach. Computer in Form von eleganten und leicht zu bedienenden Tablet-PCs werden auf der Hardware-Messe zuhauf vorgestellt. Dies sickerte bereits noch einen Tag vor dem offiziellen Start der Hardware-Messe durch.
Schaulaufen in Fernost
Warum ist klar: Nachdem Apples iPad schon nach kurzer Zeit für einen regelrechten Abverkaufs-Boom (2 Millionen Geräte in 60 Tagen) sorgte und es aufgrund der riesigen Nachfrage sogar zu Lieferengpässen für Europa kam, wittern die «klassischen» Computer- und Peripheriehersteller Morgenluft: Sie wollen bei dieser lukrativen, jungen PC-Kategorie kräftig mitverdienen und sich von Beginn an Marktanteile sichern. Wie aggressiv sie vorgehen, zeigt die Tatsache, dass es bereits im Vorfeld der Computer-Messe Computex zu Produktankündigungen gekommen ist.
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Acer, Asus und Dell mit Geräten

Acer, Asus und Dell mit Geräten
Die drei Computer-Hersteller haben mit ihrer Ankündigung, Tablet-Designs zu entwickeln und diese an der Computex vorzuführen, kräftig gepoltert. Acer geht sogar noch einen Schritt weiter und nennt Daten zu den neuen ultraportablen Geräten: Das Unternehmen will im September einen 8 Zoll grossen Tablet-PC mit Googles Android-Betriebssystem anbieten. Noch ein bis zwei Monate früher soll ihr 6 Zoll grosser eReader «Lumiread» zum Verkauf bereitstehen.
Dell will sein entsprechendes 5-Zoll-Modell «Streak» mit Android für Europa schon im nächsten Monat fertigstellen – und schweizweit, sobald es fertiggestellt ist, über den Händler Digitec vertreiben.
Asus plant dagegen Tablet-PCs mit verschiedenen Betriebssystemen. So will das Unternehmen neben einem Gerät mit Windows auch eines anbieten, das in Kooperation mit Nokia die System-Software «Meego» unterstützt. Parallel dazu soll die Firma ein Gerät in der Pipeline haben, das mit Intel-Chips und Googles Android läuft.
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Android im Vorteil

Android im Vorteil
Googles Android
Um sich geräteseitig unterscheiden zu können, müssen Hersteller ihre Geräte vor allem individualisieren und an die Kundenwünsche anpassen. Dadurch bekommen Betriebssystem und die Applikationen, die auf den Geräten laufen, eine hohe Bedeutung – eben analog zu Apples iPhone. Hier zeigt sich Android sehr geschmeidig. So sollen sich die etwa 50'000 bestehenden Applikationen, die eigentlich ursprünglich für das Handy-Betriebssystem Android programmiert wurden, mit nur wenig Aufwand auch auf einen Tablet-PC inklusive der System-Software portieren und für die Anzeige anpassen lassen. Weiterer Pluspunkt ist die Hardware-Unabhängigkeit. So lässt sich Google Android auch auf Tablets mit unterschiedlichen Chip-Architekturen (Intel, ARM etc.) problemlos betreiben. Und drittens: Google verlangt keine Lizenzgebühren für deren Einsatz.
Geheimnis um Intel
Probleme bekommen dürften vor allem zwei PC-Schwergewichte: auf der Software-Seite Microsoft, bei der Hardware Intel. Während sich Microsoft vor allem beim Preispunkt mit einem Android-Betriebssystem kaum messen kann, hinkt Intel bei Hardware-Designs für entsprechende Tablets hinterher: Mittlerweile sollen mehr als 40 verschiedene Designs auf Architekturen mit ARM-Chips basieren und an potenzielle Kunden fröhlich herumgereicht werden. Kleiner Lichtblick: Letzten Meldungen zufolge plant Intel auf der Computex den grossen Befreiungsschlag mit einer Atom-Chiparchitektur, die besonders für den Einsatz in Tablets geeignet sein soll. PCtipp wird Sie im Laufe der Messe aktuell informieren.



Kommentare
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Vialli
01.06.2010
Diesen habt ihr vergessen: ExoPC mit Win7 http://de.engadget.com/tag/ExoPC

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atom
01.06.2010
Android... Na, wir werden sehen, ob sich die Applikationen "nur mit wenig Aufwand" portieren lassen und ob sich Android "problemlos auf unterschiedliche Chiparchitekturen" betreiben lässt. Schon jetzt laufen auf Android-Handys 5 unterschiedliche Versionen (1.5, 1.6, 2.0, 2.1 und bald 2.2) auf verschiedenartigen Geräten mit individuell angepassten Oberflächen. Mit zusätzlichen Tablets wird die Komplexität nochmals vergrössert. Meiner Meinung nach ist Android einfach die einzig andere brauchbare Lösung mit bereits vorhandenen Apps neben dem iPhone OS, wenn nicht auf Windows 7 gesetzt werden soll.

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lehmy
01.06.2010
Meiner Meinung nach dauert es zu lange... man hätte schon oder mit dem IPAD zusammen fertig sein sollen...

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Bladeruler
01.06.2010
Auf dem linken Fuss erwischt. Die meisten Hersteller dachten auch, dass Apple mit dem iPad auf die Nase fällt, wie Microsoft vor etwa 5 Jahren. Doch die Werbemaschinerie von Apple hat so gut funktioniert, dass sogar diese Geräteklasse nun ein Erfolg ist. Nun sind alle in der Entwicklung einen Schritt zurück. Deshalb auch erst die Ankündigungen. Bleibt zu hoffen, dass Innovationen kommen und bessere Geräte erstellt werden und nicht bloss iPad Klone entstehen.

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Ray
02.06.2010
Marketing!!! I-Pad ist doch nicht neu! Das gibt’s schon lange. Viele bisher bekannte Konzepte konnten sogar mehr als das I-Pad. Ich verwende unterwegs seit einiger Zeit den EEE T101 von Asus mit W7 Premium Home. Dabei handelt es sich um einen Convertible. d.h. ich kann ihn wie ein herkömmliches Netbook sowohl mit der Tastatur als auch als Tablett-PC verwenden. Als Tablett-PC mit einem Multitouch-Display sind vor allem die Surfeigenschaften, einige Foto- und Bildbearbeitungsfunktionen und gewisse Spiele absolut genial und intuitiv zu bedienen. Die Grösse des Displays (10") ist zwar manchmal schon ziemlich gewöhnungsbedürftig und verschiedene Software muss beim Startverhalten ein wenig angepasst werden, bis sich alles richtig darstellt. Die Geschwindigkeit des Prozzis und die Grafikleistungen sind zweifellos nicht maximal, aber zum Surfen, Mails, für Office, und auch für einen kleinen Film reichts. Bei den Programmen (….ähh "Apps") habe ich aufgrund des W7-OS eine riesige Auswahl, sowohl Gratis- als auch Bezahlsoftware. Zudem könnte ich auch noch Linux installieren. Weiter besitzt das Gerät eine 320GB HD. Spätestens dann, kann das I-Pad endgültig einpacken. Sicher eine SSD HD und ein entspiegeltes Display wäre die bessere Lösung, ein SIM-Karten-Slot wäre auch nicht schlecht…. aber was solls, nothing is perfect. Ich bin trotzdem zufrieden. Ich will jetzt das I-Pad nicht schlecht machen. Ich könnte mir durchaus vorstellen auch so ein Gadget zu verwenden. Die Konkurrenz muss nicht ihre Geräte neu erfinden, sondern lediglich einmal über ihr Marketing-Konzept bzw. über jenes von Apple nachdenken. Apple ist in dieser Beziehung absolut genial. Ihre Produkte werden als Hipe, als Lifestyle vermarktet und die Geräte besitzen ein ausgezeichnetes Design. Ich finde übrigens, dass auch mein Gerät ausgesprochen toll aussieht. Das macht letztendlich den Unterschied am Ladentisch aus. Andererseits muss ich auch sagen: "Zum guten Glück gibt es noch Anbieter, die mir mehr als ihr Marketing-Konzept verkaufen." Gruss Ray