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11.07.2013, 12:52 Uhr
China legalisiert Gamekonsolen
Pünktlich zum Release der neuen Generation der Gamekonsolen kann sich womöglich auch China über eine PlayStation oder Xbox freuen.
Im Rahmen der geplanten Freihandelszone Shanghai werden in China sehr wahrscheinlich auch Videospielkonsolen legalisiert, berichtet die South China Morning Post. Der Verkauf und die Produktion zum Verkauf im Inland sind seit rund 13 Jahren verboten. Im Jahr 2000 setzte das chinesische Ministerium für Kultur das Verbot durch, mit der Begründung, Videospiele könnten die «mentale Gesundheit» der Jugend gefährden.
Zurzeit ist sowohl die Produktion als auch der Verkauf von Gamekonsolen illegal. Erlaubt ist lediglich die Einfuhr von Komponenten zur Weiterverarbeitung durch chinesische Unternehmen und zum Export. So wird die Nintendo Wii bereits von Foxconn auf dem chinesischen Festland hergestellt. Auch Microsofts Xbox 360 (Flextronics) und Sonys PlayStation 3 (Foxconn & Pegatron) werden hauptsächlich in China hergestellt und anschliessend exportiert.
Eine komplette Zulassung wird nicht erwartet. Stattdessen soll die Produktion und der Verkauf auf die Freihandelszone Shanghai beschränkt werden. In dieser versucht China mit gelockerten Wirtschaftsbedingungen einen besseren geschäftlichen Kontakt zum Westen herzustellen.
Keine konkreten Pläne
Auf eine Anfrage der South China Morning Post meldet ein Pressesprecher von Sony Hong Kong: «Wir sehen, dass China ein vielversprechender Markt ist. Wir werden uns in der Zukunft mit den neuen Möglichkeiten auseinandersetzen. Konkrete Pläne gibt es aber noch keine.» Auch Microsoft sieht eine Zukunft auf dem chinesischen Festland. Die Redmonder arbeiten laut dem CEO von Microsoft Greater China, Ralph Haupter, an der gesetzlichen Grundlage um die Xbox One nach China zu bringen.
Ein weiterer Grund für die Lockerung der Gamesperre dürfte die weite Verbreitung von mobilen Geräten sowie das PC-Gaming sein. Viele Junge Chinesen spielen auf Smartphones, Tablets und PCs, die nicht als Gaming-Geräte zählen und daher legal sind. Onlinespiele wie der DotA-Klon League of Legends sind äusserst beliebt auf dem chinesischen Festland und auch mobile Games boomen regelrecht. Ein Smartphone-Verbot würde der Staat wohl kaum durchsetzen können und wird sich wohl oder übel der Realität des Gaming-Marktes beugen müssen.
Ganz am Ziel sind die chinesischen Gamer aber noch nicht, auch wenn die benötigten Prozesse eine reine Formalität sein sollten. Ausländische Firmen müssen nach wie vor Anträge stellen, ob bestimmte Produkte in der Freihandelszone vertrieben werden dürfen. Es ist also möglich, dass Spiele mit «übermässiger Gewaltdarstellung» oder politischen Inhalten die dem Staat nicht passen weiterhin verboten werden.
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