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13.01.2016, 09:08 Uhr
Apple-Analyst sieht schwarz fürs iPhone
Die Lager sind voll, Apple drosselt seine iPhone-Produktion um 30 Prozent. So sieht Analyst Gene Munster die Zukunft der Tech-Ikone Apple.
Apple-Analyst Gene Munster vom Asset-Management-Haus Piper Jaffray sieht schwarz fürs iPhone. Munster korrigierte seine Erwartungen für die ersten beiden Quartale 2016 nach unten. Im ersten Quartal werde Apple weltweit 55 Millionen iPhones absetzen. Im Vergleich zum Vorjahr (Q1 2015) sei das ein Rückgang um 10 Prozent. Ursprünglich hatte der Anlagenberater für Q1 2016 mit 62,5 Millionen verkauften Geräten gerechnet.
Das zweite Quartal des laufenden Jahres bringt für Apple ebenfalls eher enttäuschende Abverkäufe. Munster rechnet mit 45 Millionen abgesetzten iPhones, und korrigierte damit seine ursprüngliche Erwartung von 48,5 Millionen nach unten.
Munster gilt unter Kollegen als Bulle unter den Anlageberatern, also als jemand, der optimistisch auf steigende Kurse setzt. Als Grund für den neuen Pessimismus vermutet der Business Insider schlechte Nachrichten von Apples Zulieferern, die fallende Auftragseingänge meldeten.
Produktion 30 Prozent runter
Der Grund: Apple selbst plant - laut Reuters (Meldung vom 5. Januar) -, seine iPhone-Produktion im ersten Quartal von Januar bis März um etwa 30 Prozent zurückzufahren. Es hätten sich hohe Lagerbestände von iPhone 6s und iPhone 6s Plus angesammelt, die jetzt erst einmal abgebaut werden müssten. Bis Juni sei jedoch damit zu rechnen, dass die Produktionskapazitäten wieder ihre alte Auslastung erreichen.
Trotz der allem Anschein nach vorübergehenden Flaute auf dem Börsenparkett bleibt Munster bei seinem Buy-Rating für die Apple-Aktie. Auch Barclays-Analyst Mark Moskowitz ist weiter von den Qualitäten des Apple-Papiers überzeugt. Apple wird bald wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Moskowitz begründet seine Zuversicht mit der engen Kundenbindung, die Apple über die Jahre aufgebaut habe und die für Konkurrenten nur schwer zu durchbrechen sei.
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Apple as a Service
Zukunftsmodell: Apple as a Service
Das Smartphone- und Tablet-Geschäft wird immer Service- und Software-lastiger. Analyst Munster rechnet deshalb damit, dass sich das Geschäftsmodell Apple as a Subscription (AAAS) weltweit durchsetzen wird. Das Subskriptionsmodell enthält unter anderem ein neues iPhone jedes Jahr, ohne zusätzliche Kosten. In den USA sei das bereits heute schon gängige Praxis. International werde sich AAAS 2016 durchsetzen.
Spekulation um iPhone 7
Im Dezember des letzten Jahres hielt Munster auf der Ignite-Konferenz des Business Insider einen Vortrag über die Zukunft von Apple. Ein komplett redesigntes iPhone 7 erwartet der Berater im September 2016. Es werde mit einem Sapphire-Display ausgestattet sein und der Home Button werde höchstwahrscheinlich durch 3D Touch ersetzt.
Das Display des iPhone 6c könnte kleiner werden. Es gebe Spekulationen darüber, und 20 Prozent der Kunden wünschen sich ein kleineres Display für das 6c. Laut Munster gibt es überzeugende Argumente dafür und dagegen. Die Abverkäufe des 6c werde die Display-Grösse kaum signifikant beeinflussen.
Kurzfrstig muss Apple durch ein kleines Tal der Tränen, aber langfristig sieht es gut aus. Das belegen auch Kundenumfragen: 74 Prozent der amerikanischen Jugendlichen sagen, ihr nächstes Mobile werde ein iPhone sein. Im Vorjahr waren es 72 Prozent.
Apple Watch: weg vom iPhone
Für die Apple Watch rechnet Munster bis Ende 2016 mit weltweit 20 Millionen verkaufter Einheiten. Mitte 2016 werde es ein Update geben. Die Mehrzahl der Apps kommt aus den Anwendungsbereichen Wetter/Meteo, soziale Netzwerke, Navigation, Gesundheit und Fitness. Ein Killer Feature aber hat Apple bei seiner Watch noch gar nicht realisiert. Munster empfiehlt, die Apple-Uhr vom iPhone zu entkoppeln, sodass sie auch von anderen Geräten genutzt werden kann. Das werde die Abverkäufe der Watch in ungeahnte Höhen treiben.
Autor(in)
Michael
Kurzidim
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