News 11.11.2014, 08:56 Uhr

Ab wann sich ein Wechsel zu Prepaid lohnt

Etwa die Hälfte der Schweizer telefoniert mit einem Abo. Meistens aus Angst, das Guthaben könnte zu schnell aufgebraucht sein. Dabei telefoniert der Durschnittsschweizer nur zweieinhalb Stunden pro Monat.
Etwa die Hälfte der Schweizer telefonieren und surfen mit einem Abo. Denn das neuste Handy ist bei einem neuen Vertrag gleich gratis dabei. Vielleicht auch, weil Nutzer ständig um ihr Restguthaben besorgt seien, glaubt der Vergleichsdienst Comparis. Dabei kann, wer nicht ständig auf Datenverbindungen angewiesen ist, mit Prepaid-Angeboten enorm sparen. Wer übers Geschäfts-WLAN oder mit Dienstleistungen wie Wi-Free surft, kommt mit 500 MB Datenvolumen pro Monat gut über die Runden.
«Für die allermeisten Kunden ist Prepaid die bessere Wahl», meint der Telco-Experte Ralf Beyeler und verweist auf die durchschnittliche Handy-Nutzung in der Schweiz, wonach im Schnitt pro Monat nur zweieinhalb Stunden telefoniert werde.
Comparis hat nachgerechnet, ab wann sich eine Prepaid-Option gegenüber einem Abo lohnt.

Bis zu dieser Gesprächszeit lohnt sich Prepaid

Nach der Berechnung lohnt sich bei Swisscom ein Abo erst, wenn man über dreieinhalb Stunden im Monat telefoniert. Bei Sunrise ist ein Abo ab eineinhalb Stunden günstiger und bei Orange ab einer Gesprächszeit von einer Stunde. Noch mehr sparen können Handy-Nutzer laut den Angaben, wenn sie auf Prepaid-Angebote von Detailhändlern umsteigen. Mit Prepaid von M-Budget (Netz von Swisscom), Aldi (Sunrise) und Coop (Orange) kann zwischen zweieinhalb und knapp sechs Stunden telefoniert werden, bis sich ein Abo des gleichen Netzbetreibers lohnt.
Lesebeispiel: Wer monatlich bis zu 3 Stunden und 36 Minuten telefoniert, fährt mit dem Prepaid-Angebot von Swisscom günstiger als mit dem Abo. Telefoniert man länger, ist ein Abo günstiger Quelle: Comparis.ch

Prepaid und Abos nach Nutzungsverhalten

Eine weitere Übersicht von Comparis zeigt, was Nutzer mit intensiverem Nutzungsverhalten sparen können:
Quelle: Comparis.ch
Einen Wenignutzer definiert Comparis als einen Nutzer mit ca. 60 monatlichen Gesprächsminuten inklusive 500 MB Datenvolumen. Ein Durchschnittsnutzer telefoniere um die 120 Minuten und verbrauche ebenfalls ca. 500 MB Daten im Monat, während der Vielnutzer maximal acht Stunden im Monat vertelefoniert und mit 750 MB Datenvolumen auskommt. Nicht berücksichtigt im Vergleich wurde die Datengeschwindigkeit der einzelnen Anbieter. Comparis nennt jeweils das günstigste Abo und Prepaid-Angebot.
Dazu kommt, dass M-Budget gestern das neue «M-Budget Mobile One» lanciert hat, das den Markt aufwirbeln könnte. Das Günstig-Abo kostet nur Fr. 29.- pro Monat und beinhaltet 1 GB Datenvolumen, 500 Gesprächsminuten und 500 SMS.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Nebuk
12.11.2014
Wer übers Geschäfts-WLAN oder mit Dienstleistungen wie Wi-Free surft, kommt mit 500 MB Datenvolumen pro Monat gut über die Runden. Ich würde sagen, das kommt auf das Surfverhalten jedes einzelnen an. Ich nutze regelmässig WiFi und mit 500 MB käme ich niemals über die Runden. Grundsätzlich stimme ich aber der Meinung zu, dass für die meisten Benutzer eine PrePaid Karte zum Aufladen günstiger wäre. Dass ein Smartphone bei einem Abo-Vertrag meist gratis zu bekommen ist, ist nur halb richtig. Man bezahlt ja auch regelmässig eine Monatsgebühr welche das Phone so quasi über Raten subventioniert. Dazu kommt, dass M-Budget gestern das neue «M-Budget Mobile One» lanciert hat, das den Markt aufwirbeln könnte. Das Günstig-Abo kostet nur Fr. 29.- pro Monat und beinhaltet 1 GB Datenvolumen, 500 Gesprächsminuten und 500 SMS. Hört sich grundsätzlich mehr als fair an, jedoch für mich etwa 9 Franken pro Monat (--> 108 Franken pro Jahr) zu teuer und mit zuviel Zeug, das ich nicht nutzen würde... Ausser 800 MB bis 1.5 GB Datenvolumen pro Monat brauch ich das Telefon sonst nur für etwa 10 Minuten um jemanden anzurufen. SMS hab ich wenn es hoch kommt pro Quartal ein einziges, da Messenger wie Skype, WhatsApp oder ähnliches für mich besser geeignet sind. Mir ist es halt vor allem wichtig, dass ich ein genügend schnelles Internet habe. Es soll halt auch für Skype und Webradio herhalten können (letzteres täglich etwa 30 min bis 1 Stunde). Ich wäre schon längst bei der Migros, wenn ich dort eine PrePaid Datenoption für 1 GB hätte, welches sich im Rahmen der anderen Anbieter (etwa 20 Franken) befände. Ist von Migros auch geplant, die bisherige Datenoption bei PrePaid Karten von maximal 150 MB endlich auf 1 GB zu erhöhen? Denn die maximalen 150 MB zu 4.50 Fr. für PrePaid Karten ist irgendwie wenig... Und dass bei der Migros auch 1 GB Datenoptionen möglich wären, sieht man jetzt beim neuen Abo Mobile One.

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Tweety
12.11.2014
Mir reichen sogar schon 250 MB mobile Daten pro Monat völlig! Brauche im Normalfall nur Wlan und das findet man heute schon recht häuftig. Und wenn es dann mal sein muss, rasch die mobilen Daten einschalten um Mails abzurufen oder mit den Kids per Whatsapp zu reden :-) Telefonieren tut ich nur sehr selten und richtige SMS brauche ich auch nur ganz wenige. Vielleicht sollte man sich auch mal hinterfragen, ob man wirklich IMMER online sein muss. :-D Darum kommt für mich ein Abo gar nicht in Frage, bzw. ein so günstiges Angebot, wie die Fr. 7.50 fürs Datenpaket pro Monat und noch 2-3 Franken für Telefon und SMS habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

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Nebuk
12.11.2014
Vielleicht sollte man sich auch mal hinterfragen, ob man wirklich IMMMER online sein muss. :-D Nicht muss, will. Und in meinem Fall möchte ich halt einfach am Morgen und am Abend Webradio hören, das ich in der Schweiz nicht bekomme ... oder überhaupt in Europa. Ob ich jetzt immer bei Skype oder WhatsApp oder in den Foren online bin oder nicht ist mir am Schluss egal. Meine Freunde wissen zum Beispiel auch, dass ich nicht immer sofort auf eine Nachricht reagiere. Sie respektieren das und ich tue das genau so bei ihnen. Wenn ich in den Zügen oder im Auto die Möglichkeit für gratis WLAN hätte, würden mir wohl auch 250 MB reichen ;).

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wasewachs
17.12.2014
Irreführender Artikel Ob sich ein Prepaid lohnt oder nicht, ist doch sehr stark vom Benutzerverhalten abhängig.Beispielsweise kann ich bei Swisscom für 60 Rappen eine Stunde trelefonieren, theoretisch also über 16 Stunden für 10 Franken! Für längere Gespräche somit eine gute Wahl. Datenvolumen habe ich für 2 Franken pro Tag unbeschränkt, ob ich das nun täglich brauche ist fraglich, meist habe ich ja irgendwie WLAN. Für diese 2 Fr. kann ich das Smartphone als Modem oder Hotspot verwenden und so in den Ferien in den Bergen mit dem Laptop ins Internet, was für mich eine günstige Lösung darstellt, da ich nicht unbedingt jeden Tag surfen will. Also genau abwägen was man wirklich braucht.

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kujulian
18.12.2014
Man muss glasklar sagen: In Deutschland ist es nicht der Fall glaube ich, dass sich Prepaid für die meisten lohnen würde... Die Vertragsgebühren sind mit 15-20€ für die nötigsten Flats wirklich günstig.