News 12.02.2009, 07:41 Uhr

Sensible Daten auf gebrauchten Harddisks

Festplatten, die auf eBay versteigert werden, enthalten oft sensible und persönliche Daten: private Mails, heikle Finanzdaten und peinliche Fotos.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des New Yorker Computer-Forensik-Spezialisten Kessler International. Die Firma kaufte Hunderte von Festplatten mit Kapazitäten zwischen 40 und 300 GB auf eBay und untersuchte deren Inhalt. Das erstaunliche Ergebnis: 40 Prozent der Second-Hand-Festplatten enthielten zum Teil sehr sensible Daten. «Wir dachten, dass wir nur wenige Harddisks mit Daten vorfinden würden und dass die meisten Datenträger vorher gelöscht worden wären», berichtet Michael Kessler. «Umso mehr hat uns der hohe Prozentsatz der Festplatten mit brisanten Informationen erstaunt», fügt er an.
Die vorgefundenen Daten waren zum Teil sehr sensibel. So entdeckten die Forensiker Finanzinformationen von Firmen, Lohnlisten von Angestellten, Mails, private Fotos, Weblogs mit der Surfgeschichte des letzten Besitzers und DNS-Server-Informationen.
«In einem Fall fanden wird Tonnen an Fotos eines offensichtlichen Fuss-Fetischisten», berichtet Kessler. «Mit den zusätzlichen Infos auf der Festplatte wie seinem Namen und seiner Anschrift sowie den Adresslisten all seiner Kontakte hätten wir den Betreffenden mehr als nur erpressen können.»



Kommentare
Avatar
erik.schiegg
12.02.2009
Selber Schuld Man wirft ja auch nicht seine Aktenordner ganz in den Müll... (Es zahlt sich halt immer noch aus, etwas von Technik zu verstehen, als nur eine Blackbox zu bedienen, doppelgrins...) PS: Es genügt, die Festplatte zwei, dreimal zu formatieren...

Avatar
X5-599
12.02.2009
Nur verstehen viele die Technik nicht und nehmen sich auch nicht die Zeit sie zu verstehen. Es wird immer Leute geben die ihre Festplatte mitsamt Daten bei den bekannten Auktionshäusern einstellen. Würde die Menschheit sich die Mühe nehmen das, was sie haben kennen zu lernen, wie es funktioniert und wie man es richtig nutzt, sähe die Welt ganz anders aus. Aber das ist nicht nur bei EDV so sondern mit so ziemlich jedem gegenstand.

Avatar
POGO 1104
12.02.2009
...PS: Es genügt, die Festplatte zwei, dreimal zu formatieren...naja, da wär ich mir nicht sooo sicher. Ich glaube, beim 2. und 3. mal formatieren passiert gar nichts mehr. Und formatieren alleine kann locker rückgängig gemacht werden. ansonsten siehe hier: Sicheres Löschen: Einmal überschreiben genügt gruss, o.s.t.

Avatar
Giovanni Schoweiss
12.02.2009
Was ich nicht verstehe: Wieso verkauft man überhaupt eine festplatte die noch funktioniert? Hat jemand zu viel speicher? :confused: Meine festplatten entsorg ich erst, wenn sie tot sind. Und sterben dürfen sie jederzeit, wozu hat man denn ein backup, oder? :p

Avatar
BlackIceDefender
12.02.2009
Es gibt auch Nicht-Laien, die beim Verkauf alter Hardware schlampig sind. Dazu diese Delikat-süffisante Story hier: http://www.cnn.com/2009/TECH/01/27/confidential.mp3.player/ Formatieren alleine löscht Daten nicht. Es wird nur die Struktur für die Verzeichnisse plus Sektor/Zylinder Adressen neu geschrieben. Löschen mit Überschreiben durch hex'00' oder hex'ff' hat den gewünschten Effekt. Ohne Formatieren und gewöhnliches Löschen der Dateien/Verzeichnisse und danach leeren des Papierkorbes kann unter NTSF immer noch die Dateinamen/Verzeichnisse gelöschter Inhalte in der MFT zeigen. Damit können immerhin noch Rückschlüsse gemacht werden, die forensisch interessant sein könnten.

Avatar
losalamos
12.02.2009
Das war wohl nix... @erik.schiegg Zitat: "...Es zahlt sich halt immer noch aus, etwas von Technik zu verstehen...Es genügt, die Festplatte zwei, dreimal zu formatieren..." Wenn man was von Technik versteht, weiss man selbstverständlich, dass das formatieren auch nach zwei oder drei Durchgängen nicht dazu führt, dass die Daten wirklich weg sind. Diese Info ist schlicht und einfach falsch. Dafür gibt es jedoch spezielle Programme wie z.B. SafeErase von O&O (benutze ich) und genügend Freeware, welche die Daten überschreiben, verschlüsseln und shreddern. Es ist nur erforderlich den leeren Festplattenspeicher mit einem dieser Programme überschreiben zu lassen. @Giovanni Schoweiss Nein, man verkauft sie natürlich nicht wenn man zu viel Speicher hat, sondern wenn man zu wenig davon hat. Ist doch logisch. Man kauft also z.B. ein Notebook mit 160GB Platte, baut aber nachher doch eine 320er ein weil man mehr Platz braucht, was also macht man mit der 160er? Richtig, man verkauft sie...

Avatar
Felix_
12.02.2009
Nur verstehen viele die Technik nicht und nehmen sich auch nicht die Zeit sie zu verstehen. Ich kann das Bashing der User nicht mehr hören! Denn: Der User hat immer Recht! Und jetzt denk mal nach: Weisst du wie deine Uhr im Detail funktioniert? Dein Auto? Deine Waschmaschine? Dein Handy? Nein? Willst du es zuerst lernen (müssen), bevor du an die Geräte darfst? Warum gibt es kein Knopf auf einer Festplatte, mit dem ich alles löschen kann? Und bevor jetzt die Techniker "kann nicht funktionieren" schreien hier noch einen Tipp dazu: Der Knopf löscht nicht, sondern initiiert das Löschen beim nächsten Stromanschluss. Würde für den Alltagsgebrauch genügen. Aber nein, man muss irgendwo im Betriebssystem irgendein Programm starten und irgendwas machen damit und das mehrmals oder ein Spezialtool besorgen und dann das starten... Pfui, Systementwickler, pfui! Ihr Interessiert euch einen Dreck um den Alltag (unbedarfter) User, wollt ihnen aber gleichzeitig jeden Schnickschnack verkaufen, möglichst auch gleich noch in Beta!

Avatar
maedi100
12.02.2009
Was ich nicht verstehe: Wieso verkauft man überhaupt eine festplatte die noch funktioniert? Hat jemand zu viel speicher? :confused: Meine festplatten entsorg ich erst, wenn sie tot sind. Und sterben dürfen sie jederzeit, wozu hat man denn ein backup, oder? :p Teilweise leben eben 8 Gigabyte Platten zu lange... Und man braucht halt irgendwann neue. Oder man hat nicht genügend IDE Anschlüsse...

Avatar
Giovanni Schoweiss
12.02.2009
Man kauft also z.B. ein Notebook mit 160GB Platte, baut aber nachher doch eine 320er ein weil man mehr Platz braucht, was also macht man mit der 160er? ... Man baut sie in ein externes gehäuse mit usb-anchluss (Fr. 20.-). :D @madi100: Ich glaub nicht, dass du einen käufer für eine 8gb-hd findest.

Avatar
BlackIceDefender
12.02.2009
Hold it, Pard: Selbst das NIST http://www.nist.gov/ sagt, dass ein einmaliges überschreiben die Daten löscht. Alles andere ist Stadtlegende. Selbst die fehlenden 18 Minuten auf der Tonbandaufzeichnung, in der sich Nixon zum Watergate-leck aeusserte, konnten nie rekonstruiert werden - was technisch bedeutend einfacher wäre als das auf einer modernen festplatte zu versuchen.