Kommentar 16.04.2010, 11:15 Uhr

Papier ist veraltet

Wir lesen nicht auf Papier, weil es so toll ist, sondern weil wir müssen – bis jetzt.
Moderne Zeiten: Wir allein entscheiden, wann und wo wir essen, Musik hören, telefonieren, Videos anschauen oder einkaufen. Wir formen den Alltag nach unserem individuellen Rhythmus und aus unseren Launen heraus.
Doch diese Freiheit endet, sobald Papier ins Spiel kommt. Niemand schleppt ein Dutzend Zeitschriften und Bücher mit sich herum, für den Fall, dass man plötzlich von der Leselust gepackt wird. Papier passt nicht mehr zu unserem Lebensstil. Wenn wir es trotzdem zur Hand nehmen, dann nur, weil brauchbare Alternativen fehlen. Deshalb werden Geräte wie Amazons Kindle DX und Apples iPad unser Leseverständnis grundlegend verändern.
Endlich dürfen wir lesen, wann, wo und was wir wollen. Nachschub holen wir in Minuten aus dem Internet. An (deutschsprachigen) Inhalten wird kein Mangel herrschen, denn die meisten Verlage werden nichts anbrennen lassen. Schliesslich haben sie bis heute kein Konzept für die moderne Lebensart gefunden und brauchen die neuen Vertriebswege am dringendsten. Von der Musikindustrie wissen wir: Der Prozess wird schmerzhaft, aber es führt kein Weg daran vorbei.



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