Klein, aber emsig 16.04.2020, 10:22 Uhr

Endlich da: das neue iPhone SE

Apple erfreut die Anhänger kleiner Displays, doch Kompromisse sind unvermeidbar. Das kommt auf Sie zu.
Das iPhone SE kommt in drei Geschmacksrichtungen
(Quelle: Apple, Inc.)
Grösser ist besser: Das ist die Maxime der Smartphone-Hersteller, und der Erfolg gibt ihnen Recht. Dessen ungeachtet will auch eine kleine, aber hartnäckige Zielgruppe zum Zug kommen, der es nicht kompakt genug sein kann. Diese Käufer wurden bis gestern mit dem iPhone SE bedient, das jedoch ziemlich genau vier Jahre auf dem Buckel hat – eine Ewigkeit in dieser Branche. Jetzt wird die Uhr auf null zurückgestellt.

Eckdaten

Das iPhone SE der zweiten Generation kommt in jener Form, wie sie bereits vom iPhone 6 vorgegeben wurde. Es gibt aber auch Unterschiede.
LC-Display. Das LC-Display ist gegenüber dem ersten Modell von 4 Zoll auf 4,7 Zoll angewachsen und löst mit 326 ppi auf. Dabei handelt es sich um ein True-Tone-Display, das die Farbtemperatur an das Umgebungslicht anpasst. Es deckt den kompletten Farbraum P3 ab, ist HDR-10-fähig und unterstützt Dolby Vision. Es arbeitet ausserdem mit «Haptic Touch», um Kontextmenüs aufzurufen. Nicht mehr dabei ist «Force Touch», um Funktionen durch unterschiedlichen Druck zu steuern. Die maximale Helligkeit liegt bei 626 Nits.
Kommunikation. Der Kopfhörer-Anschluss bleibt abgeschafft, die einzige Kabelverbindung ist via Lightning möglich. Ein passender Kopfhörer liegt bei. Neu ist Wi-Fi 6 (AX) an Bord, aber nicht 5G. Das iPhone SE ist Dual-SIM-fähig, wobei es sich bei der zweiten SIM um eine eSIM-handelt, die ohne physische Karte verwendet wird. NFC und Bluetooth 5 sind selbstverständlich mit dabei.
Batterie. Das iPhone SE wird via mitgeliefertem Lightning-Kabel oder kabellos über den Qi-Standard geladen. So wie es aussieht, geht Apple sogar so weit, das iPhone SE ohne Netzteil auszuliefern – oder zumindest lassen das die technischen Daten vermuten. Die Qi-Kompatibilität führte ausserdem dazu, dass die Rückseite nicht mehr aus einer Aluminium-Legierung, sondern aus Glas besteht. Fast-Charge wird ebenfalls geboten, sodass eine leere Batterie mit einem 18-Watt-Netzteil innerhalb von 30 Minuten zur Hälfte voll ist.
Wasserfest. Das Gehäuse ist nach IP67 klassifiziert. Gemäss Apple hält das Gerät in einer Tiefe von bis zu einem Meter mindestens 30 Minuten lang durch – und zwar nicht nur im Süsswasser, wie es bei den meisten Mitbewerbern der Fall ist.

Kamera

Das iPhone SE bietet nur ein Weitwinkel mit 12 Mpx bei Blende ƒ1.8. Hingegen sollen der Porträt-Modus und die Bokeh-Effekte ebenbürtig sein. Nicht dabei ist der Nachtmodus, der bei den Pro-Modellen für offene Münder sorgte. Videos sind mit 4K bis 60 fps möglich. Sollen die Filmchen jedoch mit erweitertem Dynamikumfang aufgezeichnet werden, sinkt die Bildrate im Gegensatz zu den grösseren Modellen auf 30 fps. Panoramabilder sind bis zu 63 Mpx gross.
Die Kamera bietet fast alle Raffinessen der grossen Geschwister
Quelle: Apple, Inc.

A13-CPU

Viele Kamera-Funktionen sind auch nur deshalb möglich, weil Apple dem iPhone SE die topaktuelle A13-CPU spendiert. Das bedeutet Leistung satt – und wer die zurzeit nicht benötigt, freut sich über die Reserven für die kommenden Jahre, die das Gerät am oberen Ende der Nahrungskette halten.

Preise, Verfügbarkeit und Einschätzung

Das iPhone SE wird in den Speichergrössen 64 GB, 128 GB und 256 GB angeboten. Dafür werden 449 Franken, 519 Franken oder 639 Franken fällig. Bestellungen werden ab dem 17. April um 14 Uhr entgegengenommen. Zur Auswahl stehen die Farben Schwarz, Weiss und Rot. Die Frontpartie ist in jedem Fall schwarz.
Filme in 4K mit 60 fps: kein Problem!
Quelle: Apple, Inc.

Erste Einschätzung

Das iPhone SE ist ein wenig grösser als sein Vorgänger, doch unter dem Strich liefert es genau das, was sich die meisten Fans wünschen – und das zu einem ungewöhnlich aggressiven Preis. So kostet das iPhone 11 mit 64 GB 809 Franken, das iPhone SE nur 449 Franken – also fast die Hälfte weniger! Auch das in der Mitte angesiedelte iPhone XR schlägt noch mit 669 Franken zu Buche.
Die grössten Unterschiede sind bei der Kamera und bei der fehlenden Gesichtserkennung auszumachen. Doch davon abgesehen, ist das Angebot ein Knaller. Das liegt auch daran, dass die aktuelle Apple-CPU A13 diesem Gerät sein sehr langes Leben garantieren wird, zusammen mit der sprichwörtlich langen Update-Unterstützung.
Zur Zielgrupe gehören jedoch nicht nur die Fans kleiner Gehäuse, sondern auch Firmen, die solche Geräte im grossen Stil einkaufen und keine Porträt-Funktionen benötigen. Hier wird die Kamera bestenfalls für die Dokumentation verwendet. Auch Face ID ist kein Muss. Diese Unternehmen werden Apple das Gerät aus den Händen reissen: Preis, Grösse, Leistung, Datensicherheit: Hier stimmt einfach alles.
Herz, was willst du mehr?



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